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Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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absurd, dass eine kleine Fahrt mit dem Rollstuhl in die Bibliothek derart ermüdend sein soll.«
    »Zum Teil ist diese Müdigkeit auf den Heilungsprozess zurückzuführen. Auch in dem heilenden Zirkel ist viel von Eurer eigenen Kraft verwendet worden«, erwiderte sie, offenbar froh über die Ablenkung. »Aber der wahre Schuldige ist der Blutverlust. Ihr habt so stark geblutet, innerlich wie äußerlich, dass es gereicht hätte, Euch umzubringen, wenn Eure Wunden nicht sofort behandelt worden wären. Nun muss das verlorene Blut erst wieder neu gebildet werden, und das dauert seine Zeit.«
    »Ist es möglich, durch Magie mehr Blut zu bilden?«, erkundigte er sich neugierig. »Man sollte meinen, das wäre einfacher, als ein gebrochenes Genick zu richten.«
    »Ist es aber nicht. Die Knochensplitter in Eurem Nacken waren alle noch vorhanden. Der Trick war nur, sie zusammenzufügen und dann wieder zu einem soliden Knochen zu verbinden. Und obwohl das eine enorme Menge Macht erforderte, war es relativ einfach. Euer Blut zu vermehren, würde bedeuten, etwas aus dem Nichts heraus zu erschaffen, was sehr viel schwieriger ist.«
    Das klang vernünftig. »Also werde ich meine Kraft in etwa der gleichen Zeit zurückgewinnen wie ein Soldat, der verwundet wurde und viel Blut verlor?«
    »Genau. In einigen Wochen müsstet Ihr Eure alte Kraft wiedererlangt haben. Zur gleichen Zeit etwa, zu der auch Euer gebrochenes Bein wieder verheilt ist.«
    Er nickte, schon viel froher jetzt, da er verstand. »Sollen wir am Tag nach der Rückkehr Eures Vaters heiraten?«
    Sie strich über ihr tadellos frisiertes Haar, und Jack fiel auf, wie blass sie plötzlich war. »Ihr habt zugestimmt, mich zu heiraten, als Ihr unter enormer Anspannung gestanden habt. Ich kann nicht von Euch verlangen, dass Ihr Euer unter solchen Umständen gegebenes Versprechen haltet. Ihr seid also wieder frei, Lord Frayne, und keine Ehefrau wird Euer Leben behindern.«
    Er wirkte schockiert, erleichtert und ... enttäuscht? »Die Umstände waren extrem«, stimmte er ihr zu. »Aber warum habt Ihr gefragt, ob ich Euch heirate, wenn Ihr es gar nicht wollt?«
    »Es war ein seltsamer Impuls«, erwiderte sie langsam. »Ihr wart halb von Sinnen. Ich musste ... Eure Aufmerksamkeit gewinnen, um Euch klarzumachen, wie hoch der Einsatz war. Liebe und Tod - einen höheren gibt es nicht.« Sie schenkte ihm ein schwaches Lächeln. »Und es hat ja auch funktioniert. Der schockierende Gedanke, eine Magierin zu heiraten, hat Eure Wahrnehmung geschärft. Vielleicht habt Ihr gedacht, wenn ich bereit sei, mein Leben in der Hoffnung auf ... eine vorteilhafte Heirat zu riskieren, bestünde eine Chance für Euch zu überleben. Und dass das Leben es wert war, darum zu kämpfen. Was immer Ihr auch gedacht haben mögt, Ihr gabt mir jedenfalls die Erlaubnis, es mit heilender Magie zu versuchen, worüber ich sehr froh war. Und nun, da das hinter uns liegt, steht es Euch frei zu gehen.«
    Während Jack versuchte, sich über seine Gefühle klar zu werden, fragte er: »Wenn Ihr keine Heirat zur Belohnung für Eure Bemühungen wollt, was möchtet Ihr denn dann? Ein Pferd, ein Haus, eine Reise nach Amerika, wie Eure Magierfreunde sie erhalten werden?«
    »Nichts.« Sie verschränkte ihre Hände und bemühte sich, ganz ruhig zu wirken. »Wie ich schon sagte, ist magisches Wirken auf dieser Ebene sehr selten und mit Geld nicht zu erlangen. Ich hatte die Ehre, große Macht in mir vereinigen zu dürfen, und konnte mich über den Erfolg unserer Bemühungen freuen. Ihr schuldet mir nichts. Lebt Euer Leben und seid großmütig. Das ist genug.«
    Lebt Euer Leben. War es nicht das, was er immer gewollt hatte? Sein Leben zu leben und frei zu sein von den Verpflichtungen, die sein Erbe mit sich brachte? Frei von den untragbaren Anforderungen einer Familie. Frei, die Förmlichkeiten, Regeln und Ärgernisse des täglichen Lebens gegen die krasse Realität des Krieges einzutauschen.
    Aber er hatte auch immer gewusst, dass diese Form der Freiheit die Flucht eines Jungen vor Verantwortung war, und er war bereit - ja, sogar gezwungen - dieses Leben hinter sich zu lassen. Er war ein erwachsener Mann, der aufhören musste, den Herausforderungen seines Lebens aus dem Weg zu gehen. Das bedeutete, sein Offizierspatent zu verkaufen, seinen Besitz zu verwalten und seinen Sitz im britischen Oberhaus einzunehmen, egal, wie wenig Interesse er an all dem hatte. Und es bedeutete auch, zu heiraten und eine Familie zu gründen.
    Er

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