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Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition)

Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition)

Titel: Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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Alankas Bauch. Warmer Atem floss durch ihr Hemd über ihren Solarplexus.
    Alanka hörte auf, sich zu wehren. Ein Gefühl, das so vertraut war wie der Duft ihrer Kindheit, durchströmte sie. Sie flüsterte ihren eigenen Namen.
    „Genau“, sagte Rhia. „Willkommen zu Hause.“
    Die Hände auf ihren Schultern – Kolis, erinnerte sie sich – ließen los. Alanka berührte ihren Bauch, dann ihr Gesicht. Sie fühlte sich wie sie selbst an.
    Sie setzte sich auf und sah Rhia an. „Es hat funktioniert, nicht?“
    „Am Ende bist du mir fast entkommen.“ Rhia stieß einen Atemzug aus, und selbst in der Dunkelheit des Zeltes konnte Alanka die Schatten sehen, die unter Rhias Augen lagen. „Aber ja, es hat funktioniert.“
    „Dann hast du ihn gesehen? Meinen Vater?“
    Rhia berührte ihre Schulter. „Er ist mit Krähe gegangen.“
    Die Taubheit in Alankas Körper wich allmählich neuer Energie. Alanka presste sich die Hände auf die Augen, dochnichts konnte das Heulen aufhalten, das in ihr hochstieg.
    „Nein …“ Tränen flossen ihr über die Wangen und tropften von ihrem Kinn. „Papa …“
    Rhia zog sie eng an sich, und Alanka hielt sich an ihr fest, auch wenn sie fürchtete, das Schluchzen, das ihr entfuhr, würde die erschöpfte Krähenfrau in zwei Teile zerbrechen. Koli rieb ihr den Rücken und murmelte sanfte Worte des Mitgefühls.
    Noch während Alanka sich ihrer Trauer hingab, breitete sich eine wohlige Wärme in ihr aus. In dieser Nacht würde sie endlich wieder gut schlafen.
    Doch Alanka fand keine Ruhe. Koli trat in ihren Träumen um sich, als säße sie immer noch auf einem Pferd. Schwer zu glauben, dass sie im wachen Zustand ein Meister der Tarnung ist, dachte Alanka.
    Sie kroch auf den Eingang des Zeltes zu. Einen Augenblick später rollte Koli sich auf den Platz, den sie neben Rhia freigemacht hatte. Wegen ihrer außerordentlichen Müdigkeit mussten sie wohl noch einen Tag länger an Ort und Stelle bleiben. Alanka nahm ihre Decke und ging nach draußen.
    Wenigstens hatte es aufgehört zu regnen, und das Mondlicht schien durch eine zerfetzte Wolkendecke. Die Erde neben dem gelöschten Lagerfeuer war feucht, aber nicht nass. Sie legte ihre Decke neben einen krummen Baum und setzte sich darauf, lehnte den Rücken gegen den Stamm und wandte sich dem Meer zu. Vielleicht würden die fernen Wellen sie in den Schlaf wiegen.
    Sie hatte gerade die Augen geschlossen, als sie hörte, wie ein Zelt geöffnet wurde. Sofort verspannte sie sich.
    Filips Stimme drang an ihr Ohr. „Darf ich mich zu dir setzen?“
    „Ja“, sagte sie so neutral wie möglich.
    Er legte seine eigene Decke hin und setzte sich seufzend neben sie. „Bolan schnarcht.“
    „Das freut mich.“
    Filips Mund entspannte sich zu einem Lächeln. „Das hier ist besser, finde ich auch.“
    Sie sah sein linkes Bein an. „Trägst du die Prothese auch im Schlaf?“
    „Nein, aber ich habe sie angelegt, weil ich dich sehen wollte.“
    „Das musstest du nicht.“
    „Der Boden ist nass. Meine Krücken wären vielleicht weggerutscht.“
    Sie drehte sich zum Meer, sodass die unablässige Brise ihr die Haare aus dem Gesicht wehte.
    „Ich habe vorhin gehört, wie du geweint hast“, sagte er.
    „Ich glaube, auch die Bewohner von Leukos haben mich gehört. Ich war ziemlich laut.“
    „Deswegen muss man sich nicht schämen.“
    „Habe ich gesagt, dass ich mich schäme?“ Du bist der Richtige, über Scham zu reden, dachte sie sich. Legte seine Prothese an, nur um sie zu sehen, als würde sie sich sonst angeekelt abwenden.
    Filip räusperte sich. „Vergib mir meine harten Worte von vorhin. Ich wünschte, ich könnte sie zurücknehmen.“
    „Ich vergebe dir, aber nur, wenn du zugibst, dass ich dich um deiner selbst willen mag und nicht um das, wofür du stehst.“
    „Vielleicht.“
    „Wenn nicht, beleidigst du mich.“
    „In Ordnung.“
    „Sag es. Sag, dass ich dich mag.“
    Er lachte leise. „Du magst mich.“
    „Und warum?“
    „Anscheinend habe ich etwas an mir, das du anziehend findest.“
    „Sag es, als würdest du es ernst meinen.“
    Filip fasste sie an der Schulter und drehte sie zu sich, damit sie seinem eindringlichen Blick begegnete. Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und sagte: „Ich bin gut für dich.“
    „Beweis es.“
    Er gab ihr einen zärtlichen Kuss, der ihr Inneres zu flüssiger Lava schmelzen ließ. Seufzend ließ sie die Hände seine Brust hinauf und über seine Schultern gleiten, wollte ihn aufsich ziehen und spüren,

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