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Im Zeichen der Sechs

Im Zeichen der Sechs

Titel: Im Zeichen der Sechs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Frost
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sind es wirklich.« Eileen öffnete die Augen wieder und sah die blutbeschmierte Indianerin hinter Jack. Sie schrie auf.
    »Ist alles in Ordnung mit Ihnen?« fragte Jack.
    Sie nickte, und ihre Tränen tropften auf seine Schulter.
    »Wo ist Frank?« fragte sie in der irrationalen Annahme, daß nun alle einander kennen müßten.
    »Wer ist Frank?« fragte Jack.
    »Er wollte Jacob suchen.«
    »Jacob ist hier?« fragte Die Allein Geht.
    »Sie kennen Jacob?« fragte Eileen.
    »Also ist er hier«, sagte Jack.
    »Ja, er ist bei Ihrem Bruder«, sagte Eileen. »Er hat Bendigo umgebracht.«
    »Jacob?« fragte Jack.
    »Nein, Ihr Bruder.«
    »Mein Bruder ist also hier.«
    »Ja.«
    »Wer ist Bendigo?« fragte Die Allein Geht zunehmend verwirrt.
    »Wer ist sie denn?« fragte Eileen.
    »Eine Freundin. Wo ist Jacob jetzt?«
    »Ich weiß es nicht. Wir sind mit dem Japaner hergekommen …«
    »Mit einem Japaner?« fragte Die Allein Geht.
    »Mit diesem Japaner?« Jack zog den Steckbrief hervor.
    »Das ist er«, sagte Eileen.
    »Wo ist er?« fragte Jack.
    »Ich weiß nicht, vielleicht bei Frank.«
    »Wer ist Frank?« fragte Die Allein Geht.
    »Halt«, sagte Jack zu beiden. »Langsam. Gehen wir ein Stück zurück.«
    Er zog sie in den Schatten der Gasse, und Eileen holte tief Luft und versuchte nach besten Kräften, alles zu erzählen.
    Am Torhaus prallten Kugeln in die Holzbalken rings um die vier Männer. Sie hatten das Feuer erwidert, aber es war ihnen nicht gelungen, den Heckenschützen hervorzutreiben. Doyle spähte durch sein Fernglas und sah im Schatten einer Hütte Mündungsfeuer aufblitzen, etwa hundert Schritt weit nordöstlich hinter einer offenen Sandfläche.
    »Hier können wir nicht bleiben«, sagte er.
    »Ich versuch’s«, sagte Presto.
    Die Männer sahen einander an.
    »Ein bißchen wie früher auf der Tigerjagd«, meinte Presto. »Nichts dabei.«
    »Sie sind einer der Träumenden«, sagte Doyle. »Sie haben hier eine Rolle zu spielen. Wir können nicht riskieren, Sie zu verlieren.«
    Presto fügte sich widerstrebend. Doyle sah seinen Bruder an.
    »Also ich«, sagte Innes.
    Doyle nickte. Innes schob sich an die Ecke der Blockhütte, spähte nach links und sah, wie die Pferde von Jack und Die Allein Geht auf sie zugelaufen kamen.
    »Ein wenig Ablenkungsfeuer käme mir sehr entgegen«, sagte Innes.
    Auf Doyles Zeichen hin machten sich die anderen drei Männer bereit und schossen ihre Gewehre in die Richtung des Heckenschützen leer. Innes huschte vor den herangaloppierenden Pferden hinter dem Wachhaus hervor. Sie bäumten sich auf, als er vor ihnen auftauchte; er packte eines bei den Zügeln und benutzte die Tiere als Deckung, um die nächstgelegenen Gebäude zu erreichen, eine Reihe von Hütten nördlich der Main Street. Bevor der Scharfschütze ihn entdecken konnte, hatten die Pferde kehrtgemacht und waren zurückgelaufen. Innes saß in Deckung, und die Kugeln schlugen harmlos über ihm ins Holz.
    Während der Scharfschütze auf Innes feuerte, sprang Doyle hervor und packte das Zaumzeug der Pferde; er zog sie heran und band sie neben den anderen hinter dem Wachhaus fest. Presto entdeckte Edisons Koffer, der noch an Jacks Sattel geschnallt war, und nahm ihn herunter.. Innes schlüpfte lautlos durch die Hintertür der Hütte hinaus und suchte sich einen Weg durch etliche leere Häuser, bis er sich unmittelbar hinter der Position des Scharfschützen befand. Er hob einen Stein auf, spannte seinen Revolver und schlich auf die Hintertür zu.
    Durch die Scheibe sah Doyle eine Bewegung im Fenster des Schuppens, und sofort spurtete er schnurstracks auf den Bau zu.
    Innes warf seinen Stein auf das Dach eines Verschlages zur Rechten und trat im nächsten Augenblick die Hintertür auf. Er war schießbereit, aber der Schuppen war leer. Er hörte, wie links von ihm ein Hahn gespannt wurde, und warf sich zu Boden; die erste Kugel durchschlug das Fleisch seines Oberarms, die zweite schlug neben seinem Kopf in den Boden. Er erwiderte das Feuer; sein Schuß ging durch das Fenster und verfehlte den Scharfschützen, einen Mann in Schwarz, der draußen stand. Der Scharfschütze hob sein Gewehr, um ihn zu erledigen, als drei hintereinander abgefeuerte Schüsse ihn außer Sicht schleuderten.
    Innes lag regungslos da und spannte den Revolver; seine Hand zitterte heftig.
    »Erwischt? Hast du ihn erwischt?«
    Stille. Innes ließ die Waffe sinken, als Arthur mit rauchendem Gewehr im Fenster erschien.
    »Hab ihn«, sagte Doyle und schaute auf den

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