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Im Tod vereint - Divided in Death (18)

Titel: Im Tod vereint - Divided in Death (18) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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kannten sich seit fast sechs Jahren, und nur selten hatte Roarke ihn ärgerlich erlebt.
    »Das ist interessant«, bemerkte Roarke.
    »Es freut mich, dass meine Meinung von Interesse ist«, antwortete Tokimoto knapp.
    »Mir war gar nicht bewusst, dass Sie Reva lieben. Ich habe offenbar nicht aufgepasst.«
    Tokimoto sah ihn reglos an. »Ewing ist - war - eine verheiratete Frau. Ich respektiere diese Institution. Wir sind Kollegen, weiter nichts.«

    »Dann haben Sie ihr also nie gesagt, was Sie für sie empfinden, oder irgendeinen Annäherungsversuch gemacht. Tja, das ist natürlich Ihre Sache. Ihre Privatsache, die mich nichts angeht, solange sie nicht die Vorgänge hier im Labor betrifft. Aber ich kann Ihnen versichern, dass sie augenblicklich einen Freund gebrauchen kann.«
    »Ich möchte mich ihr nicht aufdrängen.«
    »Auch das ist Ihre Angelegenheit.« Roarke zog eine Diskette aus der Jackentasche und schob sie in das Laufwerk des Computers. »Sehen Sie sich das hier einmal an und sagen Sie mir, was Sie davon halten.«
    Tokimoto stand wieder auf, trat leichtfüßig hinter den Schreibtisch, blickte auf den Monitor, presste angesichts der komplizierten, verschwommenen Linien und Kästchen die Lippen aufeinander und kratzte sich nachdenklich am Kinn.
    »Könnten Sie diesen Bereich vielleicht vergrößern?« Er zeigte auf eine ganz bestimmte Stelle des undeutlichen Bilds.
    Roarke drückte wortlos auf einen Knopf. »Da ist ein leichter Schatten. Im Quadranten B, in den Abschnitten fünf bis zehn. Scheint etwas drübergelaufen zu sein, aber jetzt ist es nicht mehr da. Ich glaube … warten Sie. Bewegt der Schatten sich?«
    Roarke wusste, dass die Frage nicht an ihn gerichtet war, aber er vergrößerte das Bild noch einmal und spulte die Diskette etwas vor.
    »Ja, ja, er bewegt sich. Wenn er sich bewegt, ist er kaum noch zu erkennen. Man sieht ihn besser, wenn er ruht.«
    »Und was schließen Sie daraus?«

    »Dass er in einem beweglichen Objekt enthalten ist. In einem Menschen oder einem Droiden. Ein hoch entwickeltes Gerät. Winzig klein und außerdem hervorragend geschützt. Kommt es aus einem von unseren Labors?«
    »Ich glaube nicht, aber ich werde dieser Frage nachgehen. Die Aufnahme wurde mit einer der Minikameras hier drinnen gemacht. Und das hier …« Er zeigte auf die Stelle, an der der Schatten am dunkelsten war. »Das hier ist Revas Arbeitsplatz.«
    »Das muss ein Irrtum sein.«
    »Es ist ganz bestimmt kein Irrtum.«
    »Sie würde Sie und die Kollegen niemals hintergehen. Sie ist ein ehrenwerter Mensch.«
    »Ich halte sie auch nicht für eine Betrügerin. Ich muss Ihnen eine Frage stellen. Sind Sie jemals von einer dritten Partei wegen des laufenden Projektes angesprochen worden?«
    »Nein.« Tokimotos Stimme drückte weder Beleidigtsein noch Furcht noch Ärger aus. »Wenn ich angesprochen worden wäre, hätte ich mich sofort an Sie gewandt.«
    »Davon bin ich überzeugt. Denn Sie sind ebenfalls ein ehrenwerter Mensch. Ich habe Ihnen die Bilder deswegen gezeigt, weil ich Ihnen vertraue, und weil diese Geschichte äußerst heikel ist.«
    »Ich bin Ihnen gegenüber stets loyal gewesen, aber ich werde ganz bestimmt nicht glauben, dass Reva irgendwelche Daten von hier gestohlen hat.«
    »Das glaube ich auch nicht. Was meinen Sie, auf welchem Weg diese Wanze hier hereingekommen ist?«
    »Wie ich bereits sagte, wahrscheinlich hat ein Mensch oder ein Droide sie hier eingeschleppt.«

    »Also Reva.«
    Stirnrunzelnd studierte Tokimoto abermals den Bildschirm. »Das Ganze ist ein Widerspruch in sich. Sie hätte es gewusst, wenn sie eine Wanze am Körper gehabt hätte, und wäre deshalb gar nicht erst hereingekommen. Also hat sie keine Wanze dabeigehabt. Außerdem sind die Sicherheitsvorkehrungen hier im Labor so vielschichtig, dass eine Wanze sofort aufgefallen wäre. Deshalb kann unmöglich eine Wanze hier hereingekommen sein. Aber trotzdem ist es eindeutig passiert.«
    »Gehen Sie noch ein bisschen weiter. Wie hätte Reva eine Wanze hier einschleppen können, ohne dass sie selber was davon gewusst und ohne dass es einen Alarm gegeben hat?«
    »Sie ist eine Expertin und Ihre Scanner sind die stärksten, die es gibt. Es ist also völlig ausgeschlossen, dass man sie verwanzt hat, ohne dass sie selbst oder einer von den Scannern etwas davon mitbekommen hat. Das Ding muss …«
    Plötzlich brach er ab, richtete sich auf, und Roarke konnte erkennen, dass ihm ein Gedanke kam.
    »… in ihrem Körper stecken«, schlug

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