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Im Zauber des Mondes

Titel: Im Zauber des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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d'Arcys die erwachende Schönheit in ihrer Mitte zu bemerken, und Caitlyn hatte von ihrer rivalisierenden Aufmerksamkeit fast schon wieder die Nase voll.
    »Eine schöne Frau kann auch den intelligentesten Mann zum Narren machen«, sagte Cormac und fügte mit einem Seitenblick auf sie hinzu: »Schau dir nur mal an, wie sich alle Männer in der näheren Umgebung wegen dir lächerlich machen! Ich dachte, Connor bekommt einen Anfall, als er letztens nach Hause kam und John Mason und Michael McClendon dir gerade halfen, das Fleisch einzusalzen. Es war schon ein Anblick: Die beiden, herausgeputzt, daß es schlimmer nicht mehr geht, machen deine Arbeit, während du kleines Biest danebensitzt und ihnen zuschaust.«
    »Connor war ausgesprochen unhöflich«, sagte sie hochnäsig. »Und ihr anderen auch. Man möchte doch glauben, ich dürfte auch Freunde haben, genau wie ihr.«
    »Freunde!« erwiderte Cormac belustigt. »Die wollen ganz was anderes, als deine Freunde sein. Obwohl du natürlich noch zu jung und unerfahren bist, um zu wissen, wovon ich spreche.«
    Caitlyn warf ihm einen glühenden Blick zu. »Behandle mich bloß nicht so väterlich-herablassend, Cormac! Du bist nur zwei Jahre älter als ich. Außerdem bist du nicht besser als die anderen. Glaub bloß nicht, ich hätte nicht bemerkt, wie du mich oft ansiehst. Und Rory auch, sogar Liam!«
    »Das ist ja lächerlich!« protestierte Cormac und wurde rot bis zu den Ohren.
    »Ist es, ja? Ich habe dich gesehen! Gestern beim Tee zum Beispiel!«
    »Nun, da hätte dich wohl jeder angestarrt, bei dem Kleid! Es war so weit ausgeschnitten, daß du fast rausgefallen wärst, und das auch noch vor Mrs. Congreve. Kein Wunder, daß Connor sauer war.«
    »Connor hat kein Recht, meine Kleidung zu kritisieren, und du auch nicht!«
    »Er hat dir das Kleid gekauft. Ich finde, er kann sehr wohl etwas sagen, wenn du mit der Schere daran rumschnippelst, bis es richtig unanständig aussieht.«
    »Das tut es nicht!«
    »Oh, doch.«
    Caitlyn funkelte ihn an. »Du kannst allein weiterreiten, Cormac d'Arcy! Ich komme ohne deine Beleidigungen aus.« Sie trieb ihr Pferd an.
    »Verdammt, Caitlyn . . .« Aber er sprach schon zur Luft. Caitlyn galoppierte über die Hügel in Richtung auf die Farm. Cormac spornte sein Pferd an, aber der Wallach, den Caitlyn von Connor bekommen hatte, war schnell und nicht so leicht einzuholen. Schließlich gab er auf und bemühte sich darum, sie wenigstens in Sichtweite zu behalten, um dafür zu sorgen, daß ihr nichts geschah.
    Wütend lehnte sich Caitlyn über Finnbarrs Hals und trieb ihn noch mehr an. Männer waren doch das Letzte! Cormac machte sich zum Narren, und nur, weil sich ihr Aussehen etwas verändert hatte. Er, Rory und Liam waren fast übereinandergestolpert, als sie in ihrem Kleid heruntergekommen war, und es war ganz sicher nicht weiter ausgeschnitten gewesen als das von Mrs. Congreve. Die hatte im Salon mit Connor geflirtet, und weder das noch ihr Kleid schien jemand unanständig zu finden. Es wäre wirklich nicht nötig gewesen, daß Connor sie wie ein unartiges Kind auf ihr Zimmer geschickt hatte, um sich umzuziehen. Als er zuvor wohlwollend Mrs. Congreves Ausschnitt gemustert hatte, schien er daran nichts Unanständiges gefunden zu haben. Es war immer dasselbe. Er behandelte sie wie ein kleines Kind. Dann hatte er Mrs. Congreve nach Hause gebracht und war die Nacht weggeblieben. Ihnen hatte er die ganze Arbeit überlassen. Er brauchte ihr Verhalten wirklich nicht zu kritisieren!
    Der Wind in ihrem Gesicht hatte ihre Wut etwas abgekühlt, aber als sie zurückkam und Fharannains leeren Stall sah, flammte sie sofort wieder auf. Er war immer noch nicht zurück, und es war schon Nachmittag! Sie mußte an Mrs. Congreve denken, wie sie um Connors Begleitung gebeten hatte, weil sie angeblich den schwarzen Rebellen fürchtete. In Anbetracht der Umstände war das wirklich ein guter Witz, nur daß Caitlyn nicht zum Lachen zumute war.
    Natürlich war es Connors gutes Recht, eine Geliebte zu haben. Mit siebenundzwanzig war es für ihn sogar höchste Zeit, zu heiraten und Kinder zu haben. Aber Mrs. Congreve! Wie
    Connors Brüder war sie mit seiner Wahl nicht einverstanden. Oder vielmehr mit Mrs. Congreves Wahl. Als verarmter irischer Adliger konnte Connor nicht, wie es üblich war, unter dem Adel nach einer Braut seiner Wahl suchen.
    Seine Brüder waren der Meinung gewesen, er würde Mrs. Congreve lediglich für eine Weile zur Geliebten nehmen, und da hatten

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