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Im Todesnebel

Im Todesnebel

Titel: Im Todesnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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führte.
    Nachdem sie an mehreren Türen vorbeigegangen waren, blieb Boland vor der nächsten stehen und öffnete sie zögernd.
    »Das Herz des Unternehmens«, sagte er. »Unser Flash-Gordon-Raum. Vier Tonnen modernster Elektronik. Bewundern Sie das technische Juwel der 101. Flotte bei der Arbeit.« Er zeigte auf eine lange Instrumentenbank. »Eine Anlage zur Messung von Schallgeschwindigkeit und Druck. Die Parameter werden mit dem genauen Zeitverlauf auf ein Magnetband aufgezeichnet. Ein Magnetsensor, der jedes Stück Eisen bis hinunter zur Größe eines Protons auf dem Meeresboden aufspürt. Und Monitore für die Unterwasserkameras.« Boland zeigte auf vier Bildschirme, die in die Gerätebank eingebaut waren. »Deshalb haben wir auch beigedreht. Um die Sensoren und Kameras auf dem Gleitschlitten im Heck des Schiffes auszusetzen und mit der Suche beginnen zu können.«
    Pitt beobachtete aufmerksam die Bildschirme. Die Kameras wurden gerade zu Wasser gelassen. Einen Moment lang schlugen noch die Wellen gegen die Linsen, dann waren sie in die sonnendurchflutete Unterwasserwelt eingetaucht. Zwei der Kameras zeichneten ihre Bilder in Farbe auf, wodurch die blaugrünen Schatten sich bis ins Unendliche fortzusetzen schienen.
    »Das nächste Gerät ist ein besonderes Sonar«, fuhr Boland fort. »Es zeichnet detaillierte ›Tonbilder‹ des Meeresbodens auf und von allem, was darauf liegt. Außerdem besitzen wir Geräte, die den Meeresboden bis zu einem Kilometer von jeder Bordseite beobachten. Auch ihre Sensoren werden hinter dem Schiff hergezogen.«
    »Ein kilometerbreiter Beobachtungsgürtel«, sagte Pitt beeindruckt. »Damit werden wir eine beachtliche Schneise in das Suchgebiet schlagen können.«
    Pitt bemerkte, daß Boland nicht die geringsten Anstalten machte, ihn irgendeinem der Besatzungsmitglieder vorzustellen, die das elektronische Gerät bedienten. Wenn es etwas gab, was Boland fehlte, dann war es Höflichkeit. Pitt fragte sich verwundert, wie es Boland so überhaupt zum Lieutenant Commander gebracht haben konnte.
    »Und dieses hübsche kleine Ding hier«, sagte Boland stolz, »ist das Gehirn der ganzen Anlage. Ein Computersystem Selco-Ramsey 8300.«
    Er nickte in Richtung einer hohen schmalen Gerätewand mit unzähligen Lämpchen und Knöpfen, die über einer breiten Tastatur aufragte. »Längen- und Breitengrad, Geschwindigkeit und Kurs, alles ist dort gespeichert. Kurz gesagt, der Computer ist an das zentrale Kontrollsystem angeschlossen, und von diesem Moment werden die Transistoren und Chips das Schiff steuern, bis wir die
Starbuck
gefunden haben.«
    »Eine hygienisch saubere Sache«, murmelte Pitt.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Unberührt von menschlichen Händen.«
    Boland zog die Augenbrauen zusammen. »Wenn man will, kann man das so sagen.«
    Pitt beugte sich über die Schulter des Mannes, der vor der Tastatur saß, und studierte die Computerausdrucke. »Eine nette Sache. Der Selco-Ramsey 8300 kann von einer übergeordneten Computerzentrale aus angesprochen und umprogrammiert werden. In unserem Fall befindet sich das Zentralsystem wahrscheinlich im Hauptquartier in Pearl Harbor. Das macht es bequemer für Admiral Hunter, falls uns ein ähnliches Schicksal ereilen sollte wie die Besatzung der
Lillie Marlene.
Auf das erste Anzeichen von Schwierigkeiten hin können er und Denver unseren programmierten Kurs unterbrechen, das Schiff wenden und den nächsten Hafen anlaufen lassen. So verliert er vielleicht seine Besatzung, aber das Superbergungsschiff der 101. Flotte kommt sicher nach Hause. Wirklich, eine nette Sache.«
    »Sie kennen sich auf dem Gebiet anscheinend ziemlich gut aus«, sagte Boland langsam. Auf seinem Gesicht spiegelten sich zugleich Mißtrauen und Respekt.
    »Man könnte auch sagen, daß ich mit den meisten der Geräte, die Sie an Bord haben, oberflächlich vertraut bin.«
    »Sie haben sie schon einmal woanders gesehen?«
    »Auf mindestens drei ozeanographischen Forschungsschiffen der NUMA. Ihre Ausrüstung ist vielleicht etwas spezialisierter, da Ihr Aufgabengebiet ja in erster Linie das Bergen von Schiffen ist. Dafür sind wir Ihnen allerdings in der Entwicklung eine Nasenlänge voraus, da unsere Geräte in der wissenschaftlichen Forschung eingesetzt werden.«
    »Dann muß ich mich wohl bei Ihnen entschuldigen.« Boland zwang sich zu einem Lächeln. »Ich gebe zu, daß ich Ihre Talente unterschätzt habe.« Er wandte sich um, ging hinüber zu dem diensthabenden Offizier des Ortungsraumes,

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