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Im Zauber der Gefuehle

Titel: Im Zauber der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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an, als er Lottie auf jener Mauer in Hampshire hatte stehen sehen, hatte jede Faser seines Körpers nach ihr verlangt. Ihm war ebenfalls klar, dass er niemals aufhören würde, sie zu begehren, und er wahrscheinlich seine verzweifelten Versuche, diese Tatsache zu ergründen, bleiben lassen sollte. Manche Dinge ließen sich nicht erklären — sie waren einfach so.
    Während er an den süßen, erotischen Duft seiner Frau und ihre vielsagenden Augen denken musste, fand er sich auf einmal vor einem Juweliergeschäft wieder. Auf der Stelle betrat Nick den Laden, und nachdem er sich das nasse Haar aus dem Gesicht gewischt hatte, ließ er seinen Blick über die mit Filz bezogenen Tische und die Tür schweifen, die in das Hinterzimmer mit dem Safe führte.
    »Sir?« Ein Juwelier, um dessen Hals ein überdimensionales Vergrößerungsglas baumelte, trat auf ihn zu. »Kann ich Euch behilflich sein?«
    »Ich hätte gerne einen Saphir«, erklärte Nick ihm. »Für einen Damenring.«
    Der Mann lächelte. »Ihr habt gut daran getan, hierher zu kommen, da erst neulich eine Lieferung von erstklassigen Saphiren aus Ceylon bei mir eingetroffen ist. Habt Ihr etwas Bestimmtes im Auge?«
    »Mindestens fünf Karat, ohne Makel. Darf gerne etwas größer sein, wenn Ihr so etwas vorrätig habt.«
    In die Augen des Juweliers trat ein freudiges Glitzern. »Die Lady hat großes Glück, ein derart großzügiges Geschenk zu erhalten.«
    »Es ist für die Gattin eines Viscounts«, meinte Nick grimmig und knöpfte sich das regendurchnässte Jackett auf.
    Es war bereits Nachmittag, als Nick in die Betterton Street zurückkehrte. Vor dem Eingang seines Hauses stieg er vom Pferd und reichte die Zügel einem Lakaien, der mit einem Regenschirm bewaffnet in den Sturm hinausgelaufen war.
    Da Nick ohnehin durchnässt war, wies er den Regenschirm zurück und stapfte die Stufen zur Eingangstür hinauf. Mit weit aufgerissenen Augen schloss Mrs. Trench die Tür hinter ihm. Dann erschien Lottie, hübsch und trocken in ihrem dunkelgrauen Kleid, wobei ihr Haar im Lampenlicht silbern glänzte.
    »Um Himmels willen, du bist ja halb ertrunken!«, rief sie, indem sie auf ihn zustürzte. Sie rief nach einem Dienstmädchen und gemeinsam halfen sie ihm aus seinem regennassen Jackett. Dann bat sie ihn, seine schlammigen Stiefel gleich in der Eingangshalle auszuziehen. Nick hörte die Anweisungen kaum, die sie den Dienstboten erteilte, seine ganze Aufmerksamkeit galt Lotties schmaler Gestalt, als er ihr die Treppen hinauf in den ersten Stock folgte.
    »Du musst frieren«, sagte sie besorgt und warf ihm über die Schulter einen Blick zu. »Zuerst wirst du eine heiße Dusche nehmen, und dann kannst du dich an den Kamin setzen. Vorhin war ich mit deiner Schwester unterwegs - sie kam vorbei, und wir fuhren in die Oxford Street und haben einen reizenden Vormittag bei der Schneiderin verbracht. Du wirst es noch bereuen, dass ich überall anschreiben lassen darf, denn Sophia hat mich überredet, eine skandalöse Zahl an Kleidern zu bestellen. Einige der Kleider sind ebenfalls skandalös, und ich fürchte, ich werde niemals den Mut aufbringen, sie außer Haus zu tragen. Und dann haben wir einen Abstecher in den Buchladen gemacht, wo ich wirklich die Selbstbeherrschung verloren habe. Zweifellos habe ich uns an den Rand des Ruins getrieben ...«
    Es folgte eine ausführliche Beschreibung ihrer Einkäufe, während sie ihn in das Ankleidezimmer schob und bat, er möge sich der nassen Sachen entledigen. Lottie äußerte ihre Sorge darüber, dass er sich verkühlt haben könnte, und meinte etwas über die gesundheitlichen Risiken eines Spaziergangs bei Unwetter, und dass er nach dem Duschbad unbedingt eine Tasse Tee mit Brandy trinken müsse. Ihm war überhaupt nicht kalt, vielmehr brannte eine heiße Glut in seinem Innern, als er sich an Einzelheiten der letzten Nacht erinnerte ... ihre Brüste, geöffneten Schenkel, die Stellen, an denen seidenweiche Haut von hellen, geheimen Löckchen überschattet wurde.
    Er konnte nicht einfach über sie herfallen, sobald er nach Hause kam, als besäße er nicht den Funken Selbstbeherrschung. Aber, oh, wie sehr er es wollte, dachte er mit einem schmerzlichen Lächeln, während er sich an seiner Kleidung zu schaffen machte. Es war nicht einfach, sich die nassen Kleidungsstücke auszuziehen. Trotz seiner inneren Glut musste er feststellen, dass er tatsächlich fröstelte. Er hörte das Rattern der Rohrleitungen, als Lottie die Dusche anstellte, kurz

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