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Im Wettstreit der Gefühle (German Edition)

Im Wettstreit der Gefühle (German Edition)

Titel: Im Wettstreit der Gefühle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ester D. Jones
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dich!“
    „Ich weiß, dass das nicht stimmt. Ich habe aus deinem Mund das Gegenteil gehört. Ich will, dass du verstehst, warum ich so handeln musste.“
    „Du! Immer nur Du! Immer nur geht es darum, was zu willst.“
    Seine Hand streckte sich ihr entgegen. „Das ist nicht wahr. Du bist mir wichtig.“
    „Nicht wichtig genug, damit du mir die Wahrheit gesagt hättest, als ich abhängig von deiner Willkür war und nicht einmal wusste, wie mein Name lautet.“
    „Was habe ich in den Tagen, als du dein Gedächtnis verloren hattest, denn Schreckliches getan?“ fragte er. „Ich habe dich nicht gezwungen, mich zu heiraten.“
    „Du hast die Situation ausgenutzt und mich im Unklaren gelassen!“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich habe dich vor der Hochzeit nicht in mein Bett geholt, obwohl ich es gekonnt hätte.“
    Bei der Erinnerung daran, wie bereitwillig sie sich ihm angeboten hatte, errötete sie bis unter die Haarwurzeln. Entgegen seinem Ruf hatte er in diesem einen Bereich Anstand gezeigt. „Dafür soll ich dir wohl dankbar sein!“
    „Darauf lege ich keinen Wert. Ich will, dass du verstehst, dass mein Heiratsantrag nichts mit unserer Wette zu tun hatte.“
    „Dann beweise es“, flüsterte sie mit einer Traurigkeit in der Stimme und in den Augen, die ihn erschütterte. „Beweise es, indem du etwas für mich tust, von dem du dir keinen Vorteil versprichst. Beweise es, indem du mich in Ruhe lässt. Für immer!“
    Ihre unangebrachte Sturheit versetzte ihn in Rage. „Du bist meine Ehefrau. Du hast mir zu gehorchen.“ Sein Gesichtsausdruck wirkte hart. Er nahm ihren Arm in einen festen Griff und wollte sie mit sich ziehen. „Komm nach Hause.“
    Sie stemmte sich mit aller Kraft gegen ihn. „Lass mich sofort los!“ Erin kam es vor, als läge ihr Arm in einem Schraubstock gefangen.
    „Du wirst lernen, mir zu gehorchen. Wenn du erst als meine Frau bei mir wohnst, wirst du dich daran gewöhnen.“
    „Du kannst mich vielleicht zwingen, mit dir zu gehen. Du kannst mich zwingen, mein Leben an deiner Seite zu verbringen. Du kannst mich zwingen, alles für die Produktion von Nachkommen Notwendige zu tun. Doch du wirst es niemals schaffen, dass ich dir deinen Betrug verzeihe“, meinte sie mit täuschend ruhiger Stimme.
    Als Liam geschockt erstarrte und seinen Griff lockerte, entriss sie ihm ihren Arm. Der Anblick, den er mit seinem entsetzten Gesichtsausdruck zeigte, bevor sie davonlief, brachte sie beinahe zum Zögern. Sie konnte Trauer und Einsamkeit in seinen Augen lesen. Wie gut er Schauspielen konnte! Sie wandte sich ab und rannte Richtung Haus.
    Einmal noch wagte sie sich umzusehen und entdeckte Liam, der ihr statuengleich erbleicht und erstarrt nachblickte. Ihre Worte hatten ihn also getroffen. Gut! Das war eine milde Strafe für sein Verhalten! Aber sie war noch nicht mit ihm fertig.
    Als Erin die Eingangshalle erreichte, begegnete sie dort Genevra. Das Gesicht der Frau zeigte eine Mischung aus Überraschung und Erschrecken. Erin wurde zu spät klar, dass ihr langes Haar nach ihrem Kampf mit Liam ohne Mütze ungehindert über ihren Rücken floss und sie als Frau entlarvte.
    In diesem Moment erschienen auch Lady McLeary und Scott in der Eingangshalle. „Ich habe den Lärm gehört“, rief Erstere. „Ich konnte nicht verstehen, was passiert …“ Als die junge Frau Erin entdeckte, hielt sie mitten im Schritt inne.
    „Liam MacNeal ist gekommen um mich zu holen. Ich bin seine Ehefrau.“
    Etwas Ähnliches wie Bewunderung huschte über Scotts Gesicht. „Ich habe vergessen, wie gut er ist“, murmelte er.
    „Das erklärt die kursierenden Gerüchte und Euer seltsames Verhalten“, meinte Lady McLarry nüchtern. „Ihr müsst von hier fort.“
    Erin nickte. „Ich wollte Euch nicht in Gefahr bringen.“
    „Mit dem Laird komme ich klar. Doch er wird nicht aufgeben, bevor er Euch eingefangen hat.“
    Scott trat schützend vor Erin. „Wir brechen sofort auf.“
    „Danke, dass wir vorübergehend bei Euch Unterschlupf finden durften“, bedankte sich Erin, nachdem sie Scott beruhigend eine Hand auf die Schulter gelegt hatte.
    „Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten hätte, wenn ich gewusst hätte, wer Ihr seid. Man stellt sich nicht zwischen Liam MacNeal und eine Frau. Schon gar nicht, wenn es sich um seine Ehefrau handelt.“ Der Gesichtsausdruck von Lady McLarry konnte nur als unglücklich bezeichnet werden.
    Mit einem bedauernden Seufzen deutete Erin eine Verbeugung an und zog Scott mit sich zu den

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