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Im Zauber des Mondes

Titel: Im Zauber des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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sie auch nichts dagegen. Doch jetzt sah es so aus, als wäre die Lady auf einen Ehemann für ihr Vergnügen aus, nachdem sie zuvor schon einen wegen des Geldes geheiratet hatte. Wenn sie sich Connor in Mrs. Congreves Bett vorstellte, drehte sich Caitlyn der Magen um. Es gab viele Mädchen, zwischen denen Connor hätte wählen können, von der Tochter des Schulmeisters bis hin zu Sir Edwards eigener Nichte. Sie war von Connors gutem Aussehen beeindruckt genug, um seine irische Abstammung zu übersehen, obwohl ihre Familie es wohl kaum zu einer Heirat würde kommen lassen. Aber die rothaarige Sarah Dünne paßte eigentlich genausowenig zu Connor wie Mrs. Congreve.
    Nun, einen Vorteil hatte Connors Abwesenheit: Er wußte nicht, daß sie ohne Begleitung von ihrem Ritt zurückgekommen war. Sir Edward, ein weiterer Bewunderer ihrer Schönheit, war nämlich in der letzten Zeit dazu übergegangen, immer um die Uhrzeit auf dem Gelände der d' Arcys auszureiten, um die auch Caitlyn draußen war. Nach ein paar >zufälligen< Begegnungen hatte Connor angeordnet, daß sie nicht mehr ohne Begleitung ausreiten durfte. Connor war in der letzten Zeit leicht gereizt, und Caitlyn wollte wegen dieser Bagatelle keinen Streit mit ihm provozieren. Aber es ging ja auch langsam auf Neumond zu, kein Wunder, daß Connor schlecht gelaunt war. Da ritt nämlich der schwarze Rebell, und ihm ging sicher viel im Kopf um. Seit Rorys Verletzung waren sie nur viermal unterwegs gewesen, und irgendwie wußte Caitlyn, daß er darüber nachdachte, ganz aufzuhören. Er selbst hatte keine Angst, aber er sorgte sich um seine Brüder. Auf der anderen Seite gab es viele Arme, die auf seine Hilfe angewiesen waren.
    Sie wäre liebend gern mit ihnen geritten. Einmal hatte sie sogar gewagt, den Vorschlag zu machen, aber Connor wäre beinahe in die Luft gegangen, und er hatte es strikt verboten. Beim letzten Neumond hatte sie es geschafft, sich im Stall zu verstecken und ihren Aufbruch zu beobachten, und sie war fest entschlossen, ihnen das nächste Mal zu folgen. Cormac hatte ihr von ein paar Raubzügen erzählt, und er würde ihr auch sagen, wann sie wieder ritten. Der allgemeinen Stimmung zufolge würde es wohl bald sein. Connor war voller rastloser Energie, die Landherren trieben erbarmungslos ihre Pacht ein, und der Mond wurde zunehmend schmaler. Aber dieses Mal würde sie die Heldentaten des schwarzen Rebellen mit eigenen Augen sehen.
    Sie hatte sich alles gut ausgedacht. Sie würde ein Mitglied seiner Bande werden, das war zur Zeit ihr liebster Tagtraum. Für dreihundertdreiundfünfzig Tage im Jahr würde sie eine hübsche junge Lady sein, aber an den restlichen zwölf würde sie sich in einen jungen Mann verwandeln, der an der Seite des schwarzen Rebellen ritt. Für diesen Traum hatte sie auch die Hosen und ihre männliche Art aufgegeben. Wenn der Tag gekommen war, sollte niemand vermuten, daß das neueste Mitglied in der Bande des schwarzen Rebellen eine Frau war.
    »Wo ist Cormac?« Caitlyn zuckte zusammen. Für einen Moment hatte sie gedacht, es wäre Connor, aber als sie sich umdrehte, stand da Rory. Sie runzelte die Stirn.
    »Ich habe beschlossen, meinen Ritt ohne ihn zu beenden«, sagte sie und ging mit Finnbarrs Sattel auf dem Arm in Richtung Sattelkammer.
    »Laß mich das machen, das ist zu schwer für dich.« Rory nahm ihr den Sattel ab und hängte ihn für sie auf. Verstimmt musterte sie seinen Rücken. Sie nahm gerade Finnbarr das Zaumzeug ab, als sich seine Hand um ihre schloß. »Du weißt doch, Connor hat gesagt, du sollst nicht allein ausreiten. Cormac ist offensichtlich unfähig, von jetzt an werde ich dich begleiten.«
    »Ich brauche dich nicht! Und Cormac oder Liam auch nicht! Oder sonst irgend jemanden.« Langsam wurde sie wütend.
    »Du weißt, daß du nicht alleine ausreiten kannst«, sagte Rory ernst.
    »Wer bist du denn, daß du mir sagen willst, was ich tun soll?« Sie führte Finnbarr zu seiner Box, und als Rory auch das für sie tun wollte, stieß sie ihm mit dem Ellbogen kräftig in die Rippen. Er ließ los und rieb sich die Seite.
    »Connor sagt. . .«
    »Connor kann mir gestohlen bleiben!« Sie brachte Finnbarr in die Box und schloß die Tür. Dann drehte sie sich um und funkelte Rory an, die Hände in die Hüften gestemmt.
    »Caitlyn!« Cormac kam in den Stall geritten. Als er sie stehen sah, atmete er erleichtert auf. Dann bemerkte er Rory, der ihr gegenüberstand und sich die Rippen rieb.
    »Ich dachte, du solltest bei den

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