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Im Wettstreit der Gefühle (German Edition)

Im Wettstreit der Gefühle (German Edition)

Titel: Im Wettstreit der Gefühle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ester D. Jones
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was sonst passiert wäre.“
    „Das ist so nicht ganz richtig“, widersprach Erin. „Es gab ein oder zwei Situationen, in denen er sich zurückgehalten hat. ER hat MICH abgewiesen.“
    „Ich verstehe nicht. Warum er dich dann geheiratet? Kann er vielleicht gar nicht … du weißt schon. Vielleicht hat er Schwierigkeiten im Bett.“
    „Anne! … An Leidenschaft hat es ihm nicht gefehlt.“
    Anne lächelte. „Vielleicht hat er sich in dich verliebt?“
    „Wieso hat er mir dann nicht die Wahrheit gesagt, bevor er mich geheiratet hat? Hätte er mit offenen Karten gespielt, wäre alles anders gekommen. Wenn man liebt, hat man keine Geheimnisse!“ rief Erin. Zumindest hatte sie das immer angenommen.
    „Und was hast du jetzt vor?“
    Ein Ausdruck von Hilflosigkeit zeigte sich auf Erins Gesicht. „Ich werde hier bleiben. Und falls Liam eine Annullierung der Ehe fordert, werde ich nicht zustimmen. Er soll sein Leben lang an eine Frau gebunden sein, die nichts für ihn empfindet. Und für die er nichts empfindet.“
    Dieser Überlegung schien Anne ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen nicht zuzustimmen. „Was passiert, wenn du dich verliebst?“
    Der Blick den Erin Anne zuwarf, sprach Bände. „Von wie vielen Frauen aus dem Waisenhaus hast du gehört, die sich glücklich verliebt und eine eigene Familie gegründet haben? Wir beiden sind die letzten Frauen, die auch hier aufgewachsen sind. Uns will ohnehin niemand!“
    Anne schwieg, weil sie Erin anscheinend Recht gab. Trotzdem schien sie zu hoffen, eines Tages noch dem Richtigen zu begegnen.
    „Tut mir leid“, entschuldigte Erin sich hastig. „Ich reagiere im Augenblick nur leicht überreizt. Aber wenn es mir lediglich darum gehen würde, die Ehefrau von irgendjemandem zu sein, dann könnte ich auch einfach zu MacNeal zurückkehren.“ Es musste Anne schmerzen zu sehen, dass Erin nun verheiratet war, während sie selbst keine allzu große Chancen auf einen Ehemann hatte.
    „Schon in Ordnung. Hauptsache, du bist wieder heil zurückgekehrt. Die Kinder haben dich vermisst. … Und Liam wird dich hoffentlich nicht so schnell belästigen.“
    Erin teilte diese Hoffnung, obwohl sie fürchtete, dass er sich nicht so schnell abschrecken lassen würde, wenn ihm ihr Verschwinden gegen den Strich ging. Wenn es ihn überhaupt noch störte.
    Als Erin einige Tage später den Kindern vor dem Zubettgehen eine Geschichte erzählte, deutete eines der Mädchen aufgeregt nach draußen. „Da ist ein Monster!“
    „Unsinn“, widersprach Erin und versuchte zu entdecken, was das Kind gesehen hatte. „Es gibt keine Monster, Schätzchen.“
    Dann erstarrte sie. Auf einem Hügel in einiger Entfernung konnte sie mit bloßem Auge gerade noch eine Gestalt auf einem Pferd erkennen. Ihr Herz begann einen schnelleren Rhythmus zu schlagen. Konnte es sich um Liam handeln? Ihr Herz war davon überzeugt. Der Reiter schien das Waisenhaus zu beobachten, machte allerdings keine Anstalten sich zu nähern. Nach fünf Minuten verschwand die Gestalt.
    Die folgende Woche bemerkte Erin den Reiter jeden Tag an derselben Stelle. Jeden Tag wartete sie auf sein Erscheinen. Jeden Tag blickte sie beinahe sehnsüchtig aus dem Fenster. Jeden Tag schürte sie ihre Wut auf Liam, um zu verhindern, dass sie ihm entgegenlief.
    Als die Gestalt nach dieser Woche nicht mehr erschien, hatte Erin das Gefühl, etwas verloren zu haben. Obwohl sie froh sein sollte, zur Routine zurückkehren zu können, hoffte sie auf den Prinzen mit seinem weißen Ross.

 
    17. Kapitel
    „Du hast Besuch.“
    Erin wischte sich eine Haarsträhne aus der schweißnassen Stirn. „Wer ist es?“ fragte sie das Mädchen, das sie in der Waschküche gefunden hatte. War Liam nun doch endlich gekommen, um sie zurückzuholen? Hatte er seine Männer geschickt, um ihr neues, altes Leben hier zu ruinieren?
    „Ich weiß nicht. Der Mann ist ein Engländer und wirkt ziemlich reich.“
    „Bist du sicher, Engelchen?“ Erin runzelte die Stirn. „Er hat nach mir gefragt?“
    Das Mädchen nickte. „Du solltest mit ihm reden.“
    Es schien ihr nichts anderes übrig zu bleiben. Erin zog sich die Schürze über den Kopf. Dann ging sie zu einem Trog mit sauberem Wasser und kühlte ihr Gesicht. Jetzt fühlte sie sich bereit, dem geheimnisvollen Besucher gegenüberzutreten.
    Auf dem Weg nach draußen überlegte sie, was das Auftauchen des Mannes zu bedeuten haben könnte. Nur selten verirrten sich Engländer in das Waisenhaus. Und es handelte sich niemals um

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