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Im Todesnebel

Im Todesnebel

Titel: Im Todesnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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auftauchen wird.«
    »Das sagt man auch von Kanoli.«
    »Manchmal frage ich mich, wieviel Wahres in diesen Legenden verborgen liegt«, murmelte Pitt.
    Papaaloa hatte seine Unterarme auf die Schreibtischplatte gestützt und sah Pitt über seine zusammengefalteten Hände hinweg nachdenklich an.
    »Sonderbar«, sagte er langsam. »Äußerst sonderbar. Er hat dieselben Worte gebraucht.«
    Pitt sah Papaaloa fragend an. »Er?«
    »Ja, es ist schon sehr lange her. Es war unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg. Damals kam ein Mann eine Woche lang Tag für Tag in unsere Bibliothek. Auch er suchte nach Zeugnissen über die Legende von Kanoli.«
    »Im Laufe der Jahre muß es doch noch andere gegeben haben, die sich für diese ungewöhnliche Geschichte interessierten.«
    »Nein, du bist seit damals der erste.«
    »Du mußt ein messerscharfes Gedächtnis haben, mein Lieber, wenn du dich nach so langer Zeit noch an jemanden erinnern kannst.«
    Papaaloa warf Pitt einen zögernden Blick zu, seine Hände waren auseinandergeglitten. »Ich habe die Sache einfach deshalb nicht vergessen, weil ich den Mann nie vergessen konnte. Er war ungewöhnlich groß, geradezu ein Riese, und er hatte goldene Augen.«
    Schlimmer noch als Verwirrung ist das Gefühl der Ohnmacht.
    Es hüllt einen wie eine Wolke ein und nimmt den Blick dafür, was eigentlich als nächstes zu tun wäre. In diesem Zustand handelt man gedankenlos, ohne Vernunft und folgt eigentlich nur noch seinen Instinkten. Dirk Pitt befand sich in eben diesem Zustand, als er kurz nach halb zwölf das Museum von George Papaaloa verließ.
    In seinem Kopf jagten sich die Gedanken bei dem verzweifelten Versuch, die ersten beiden Teile des Puzzles zu einem sinnvollen Bild zu fügen. Ein alter grauer Dodge-Lkw verließ ebenfalls den Museumsparkplatz und setzte sich dicht hinter Pitts Ford Cobra. Pitt war inzwischen so weit, den Laster, der ihm beharrlich folgte, als reine Einbildung abzutun. Sein Unterbewußtsein entdeckte bereits überall feindliche Agenten; in Trenchcoats gehüllt und mit zusammengekniffenen Augen lauerten sie hinter jedem Philodendronstrauch. Doch auch als er in Richtung Pearl Harbor abgebogen war, folgte ihm der alte Lkw durch jede Kurve, als ob ihn ein Seil mit dem Ford Cobra verbinden würde.
    Nach der nächsten Kurve gab Pitt etwas mehr Gas; seine Augen blickten in den Rückspiegel.
    Der Laster tauchte auf, verlor etwas an Boden und legte dann ebenfalls an Geschwindigkeit zu, bis er den Abstand wieder auf das alte Maß verringert hatte. Die nächsten vier Kilometer schlängelte Pitt seinen Wagen durch den dichter werdenden Verkehr, dann lenkte er den Ford auf den Mount Tantalus Drive.
    Mühelos zog er den Wagen durch die Haarnadelkurven, die sich den farnbewachsenen Hang hinaufwanden und immer höher ins Koolau-Gebirge hineinführten, und dabei drückte er das Gaspedal Millimeter um Millimeter näher an den Wagenboden.
    Im Rückspiegel beobachtete er den Fahrer des Lasters, der wie wild an seinem Steuer riß, um den wieselflinken roten Wagen nicht entkommen zu lassen.
    Plötzlich geschah etwas, womit Pitt nicht im mindesten gerechnet hatte: Ohne daß er den Schuß gehört hatte, zerschlug eine Kugel seinen Seitenspiegel in tausend Stücke. Das Spiel wurde rauher. Pitt trat das Gaspedal durch und brachte erst einmal Abstand zwischen sich und seinen Verfolger.
    Der Scheißkerl benutzt einen Schalldämpfer, fluchte Pitt leise.
    Erst jetzt wurde ihm bewußt, wie leichtsinnig es gewesen war, aus der Stadt hinauszufahren. Der dichte Verkehr dort hätte ihm mehr Sicherheit geboten. Seine einzige Hoffnung war noch, daß er es schnell genug zurück nach Honolulu schaffte, bevor der Kerl in dem Dodge ihm eine Kugel in den Schädel verpaßte.
    Und mit etwas Glück konnte er unterwegs sogar auf eine Polizeistreife treffen. Der nächste Blick in den Rückspiegel ließ Pitt vor Schrecken starr werden. Der Laster hatte bis auf knapp zehn Meter zu ihm aufgeschlossen.
    Die Straße erreichte den Bergkamm in sechshundert Meter Höhe und senkte sich mit starkem Gefalle und in engen Windungen wieder hinunter zu der Stadt am Fuß des Gebirgszuges. Pitt jagte den Ford Cobra ein gerades Straßenstück von vielleicht anderthalb Kilometer Länge hinunter; der Laster versuchte, noch näher an ihn heranzukommen. Pitt steigerte die Geschwindigkeit nicht weiter, um den Wagen auch noch sicher durch die nächste Kurve bringen zu können. Statt dessen ließ er sich so tief in seinen Sitz sinken, wie es

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