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Im Wahn - Moody, D: Im Wahn - Hater

Titel: Im Wahn - Moody, D: Im Wahn - Hater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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sagen, dass die Schule geschlossen blieb. Er stand morgens um acht Uhr vor der Tür und ging davon aus, dass er wie üblich nur auf Josh aufpassen musste. Liz ließ sich von ihm mit Josh in die Stadt fahren, dann kehrte er mit Ellis und Ed nach Hause zurück. Ich sagte ihr, ich würde mich im Krankenhaus mit ihnen treffen und im Anschluss an den Arztbesuch gleich mit ihnen nach Hause fahren. Ich konnte Tina Murray überzeugen, dass ich auch bei der Untersuchung
anwesend sein müsste. Zur Abwechslung akzeptierte sie meine Geschichte einmal ohne größeren Widerstand.
    obwohl ich mir Mühe gab, rechtzeitig wegzukommen, verließ ich das Büro später als geplant (ich hielt noch ein Schwätzchen mit jemandem) und brauchte eine Ewigkeit durch die Stadt. Joshs Termin war um fünfzehn Uhr – vor einer Dreiviertelstunde. Aber Krankenhäuser hinken ihrem Zeitplan immer hinterher, und bei den ganzen Problemen der letzten Tage dürfte es noch mehr Verzögerungen geben als sonst. Ich wette, er ist noch gar nicht beim Arzt gewesen. Hastig laufe ich den Weg bergab, der am Parkplatz vorbeiführt. Im Krankenhaus herrscht reger Betrieb. Es ist ein trüber und dunkler Nachmittag, hellgelbes Licht leuchtet in den zahllosen Fenstern des Gebäudes. Ein verdammt trostloser Ort. Hier möchte ich nicht sein, und wenn …
    »Danny!«
    Wer zum Teufel war das? Ich drehe mich um und sehe Lizzie mit Josh in seinem Kinderwagen auf mich zukommen.
    »Alles in ordnung?«, frage ich verwirrt.
    »Wo bist du gewesen?«
    »Es ging nicht früher«, antworte ich und lüge, ohne rot zu werden. »Bist du auch gerade angekommen?«
    Sie schüttelt den Kopf. »Du machst Witze, oder? Wir waren schon dran.«
    »Was, er hatte seinen Termin?«
    »Der war um drei Uhr. Ein Glück, dass du ihn nicht hergebracht hast.«
    »Ich weiß, aber …«
    »Wir warten seit zwanzig Minuten auf dich. Unser Termin
hat nur Sekunden gedauert. Die haben uns sofort drangenommen.«
    »Tut mir leid, ich …«
    Sie schüttelt erneut den Kopf und schiebt Josh bergab Richtung Hauptstraße.
    »Ist ja auch egal«, murmelt sie. Mann, hat die eine Laune.
    »Und, ist alles okay?«, frage ich, muss ihr aber hinterherbrüllen, so schnell stürmt sie davon. »Geht es Josh gut?«
    »Ja, mit Josh ist alles in ordnung«, blafft sie über die Schulter.
     
    Im weiteren verlauf des Nachmittags wird es noch schlimmer. Lizzie redet wieder mit mir, ist aber immer noch genervt. Genau wie ich. Wir sind zu Fuß durch die Stadt zum Bahnhof gegangen, aber es gibt Probleme mit den Oberleitungen, daher fällt unser Zug aus. Wir können uns nicht von Harry abholen lassen (nicht genug Platz im Auto), daher bleibt als einzige Möglichkeit der lange Weg nach Hause per Bus mit dreimal umsteigen. Liz hat Harry gerade angerufen und ihm gesagt, dass wir uns verspäten. Wie nicht anders zu erwarten, macht ihn das nicht gerade froh.
    Der Arbeitstag geht zu Ende. Es wird dunkler, und die Büroangestellten, die um vier Feierabend haben, drängen sich bereits auf den Straßen. Wir müssen schnellstens raus aus der Stadt, sonst geraten wir mitten in den Trubel der Hauptverkehrszeit.
    »Welcher Bus?«, fragt Lizzie und muss brüllen, damit ich sie bei dem verkehrslärm hören kann.
    »Linie zweihundertzwanzig«, antworte ich hinter ihr. Jetzt schiebe ich Josh und habe den Eindruck, dass wir
gegen die Richtung aller anderen Fußgänger laufen. Es ist kaum möglich, auf einer geraden Linie zu gehen. »Die Haltestelle ist gleich hier.«
    Unsere Haltestelle liegt auf halbem Weg in einer Einbahnstraße. Lizzie duckt sich in den Unterstand, ich folge ihr. Josh stöhnt. Er friert und hat Hunger.
    »Tut mir wirklich leid, dass ich nicht rechtzeitig im Krankenhaus war«, sage ich. »Im Augenblick ist es nicht gerade leicht. Du weißt ja, was passiert, wenn …«
    »Spielt keine Rolle«, unterbricht sie mich, da meine Erklärungen sie anscheinend nicht interessieren.
    Ich sehe die Straße hinab, als der Bus kommt. Hoffnungsvoll betrachte ich die Nummer, aber es ist nicht unsere. Ich ziehe mich wieder in den Unterstand zurück.
    »Und, was hat der Arzt gesagt?«
    »Nicht viel. Wir waren keine fünf Minuten bei ihm drin. Der Kopf ist gut verheilt, es sind keine dauerhaften Schäden zurückgeblieben. Er behält eine kleine Narbe, aber die wird vom Haar verdeckt.«
    »Das ist gut«, sage ich und betrachte Josh, der jetzt irgendwie aussieht, als würde er gleich einschlafen. »Ich bin erleichtert. Man kann nie sicher sein, wenn sie sich so

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