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Im Taumel der Sehnsucht

Im Taumel der Sehnsucht

Titel: Im Taumel der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Milford gewandt.
    »Das denke ich auch«, erwiderte Caroline. »Ihrer Meinung nach müßte ich doch jetzt wimmernd und halb ohnmächtig in einer Ecke kauern, nicht wahr? Milford, dieser Freizeitspaß der höheren Gesellschaft hat durchaus etwas für sich.« Sie blickte sich zufrieden um. »Ja, so eine anständige Prügelei ist wirklich spannend. Warum haben Sie es eigentlich aufgegeben?«
    Milford brach in lautes Gelächter aus, doch Bradford zog die Stirn in düstere Falten. Er griff nach Carolines Hand und zog sie hinter sich her nach draußen.
    Die gemietete Kutsche war winzig, und Caroline war gezwungen, auf Bradfords Schoß Platz zu nehmen. Während der Fahrt unterhielt sie sich mit Milford, während Bradford düster vor sich hinstarrte.
    Sie wußte, daß er nicht auf sie wütend war, denn die ganze Zeit streichelte er abwesend ihre Wange. Dennoch sagte er kein Wort.
    Als der Wagen endlich vor ihrem Haus anhielt, lächelte Caroline Milford an. »Es war ein wundervoller Abend, Mylord. Erst die Oper, dann die Schlägerei. Ich hatte bisher weder das eine noch das andere erlebt. Vielen Dank!«
    Bradford stand bereits draußen und wartete darauf, daß Caroline ausstieg. Milford hielt sie zurück, nahm ihre Hand und hauchte einen Kuß darauf. »Bis zu unserem nächsten Abenteuer, Lady Caroline.« Seine Augen funkelten vergnügt und Caroline lachte auf.
    »Es wird keine Abenteuer mehr geben«, knurrte Bradford.
    Caroline ließ sich aus dem Wagen helfen und folgte ihm zur Eingangstür des Braxton-Hauses.
    »Bradford, sind Sie wütend auf mich?« fragte sie leise, als sie oben auf der Treppe standen.
    »Ich lasse nicht zu, daß Sie sich in Gefahr begeben.« Plötzlich packte er sie an den Schultern und zog sie fest in seine Arme. »Ich will nicht, daß Ihnen etwas passiert.« Dann beugte er sich herab und küßte sie zärtlich auf die Wange.
    Im gleichen Moment öffnete Deighton die Tür, und Caroline trat widerwillig ein. Sie war enttäuscht, als Bradford ihr nicht folgte.
    Sie würde also bis morgen warten müssen. Dann würde er ihr gestehen, daß er sie liebte. Und alles würde sich zum Guten wenden.

 
KAPITEL 9
     
    »Jemand hat an dem Rad herumgepfuscht«, sagte Bradford zu seinem Freund, als sie weiterfuhren. »Es sollte abspringen.«
    »Hast du dir mal wieder ein paar Feinde gemacht?« fragte Milford. Er lächelte nun nicht mehr. Caroline war in Sicherheit, und er konnte seine Beunruhigung zeigen. »Wir hätten dabei umkommen können.«
    »Wer auch immer mir an den Kragen will - er scheint sich nicht um Nebensächlichkeiten zu kümmern«, meinte Bradford verächtlich. »Caroline ist unschuldig mit hineingezogen worden, und dafür wird er mir büßen.«
    »Und was hast du vor?«
    »Ich werde herausfinden, wer dahintersteckt, dessen kannst du sicher sein«, erwiderte Bradford zornig. »Aber bis es soweit ist, halte ich mich von Caroline fern. Ich will nicht, daß sie noch einmal in Gefahr gerät. Die Leute sollen glauben, daß wir nichts mehr miteinander zu tun haben.«
    »Aber du wirst es ihr doch wenigstens erklären, oder?« Milford hielt es für richtig, daß Bradford Caroline meiden sollte, solange eine Bedrohung bestand. Doch er konnte nicht umhin, sich über Carolines Gefühle Gedanken zu machen, denn er ahnte, wie sehr es sie treffen würde, wenn Bradford sich nicht mehr bei ihr blicken ließ.
    »Nein. Ich denke, es ist besser, wenn auch sie glaubt, ich hätte das Interesse an ihr verloren. Andernfalls wird sie nicht wirklich überzeugend sein. Ich will, daß es alle glauben! Dann kann sie auch nicht als Köder oder Druckmittel gegen mich eingesetzt werden.«
    »Und Braxton? Wirst du mit ihm sprechen?«
    Bradford schüttelte den Kopf. »Auch nicht. Er hängt so sehr an seiner Tochter, daß er es ihr bestimmt sagen würde.«
    »Und wo fangen wir an?« fragte Milford. »Je eher wir den Täter finden, desto besser. Harry sollte wohl unsere erste Anlaufstelle sein, nicht wahr?«
    Bradford nickte. »Ich werde auch mit meinen Bekannten beim Kriegsministerium reden.«
    »Wenn das vorbei ist, dann kannst du dich auf einen echten Krieg einstellen«, prophezeite Milford.
    »Caroline«, sagten beide wie aus einem Mund.
     
    Die folgenden zwei Wochen waren eine schreckliche Zeit für Caroline. Zuerst weigerte sie sich schlichtweg, hinzunehmen, daß Bradford sie sitzengelassen hatte. Sie brachte jede Entschuldigung, jede Ausrede und jedes Argument, das ihr einfiel, vor, um sein Ausbleiben zu erklären. Bis sie ihn bei

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