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Im Wirbel der Gefuehle

Titel: Im Wirbel der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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sollte.«
    »Wie haben sie sich verhalten? Irgendwie auffällig oder verstört?«
    »Natürlich waren sie irritiert und bestürzt, denn schließlich habe ich ihnen alles genommen, was sie haben. Ich habe mich ihnen als ihr Gast und auch noch als der zukünftige Bräutigam aufgedrängt. Es wäre doch sehr verwunderlich gewesen, wenn sie das alles akzeptiert hätten, ohne den geringsten Einspruch zu erheben.«
    Der maitre runzelte die Stirn, während er sich auf einen der Stühle am Tisch fallen ließ. »Das klingt ja so, als ob sie dir sympathisch wären. Ich möchte dich nur daran erinnern, dass Cassard unsere Pläne nur möglich gemacht hatte, weil er ein so großes Faible für das Kartenspiel hat. Außerdem sind das schließlich die Leute, die dem Mörder meiner Tochter Unterschlupf gewährt haben.«
    »Das weiß man ja nicht. Ich habe jedenfalls nichts in dieser Hinsicht bemerkt.«
    »Ich kenne diesen jungen, arroganten Schurken. Er hat sich geweigert, mich zu treffen, mir Genugtuung zu geben, nachdem er die Unschuld meiner Tochter Sophie geraubt und sie in der Stunde der Not verlassen hatte. Er hat sich nicht die Bohne dafür interessiert, dass sie starb und sein Bastard mit ihr. Sie war ihm nicht gut genug.«
    »Maitre ...«, unterbrach Christien ihn.
    »Und mich hat er auch nicht als seinesgleichen akzeptiert«, fuhr der alte Mann unbeirrt fort. »Natürlich war er nicht gezwungen, meine Herausforderungen zu akzeptieren, wenn man den Ehrenkodex eines Duells genau nimmt. Nein, dann natürlich nicht.« Ein zynisches Lachen durchschüttelte ihn. »Die Wahrheit ist, dass er so schreckliche Angst vor mir hatte, dass er gar nicht schnell genug fliehen konnte. Er war so panisch, dass ich doch noch eine Möglichkeit finden würde, ihn zum Zweikampf zu stellen und ihn dann zu töten, dass er keine Zeit verlor. Und ich hätte ihn getötet, soviel ist klar. Jetzt hat er aber genug vom Verstecken und lässt sich aus Langeweile immer mal wieder nachts in der Stadt sehen. Er denkt wohl, ich hätte ihn längst vergessen, was für ein Dummkopf.«
    »Er hat auch noch woanders Ärger gemacht«, warf Christien mit finsterer Miene ein. »Er schleicht nachts um River's Edge und erschreckt die kleine Marguerite. Was er damit nur bezweckt?«
    »Nichts Gutes sicherlich, schätze ich mal.«
    »Wahrscheinlich ist er recht knapp bei Kasse, ansonsten hätte er wohl aus Angst vor dir längst das Weite gesucht, und zwar so schnell wie möglich. Das Einkommen, das er einst aus Bonne Esperance zog, ist dahin, denn seine Mutter hat die Arbeiter entlassen und die Bewirtschaftung eingestellt, bevor sie nach Paris abreiste. Wenn sie ihm doch noch etwas zu seiner Unterstützung zukommen lässt, so wurde zumindest nichts davon bekannt.«
    »Vielleicht denkt sie auch, dass er tot sei«, warf Vinot ein.
    »Oder sie wäscht ihre Hände in Unschuld und möchte nichts mehr mit ihm zu tun haben. Cassard deutete an, dass sie nicht gerade eine vorbildliche Mutter war. Angenommen ...«
    »Was?«, fragte sein alter Mentor gespannt.
    »Angenommen, Theodore glaubt, wenn er Marguerite lange genug Angst einjagt und seine Frau ausreichend verschreckt ist, könnte er von den Toten auferstehen und Geld von ihnen verlangen, damit er sich nicht mehr blicken lässt? Nun, oder um überhaupt die Gegend zu verlassen und sie nie mehr zu belästigen?«
    »Das klingt plausibel, falls es stimmt, dass seine Frau nichts ahnt. Vom schwachen Geschlecht zu profitieren, war schon immer seine Spezialität gewesen.«
    »Das klingt abscheulich«, sagte Christien mit entschlossener Ablehnung, »Die Tat eines Wahnsinnigen.«
    »Was er vielleicht wirklich ist, wenn er, wie Cassard dir erzählte, am Kopf getroffen wurde. Warum die Schläge ihn dann jedoch nicht wirklich umgebracht haben ...« Vinot schüttelte gedankenverloren seinen grauen Kopf. »Aber egal, das Glück dieses Verbrechers wird nicht lange anhalten, da bin ich mir sicher.«
    Christien behielt die mögliche Verrücktheit von Theodore in seinem Hinterkopf, während er den besessenen Ausführungen seines Fechtlehrers lauschte. Vinot war so auf Rache aus, dass er nicht mehr schlafen konnte, nur noch wenig aß, kaum mehr irgendwohin ging und von nichts anderem mehr redete. Er siechte dahin, verlor seine Kraft, seine Geschicklichkeit und seine Lebensperspektive. Es musste irgendetwas getan werden, um seinem Leiden und seiner Trauer ein Ende zu setzen, bevor er selbst wahnsinnig würde oder vor Gram starb.
    Christien schuldete

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