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Im Tunnel: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition)

Im Tunnel: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition)

Titel: Im Tunnel: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Antonow
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und Glasgefäßen vollgestellten Tische. Das Gepolter herunterfallender Werkzeuge und das Klirren brechenden Glases klangen wie Triumphmusik in Toliks Ohren.
    Er sprang auf und wandte sich wieder Nikita zu. Der zappelte immer noch auf dem Tisch . A ls er endlich wieder auf dem Boden stand, war klar, dass er nicht mehr lange zu leben hatte. In seinem Hals steckte eine lange Glasscherbe. Er zog sie heraus, doch die Blutfontäne, die aus der durchtrennten Schlagader schoss, konnte er nicht zum Stillstand bringen.
    Der Dickwanst hatte noch nicht begriffen, dass dies sein Ende bedeutete, und ging erneut auf seinen Kontrahenten los. Die Glasscherbe hielt er wie ein Messer.
    Doch dann wurde ihm klar, dass seine Kräfte für dieses Duell nicht mehr reichten . A lso ließ Nikita sich einfach zu Boden sinken, und noch ehe Tolik reagieren konnte, hatte er die Glasscherbe in den Rücken des Mädchens gebohrt. Dann verzog sich sein Gesicht zu einem teuflischen Grinsen, und er starb.
    Korbut, der Nikitas Ende durch die Scheibe der Druckkammer mitverfolgt hatte, war schreckensbleich. Tolik stürzte zu der jungen Frau, die reglos auf dem Boden lag . V orsichtig zog er den gläsernen Dolch aus ihrem Rücken . A us der Wunde quoll Blut.
    Jelena stöhnte.
    Die rechte Seite … Er hatte ihr die Scherbe in die rechte Seite gestoßen. Das Herz war also unverletzt . A ber sie konnte verbluten.
    Toliks Blick fiel auf die Druckkammer. Er öffnete die Absperrhähne und klappte die Luke auf. Korbut zitterte vor Angst.
    »Bitte … Bitte …«
    »Kannst du operieren?!«
    »Bitte …«
    »Bring die Blutung zum Stillstand, du Schwein! Rette sie! Rette sie, dann bleibst du am Leben!«
    Korbut, der völlig am Ende war und sich vor Angst selbst angepisst hatte, traute seinen Ohren nicht und kletterte aus der Kammer. Während er zu dem Mädchen ging, schielte er wie ein geprügelter Hund zu Tolik hinüber. Dann untersuchte er die Wunde.
    »Legen Sie sie auf einen Behandlungstisch … Ich werde sie operieren. In der Wunde sind noch Splitter … Ich mach das schon.«
    Tolik nahm Jelena auf die Arme und trug sie zu einer der Liegen. Korbut holte Instrumente, Alkohol und Verbandszeug aus dem Schrank. Tolik hielt ihn mit dem Gewehr in Schach – diesem Irren war alles zuzutrauen.
    Korbut machte einen Schnitt und brachte Gefäßklemmen an.
    Plötzlich – ein ratschendes Geräusch direkt an Toliks Ohr. Er drehte den Kopf.
    Vor ihm stand Sergej. Sein Sergej. Sein Freund seit seinem achten Lebensjahr. Der Sportler und Geräteingenieur aus dem Kraftraum an der Guljaipole . Jener Sergej, dem er aus Kropotkin vorgelesen und von der Mystik in »Der Meister und Margarita« vorgeschwärmt hatte. Sergej, dessen Mutter ihn als Waisen aufgenommen hatte, nachdem er kurz zuvor Innokenti Weniaminowitsch verloren hatte. Die Erinnerungen überschlugen sich: die weißen Fliesen an der Wand über dem Gleis der Woikowskaja , die Planenstoffwände des Kraftraums, das Porträt von Che Guevara und die endlosen Tunnel, die sie Seite an Seite durchmessen hatten …
    Sergej hielt Tolik den Lauf des Sturmgewehrs an die Schläfe. Seine Augen waren leer. Er schaute zu Korbut. Zu seinem Schöpfer und Peiniger. Zu seinem Herrn.
    Korbut erwiderte seinen Blick.
    »Sieht ganz so aus, als hätte sich der Wind gedreht«, sagte der Professor mit völlig veränderter Stimme.
    »Sergej«, sprach Tolik seinen Jugendfreund an. »Sergej … Ich bin’s doch …«
    Doch der musterte ihn nur mit seinem starren Schlangenblick und erwiderte nichts.
    »Töte ihn«, befahl Korbut.
    Sergej nickte.
    Im Gang draußen rumorte es, und ätzender Rauch waberte umher . A n der Türschwelle tauchte plötzlich Arschinow auf.
    »Scheiße!«, rief er perplex. »Was zum Henker ist hier denn los!«
    Sergej drehte sich blitzartig um und rammte dem Fähnrich den Gewehrschaft gegen das Kinn . A rschinow taumelte zur Wand und sackte zu Boden.
    Instinktiv hob Tolik die Pistole und drückte ab. Der Schuss traf Sergej in den Hinterkopf, und er fiel um wie ein gefällter Baum.
    »Verzeih mir, Sergej«, sagte Tolik bitter. »Ich habe das nicht gewollt.«
    »Das ist Sünde«, höhnte Korbut von seinem Platz. »Er ist doch ein Ungeheuer. Er ist Frankensteins Monster. Und Sie haben ihn umgebracht …«
    Die junge Frau auf der Liege stöhnte und bewegte sich. Das Leintuch unter ihr war schon völlig blutgetränkt.
    »Mach weiter mit der Operation, du Bastard!«, befahl Tolik.
    Fluchend rappelte sich Arschinow auf. Er konnte sich

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