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Im Zeichen der Sechs

Im Zeichen der Sechs

Titel: Im Zeichen der Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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ihm aber heute keine Erdbeertörtchen mehr aus den Rippen geleiert, oder?« fragte er Doyle leise.
    »Hoffen wir, das eine hat genügt«, flüsterte Doyle und legte dann noch einmal den Finger an die Lippen.
    Fünf Minuten später dampfte ihr Zug Richtung Süden. Zwei Stunden bis Prescott.
     
    »Mir gefällt der Gedanke nicht, daß Sie da allein hingehen wollen«, sagte Eileen.
    »Ich neige dazu, Ihnen beizupflichten, meine Liebe, aber es hat sich nicht angehört wie eine Einladung, die ich ablehnen könnte«, sagte Jacob.
    »Sie sind nicht auf dem Posten; Sie sollten sich ausruhen.«
    »Jetzt hören Sie sich an wie meine verstorbene Frau: Jacob, komm ins Bett, du wirst dir die Augen verderben, wenn du bei diesem Licht noch liest.«
    »Auf sie haben Sie wahrscheinlich auch nicht gehört.«
    Jacob blieb an der Tür des Foyers stehen und nahm ihre Hand.
    »Ich habe immer auf sie gehört. Bis jetzt habe ich sie um sechs Jahre überlebt.«
    »Gehen Sie nicht«, sagte sie leise.
    »Deshalb bin ich doch hier. Ich soll mir soviel Mühe machen, nur um dann an der Schwelle umzukehren?«
    »Dann lassen Sie mich mitkommen.«
    »Aber meine liebste Eileen, Sie sind nicht eingeladen.«
    »Der Reverend hat bestimmt nichts dagegen.«
    »Nein. Ich habe den Traum gemeint.«
    Sie schaute ihm in die Augen und sah den Glanz von Freude und Entschlossenheit. Keine Spur von Angst. In ihre eigenen Augen traten Tränen.
    »Bitte. Sterben Sie nicht«, flüsterte sie.
    Er lächelte, küßte ihr sanft die Hand und wandte sich ab; durch die Schwingtür trat er auf die Straße hinaus.
    Wie ein Cowboy, dachte er, und er richtete sich auf und ging auf das Haus der Hoffnung zu.
    Eileen trocknete sich die Tränen; die Schauspieler, die sich im Foyer versammelten, sollten sie nicht in diesem Zustand sehen. Sie brachen bereits zum Theater auf; eine planmäßige Probe sollte in wenigen Minuten beginnen.
    Auf der anderen Seite des Foyers stand ein Mann auf, kam auf sie zu und nahm seinen Hut ab. Mit seiner fransenbesetzten gelben Lederjacke, den Stiefeln und den ledernen Überhosen sah er aus wie ein Schauspieler in einem Western-Melodrama. Wenigstens trug er kein weißes Hemd. Aber fünf sorgenvoll blickende Jünglinge in weißen Hemden folgten ihm auf dem Fuße, als er zu ihr herüberkam.
    »Ma’am, dürfte ich kurz mit Ihnen sprechen?«
    Groß war er. Und gutaussehend war nicht das richtige Wort. Und, du lieber Gott, was für eine Stimme – wie ein tiefer Ton auf einem Cello.
    Sofort revidierte sie ihren ersten Eindruck; sie verbrachte viel zuviel Zeit in der Gesellschaft von Schauspielern. Wie er sich bewegte, wie er sich hielt: Der Mann war ein echter Cowboy.
    Sie holte eine Zigarette hervor, ihre bevorzugte Hinhaltetechnik; er hatte mit dem Daumennagel ein Streichholz angerissen, bevor sie eines aus ihrer Handtasche fischen konnte.
    »Worüber?«
    »Hätten Sie was dagegen, für einen Moment mit nach draußen zu kommen?« Er zuckte die Achseln und deutete mit dem Kopf vielsagend auf die fünf Weißhemden.
    »Mit Vergnügen.«
    Er hielt ihr die Tür auf und ließ sie hinausgehen; dann verstellte er den Weißhemden den Weg, als sie ihnen folgen wollten.
    »Ihr Jungs bleibt, wo ihr seid«, sagte er.
    »Aber wir sollen Sie in Ihr Zimmer bringen …«
    »Hier ist ein Dollar«, sagte er und warf ihnen eine Münze zu. »Geht los und kauft euch ein paar Lollies.«
    »Aber, Sir …«
    »Clarence, wenn ihr weiter hinter mir herlauft, trete ich euch persönlich in den Hintern, daß es raucht.«
    Frank schloß die Schwingtür vor ihren Nasen, setzte den Hut auf und kam zu Eileen auf den Gehsteig. »Ihr Name ist Eileen, stimmt’s, Miß?« »Ja.«
    »Ich heiße Frank.«
    »Frank, ich habe das Gefühl, Sie sind nicht an einem Autogramm interessiert.«
    »Nein, Ma’am. Dürfte ich Sie fragen, wie lange Sie in dieser Klapsmühle zu bleiben gedenken?«
    »Das Gastspiel soll eine Woche dauern. Warum?«
    »Um es ganz einfach zu sagen, wir sitzen hier auf einem Pulverfaß, das jeden Augenblick hochgehen kann.«
    Sie zogen die Blicke der Weißhemden ‚auf der Straße auf sich – zwei große, gutaussehende, unangepaßte Fremde.
    »Lächeln Sie sie nur immer an«, sagte Frank leise.
    »Man fragt sich, weshalb sie so verdammt glücklich sind«, sagte sie lächelnd und freundlich nickend. »Seit wir hier sind, halten sie uns hinter Schloß und Riegel. Nicht, daß dies bei Schauspielern eine so schlechte Idee wäre. Seit wann sind Sie denn hier?«
    »Seit ungefähr

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