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Im Wahn - Moody, D: Im Wahn - Hater

Titel: Im Wahn - Moody, D: Im Wahn - Hater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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draußen vor sich geht, misch dich nicht ein …«
    Ich habe nicht vor, nach draußen zu gehen. Ich will nur nachsehen, was los ist. Ich gehe ins Wohnzimmer. Dort höre ich ein Auto anspringen und spähe zwischen den vorhängen hindurch, achte aber darauf, dass mich niemand sehen kann. Einer der Männer von oben – welcher, kann ich nicht erkennen – fährt in einem Höllentempo davon. Viele Einzelheiten konnte ich nicht erkennen, bin aber sicher, dass nur eine Person in dem Auto gesessen hat, was sofort die Frage für mich aufwirft, wer oder was noch da oben ist. Ich drehe mich um und sehe, dass Lizzie bei mir im Wohnzimmer steht.

    »vielleicht sollte ich nachsehen gehen …?«
    »Du gehst auf keinen Fall«, zischt sie. »Wie schon gesagt, unsere Tür ist abgeschlossen, die Fenster zu. Wir sind hier sicher, und du gehst mir unter gar keinen Umständen raus.«
    »Aber wenn da oben was passiert ist? Es könnte jemand verletzt sein.«
    »Das ist nicht unser Problem. Mir egal. Wir müssen nur an die Kinder und uns denken. Du gehst da nicht raus.«
    Ich weiß, sie hat recht. Aus reinem Pflichtgefühl nehme ich das Telefon und wähle den Notruf. Verdammt, da nimmt nicht mal jemand ab.
    Lizzie geht wieder ins Bett. Ich folge ihr ein paar Minuten später, weiß aber jetzt schon, dass ich heute Nacht kein Auge mehr zutun werde. Ich habe Angst. Ich habe Angst, denn das, was mit dem Rest der Welt passiert, scheint mit einem Mal viel näher gerückt zu sein.

Donnerstag

19
    Ich wache auf, bevor der Wecker klingelt, bleibe still liegen und starre zur Decke, während ich wieder einmal versuche, die Ereignisse der vergangenen Tage zu begreifen. Alles kommt mir unwahrscheinlich, wenn nicht unmöglich vor. Ist denn überhaupt etwas passiert? Ich bin immer noch nicht sicher, ob dies alles die Folge der verkorksten und überaktiven Phantasie mancher Zeitgenossen ist oder ob es wirklich um etwas Bizarreres und Bedrohlicheres geht. Im kalten Licht des Morgens fällt es mir schwer, alles zu verstehen, was ich gehört habe. Ich sage mir, dass ich mich zusammenreißen, aufstehen und für die Arbeit herrichten sollte. Aber dann fällt mir wieder ein, was ich gestern auf dem Millennium Square gesehen habe, und ich werde nervös und unsicher, weil mir klar wird, wie real doch alles ist.
    Es hat keinen Sinn, liegen zu bleiben. Lizzie und die Kinder schlafen noch. Draußen ist es noch dunkel, aber ich stehe auf und schlurfe ins Wohnzimmer. Ich sehe zum Fenster hinaus. Das Auto, das den Leuten oben gehört, ist noch nicht wieder da. Was hat sich da oben abgespielt? Meine Gedanken schweifen ab und spielen mir Streiche. War ein Hasser da oben? Mich beunruhigt, dass meine Kinder in so unmittelbarer Nähe von einem gewesen sein könnten. Ich denke an Lizzies Worte, als wir vorhin wach waren. Ich darf mich nicht darum kümmern, was anderswo
los ist, sondern muss dafür sorgen, dass den Menschen auf dieser Seite der Eingangstür nichts geschieht.
    In der Wohnung scheint es heute Morgen kälter als sonst zu sein, und durch diese Kälte fühle ich mich älter, als ich in Wahrheit bin. Ich mache mir Frühstück, setze mich vor den Fernseher und sehe mir Zeichentrickfilme an. Mit etwas Ernsterem kann ich mich momentan nicht auseinandersetzen. Noch nicht.
    Ich habe die halbe Schüssel trockener Cornflakes gegessen und kann nicht mehr. Großen Appetit habe ich eh nicht. Ich bin hypernervös und muss immerzu daran denken, was da draußen vor sich geht. Was zum Teufel geht denn da vor? Ich denke an die vielen zusammenhanglosen vorkommnisse, deren Zeuge ich wurde, und an Hunderte – wahrscheinlich Tausende – Zwischenfälle andernorts. Niemand sieht eine Verbindung, aber wie sollte es bei den vielen Zwischenfällen keine geben? Das, entscheide ich, ist der beunruhigendste Aspekt dabei. Wie können sich so viele Menschen aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten binnen so kurzer Zeit so irrational und verantwortungslos benehmen?
    Ich sehe zur Uhr und denke mir, dass ich mich jetzt zur Arbeit fertig machen müsste. Mein Magen schlägt regelrecht Purzelbäume beim Gedanken, dass ich anrufen und mit Tina reden muss. Gott weiß, was sie sagen wird oder ich ihr erzählen soll. Vielleicht ruf ich gar nicht an.
    Meine Neugier und Nervosität übermannen mich schließlich doch. Ich gebe nach und schalte die Nachrichten ein. Eine Hälfte von mir will wissen, was heute passiert ist, die andere Hälfte will zurück ins Bett, die Decke über den Kopf ziehen

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