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Im Visier des Todes

Im Visier des Todes

Titel: Im Visier des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: O Krouk
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Fuchsienbeet, brachten den Blumen Passivrauchen bei und unterhielten sich über Interna. Interna waren der Nichtraucherin Adrianna heilig.
    Die Finger verharrten – der eine auf der Tischkante, der andere in der Luft. Die lackierten Nägel leuchteten wie das Rot einer Ampel. »Was für ein Blick! Nun erschieß doch nicht gleich den Boten. Ich wollte bloß sagen, dass Mr Big dich augenblicklichst in seinem Büro erwartet. Viel Spaß!« Kokett zuckte Adrianna mit einer Schulter und verzog sich an ihren Platz.
    »Ja, danke!« Leah raffte die Dokumente zusammen und sortierte sie in die Akte ein. Das Handy vibrierte abermals, doch es musste sich gedulden. »Ist bestimmt wegen der Vertragsunterzeichnung.«
    »Das glaube ich weniger«, flötete Adrianna, ohne vom Monitor aufzusehen. »Viel Spaß, viel Spaß!«
    Die Tür zum Chefbüro stand offen. Mr Big mochte die Nähe zum Volk, das sich meistens in der Küche schräg gegenüber tummelte. Leah klopfte an den Rahmen und wartete, bis er sie herbeiwinkte.
    »Hier ist die Akte, die Sie sehen wollten. Beim Vertragsabschluss gibt es ein paar Uneinigkeiten über bestimmte Formulierungen, was die Ausgleichsregelung betrifft. Aber ich bin mir sicher, dass ich termingerecht eine Einigung erzielen kann.« Sie legte die Akte auf seinen Tisch. Auch Mr Big roch nach Kälte und Zigarettenqualm.
    Mit einer Hand strich er über den Aktendeckel, als wollte er lästige Krümel wegwischen, und schaute über die Gleitsichtbrille hinweg auf. »Freut mich, Sie wieder bei uns zu haben. Geht es Ihnen schon besser?«
    Sie senkte den Blick und tastete sich über das Gesicht. Die Haarsträhnen verbargen die Schwellung, die zwar sichtbar blieb, jedoch deutlich zurückgegangen war. »Ja, danke!«
    »Sie sind die Treppe heruntergestürzt, sagten Sie?«
    »Ja.«
    »Die meisten Unfälle passieren eben im Haushalt.« Ruckartig drehte er seinen Monitor zu ihr, die daran hängenden Kabel schabten über die Tischoberfläche und warfen den Bleistiftbecher um. »Könnte man zumindest meinen.«
    Eine schwarze Seite nahm den ganzen Bildschirm ein, oben und an den Rändern zuckten Trailer, in der Mitte wechselte die Werbung, Newsflashs liefen ab. Deine Meinung zu deinen Promis als Überschrift, wobei die Meinung zu achtzig Prozent aus » Wer ist das? « und » Muss man den kennen? « bestand, die restlichen zwanzig sich mit der Frage » Wen interessiert’s? « beschäftigten. In der Mitte der Seite – ein Foto von Kay, dem Obdachlosen, der von dem Türsteher festgehalten wurde, und ihr selbst, auf dem Boden kauernd, aber unverkennbar. » Messerstecherei bei einer Vernissage. Starfotograf und seine geheimnisvolle Begleiterin verletzt « , dazu ein Artikel .
    Mr Big legte die Hände zusammen und fuhr sich mit den Zeigefingern über den Nasenrücken. Seine Augenbrauen-Raupen krochen hoch. »Paris also? Ich dachte, es ging Ihnen so schlecht, dass Sie ein Weilchen zu Hause bleiben mussten.«
    In ihren Augen flimmerte es von den Werbeeinblendungen der Seite. Memory NEU : Welchem Star gehört welcher Popo? »Ich … «
    »Sie bevorzugen französische Ärzte? Ich möchte um diese Angelegenheit nicht lange herumreden. Hiermit haben Sie eine Abmahnung. Machen Sie ruhig weiter so. Ich bin froh, wenn die unangenehmen Personalentscheidungen wegen der bevorstehenden Fusion mir dermaßen erleichtert werden.« Er drehte den Monitor wieder zu sich und machte sich ein paar Notizen.
    Memory: Wer hat sich kürzlich von wem getrennt?
    »Es tut mir wirklich leid.«
    Er sah sie nicht an. »Das wäre alles. Gehen Sie an die Arbeit, und sehen Sie zu, dass Sie Ihren Termin einhalten.«
    Festen Schrittes marschierte sie zu ihrem Platz zurück. Die Gerüchteküche brodelte in ihrem Rücken. Im Büro begrüßte Adrianna sie mit einem Grinsen, während auf ihrem Bildschirm eine schwarz-graue Seite blinkte und flimmerte. Leah ließ sich auf den Bürostuhl fallen. Das Handy auf dem Tisch gab gerade die letzten Vibrationen von sich, um sogleich von Neuem anzufangen.
    Sie nahm ab, als das Summen zum vierten Mal ansetzte.
    »Ach, wie schön, dass ich Sie endlich erreiche«, flötete Elinor ihr entgegen, »ich möchte keineswegs nerven, aber wären Sie so lieb, mir Kay zu geben – ich weiß, wie aufregend junge Liebe ist, aber er versäumt seit zwei Tagen seine Termine, und langsam gehen mir die Ausreden aus.«
    »Er wollte doch kurz verreisen. Vermutlich etwas klären, ich weiß es nicht. Er hat mir … «
    »Meine Liebe, wenn er verreist

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