Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Taumel der Sehnsucht

Im Taumel der Sehnsucht

Titel: Im Taumel der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
liegen.
    Einige der anderen Gäste hatten sich ebenfalls in das Kampfgetümmel gestürzt, und Caroline war sich nicht sicher, wer auf wessen Seite war. Sie hatte inzwischen sämtliche Flaschen vom Regal hinter ihr verbraucht, und bückte sich nun, um nach neuer Munition zu suchen. Als sie die Geldkassette zur Seite schob, fand sie zu ihrem Entzücken ein ganzes Waffenarsenal; offensichtlich gab es in dieser Taverne öfter Ärger. Sie entdeckte mehrere gebogene Messer, zwei Pistolen und eine Keule, die aber zu schwer war, als daß sie sie halten, geschweige denn schwingen konnte.
    Caroline entschied sich für die Pistolen. Eine legte sie auf den Tresen, die andere nahm sie in die Hand. Milford hatte die Lage inzwischen im Griff. Er versuchte, es mit dreien gleichzeitig aufzunehmen, und schien echten Spaß daran zu haben.
    Das Aufblitzen von Metall ließ Carolines Kopf herumfahren. In einer Ecke der Taverne sah sie einen Mann mit einem Messer in der Hand. Er hob den Arm und zielte auf Milfords Rücken, und Caroline zögerte nicht. Sie feuerte. Mit einem Aufschrei ließ der Mann das Messer fallen.
    Als der Schuß ertönte, waren alle Anwesenden mitten in der Bewegung erstarrt und sahen nun fassungslos zu dem Mann hinüber, der sich wimmernd seine Hand hielt. Schließlich wandten die Köpfe; sich langsam Caroline zu.
    Caroline fühlte sich verpflichtet, eine Art Erklärung abzugeben. »Messer sind in diesem Kampf nicht zugelassen«, meinte sie streng und unnachgiebig. Langsam griff sie nach der zweiten Pistole und warf Milford einen Blick zu. »Nun?« fragte sie ihn, als er sie nur weiterhin mit offenem Mund ansah, »wollen Sie sich noch ein bißchen amüsieren, oder sollen wir gehen?«
    Milford stieß ein Knurren aus, packte zwei Männer am Nacken und rammte ihre Köpfe gegeneinander. Sie plumpsten zu Boden, als sich schon der nächste auf ihn warf. Und die ganze Zeit stand Caroline mit der Pistole in der Hand da und wartete, daß das Handgemenge zu Ende war.
    Das geschah eher, als sie geglaubt hatte. Die Tür der Taverne krachte so heftig gegen die Wand, daß sie aus den Angeln gerissen wurde. Der Lärm wäre vielleicht nicht laut genug gewesen, um die Schlägerei zu stoppen, wohl aber das Brüllen, das der Mann im Türrahmen ausstieß.
    Bradfords Miene drückte Mordlust aus. Caroline war froh, daß er endlich da war. »Du hast dir verdammt viel Zeit gelassen«, brüllte Milford ihm zwischen zwei Fausthieben zu.
    Bradfords Blick suchte Caroline. Sie lächelte ihm zu, um ihm zu bedeuten, daß alles in Ordnung war, und seine wütende Miene verwandelte sich augenblicklich in eine, die beiläufiges Interesse ausdrückte. Caroline beobachtete, wie er gelassen seinen Rock auszog, ihn sorgfältig faltete und fast penibel über die Lehne eines Stuhls hängte. Oh, ja, er ließ sich tatsächlich Zeit. Milford brüllte ihm etwas zu, und dann stürzte Bradford sich endlich in den Kampf.
    Gemeinsam machten sie kurzen Prozeß. Caroline war verblüfft, obwohl sie ihm instinktiv schon einiges zugetraut hatte. Bradford ließ so mühelos die Fäuste kreisen, als würde es ihn nicht einmal eine Andeutung von Kraft kosten. Er riß einen Mann, der mindestens doppelt so schwer war wie er, vom Boden und schleuderte ihn durch die offene Tür. Ein zweiter folgte, ein dritter, und immer weitere, bis das Straßenpflaster vor dem Mischief Maker übersät war von stöhnenden Gestalten. Bradford zerrte den letzten Angreifer von Milford weg, versetzte ihm einen kräftigen Tritt und schickte ihn ebenfalls zur Tür hinaus.
    Bradfords Kleidung war immer noch tadellos, nur sein leicht wirres Haar wies auf eine etwas ungewöhnliche Abendbeschäftigung hin. Milford dagegen wirkte vollkommen derangiert. Sein Rock hing in Fetzen, seine Hosen waren verdreckt. Er fuhr sich kurz durchs Haar, richtete seine Krawatte und blickte grinsend zu Bradford hinüber.
    »Der Wirt gibt eine Lokalrunde«, verkündete Caroline an die beiden Männer gewandt. »Das heißt, wenn ich noch eine Flasche auftreiben kann.«
    »Tja, meine Liebe, so wie es hier aussieht, scheinen Sie alle verschossen zu haben«, bemerkte Milford.
    »Du solltest auf sie aufpassen«, knurrte Bradford ihn plötzlich an. »Caroline, kommen Sie da vor. Draußen wartet ein Wagen.«
    Caroline nickte und stieg vorsichtig über die reglosen Gestalten auf dem Boden. Bradford warf einen Blick über den Tresen und schüttelte den Kopf, als er den Wirt dort liegen sah. »Ich frage lieber nicht«, sagte er an

Weitere Kostenlose Bücher