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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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roten Querstreifen verzierte Rumpf der
Mercury
vor dem Ausbringen über dem Arbeitsdeck der
Aultman
. Sie war elfeinhalb Meter lang, drei Meter hoch, rund zweieinhalb Meter breit und hatte eine Wasserverdrängung von dreißig Tonnen. Ihre äußerste Tauchtiefe lag bei dreihundertsechzig Metern, die Höchstgeschwindigkeit betrug zweieinhalb Knoten.
    Kapitän Turner kletterte, gefolgt von einem Besatzungsmitglied, über eine Leiter durch die Haupteinstiegsluke. Dort stellte er Giordino seinen Co-Piloten vor, Chief Warrant Officer Mack McKirdy, einen grauhaarigen Seebären mit einem Bart wie einst die Matrosen auf einem alten Klipper. Er begrüßte ihn mit einem kurzen Nicken und kniff eines seiner blauen Augen zusammen.
    »Ich habe gehört, dass Sie ein alter Tauchbootmann sind«, sagte McKirdy zu Giordino.
    »Ich habe schon manch eine Stunde drin zugebracht.«
    »Es heißt, dass Sie das Wrack der
Emerald Dolphin
untersucht haben, das in sechstausend Metern Tiefe liegt.«
    »Ja, das stimmt«, erwiderte Giordino. »Gemeinsam mit meinem Freund Dirk Pitt und Misty Graham, einer Meeresbiologin der NUMA.«
    »Dann sollte diese Tauchfahrt auf nur rund hundertfünfzig Meter für Sie ein Kinderspiel sein.«
    »Das zeigt sich erst, wenn wir an der Rettungsluke ankoppeln können.«
    McKirdy bemerkte Giordinos ernsten Blick. »Wir bringen Sie genau darüber.« Dann, so als wollte er ihn beruhigen, fügte er hinzu: »Keine Sorge. Wenn jemand die Luke aufkriegt, dann sind das ich und die
Mercury
. Wir haben das nötige Gerät dabei.«
    »Das will ich doch hoffen«, murmelte Giordino. »Ach, hoffentlich haut das hin.«
    Die
Mercury
, von Chief McKirdy gesteuert, war in knapp fünfzehn Minuten bei dem versunkenen Boot. Der Co-Pilot lotste das Rettungsfahrzeug am Rumpf entlang, der wie ein riesiges totes Tier wirkte. Den drei Männern war mehr als unheimlich zumute, als sie auf die Bullaugen blickten und die Gesichter sahen, die ihnen aus der
Golden Marlin
entgegen-starrten. Einmal meinte Giordino Pitt gesehen zu haben, der ihm zuwinkte, doch das Boot fuhr zu rasch vorbei, als dass er sich hätte sicher sein können.
    Drei Stunden lang untersuchten sie das im Schlick eingesunkene Schiff von allen Seiten, ließen die Video- und die Standbildkameras laufen, die alle zwei Sekunden ein Foto schossen.
    »Interessant«, sagte Turner leise. »Wir haben jeden Quadratmeter des Rumpfes abgesucht, aber ich habe nur ein paar Blasen gesehen.«
    »Sehr ungewöhnlich«, pflichtete McKirdy bei. »Wir mussten bislang glücklicherweise erst zweimal gesunkenen U-Booten zu Hilfe kommen. Der deutschen
Siegen
und der
Tawda
, einem russischen Unterseeboot. Beide sind nach einem Zusammenstoß mit einem anderen Schiff untergegangen. In beiden Fällen sind noch lange nach dem Zusammenstoß jede Menge Luftblasen aus den Rissen im Rumpf gequollen.«
    Giordino starrte durch das Bullauge. »Das Wasser ist nur in den Maschinenraum und ins Frachtabteil eingedrungen.
    Vermutlich sind sie völlig überflutet, sodass keine Luft entweichen kann.«
    McKirdy steuerte das Tauchboot näher an die beschädigten Stellen, wo der Rumpf durch die Explosionen nach innen geborsten war. »Erstaunlich, wie klein die Löcher im Grunde genommen sind.«
    »Groß genug, um sie zu versenken.«
    »Wurden die Ballasttanks aufgerissen?«, fragte Turner.
    »Nein«, antwortete Giordino. »Die sind ganz geblieben.
    Kapitän Baldwin hat sie sogar abkoppeln lassen, aber das Boot wurde trotzdem von dem Wasser runtergezogen, das durch die Risse im Rumpf eingedrungen ist. Die Pumpen wurden mit derartigen Massen nicht mehr fertig. Gerettet wurde das Boot nur durch die wasserdichten Schotten, die rechtzeitig geschlossen wurden, sodass nur der Maschinen- und der Frachtraum überflutet wurden.«
    »So ein Jammer«, sagte Turner langsam und deutete durch das Bullauge auf zwei Risse im Rumpf. »Einen viertel bis einen halben Meter kleiner, und sie hätte es noch nach oben geschafft.«
    »Sir, ich schlage vor, dass wir die Ausstiegsluke überprüfen«, sagte McKirdy, »bevor wir wieder aufsteigen müssen.«
    »Unbedingt, Chief. Bringen Sie uns darüber, dann wollen wir doch mal sehen, ob wir dort andocken können. Wenn wir Glück haben, können wir einen Arbeitstrupp runterholen und sie aufstemmen.«
    McKirdy lotste das Rettungsfahrzeug über die
Golden Marlin
und brachte es schräg über der Luke zum Stehen. Sowohl er als auch Turner betrachteten die durch die Sprengkörper verursachten Schäden.
    Turner

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