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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Überzeugung.
    »Meinst du, er hat sie gefunden?«
    »Bestimmt«, wiederholte Pitt.
    »Aber dort gibt es keine Höhle«, wandte Kelly ein.
    »Man muss nur an der richtigen Stelle suchen. Und wenn wir sie ebenfalls finden, wird sich die Tür zu einer Kammer voller Geheimnisse auftun, darunter auch das letzte Projekt Ihres Vaters.«
    »Vielleicht sollten Sie bei Ihrer Suche neue Wege beschreiten«, sagte Marlys.
    »Was wollen Sie damit vorschlagen?«, fragte Pitt.
    »Ich glaube, es könnte ganz hilfreich sein, wenn Sie sich an Dr. Jerry Wednesday wenden.«
    »Und der ist …?«
    »Der führende Fachmann für alte Indianerstämme im Stromtal des Hudson. Er sollte Ihnen Genaueres über deren Kontakte mit den Nordmännern mitteilen können.«
    »Wo können wir ihn erreichen?«
    »Am Marymount College in Tarrytown, New York. Dr. Wednesday ist Professor für Ethnologie und Kulturgeschichte.«
    »Ich kenne das Marymount«, sagte Kelly. »Ein katholisches College für Frauen, gegenüber von Papas Farm auf der anderen Seite des Flusses gelegen.«
    Pitt schaute Giordino an. »Was meinst du?«
    »Wenn man nach alten Schätzen sucht, kann man nie genug recherchieren.«
    »Das sage ich auch immer.«
    »Ich dachte, ich hätte es irgendwo anders gehört.«
    Pitt drehte sich um und schüttelte Marlys die Hand. »Ich danke Ihnen, Marlys. Vielen Dank für die Gastfreundschaft und die Unterstützung.«
    »Keine Ursache. Sie haben mir ein paar Klatschgeschichten für die Nachbarn geliefert.«
    Sie stand da, schirmte die Augen vor der Sonne ab und sah zu, wie der NUMA-Hubschrauber in den wolkenlosen Himmel aufstieg und nach Nordosten, in Richtung Duluth, davonflog.
    Ihre Gedanken schweiften zu Dr. Elmore Egan. Er war ein echter Exzentriker gewesen, ein Sonderling, aber liebenswert, soweit sie sich entsann. Sie hoffte inständig, dass sie ihnen eine Richtung vorgegeben hatte, in der sie fündig wurden, und dass Dr. Wednesday ihnen den letzten entscheidenden Hinweis liefern konnte.

40
    Unauffällige, staubige Allradfahrzeuge, Jeeps, Durangos und ein Chevrolet Suburban fuhren über die Privatstraße zu dem am Tohono Lake gelegenen Wochenendhaus der Cerberus Corporation. Keiner der Geländewagen war neu, keiner jünger als acht Jahre, alle waren eigens ausgesucht, damit sie inmitten der Autos, die die Einheimischen hier auf dem Land fuhren, nicht auffielen. Niemand schenkte den Insassen, die wie Angler gekleidet waren, auch nur die geringste Beachtung, als sie durch die umliegenden Ortschaften kamen.
    Im Abstand von fünfzehn Minuten trafen sie ein und begaben sich in das Wochenendhaus, schleppten Kisten mit Angelzubehör, Ruten und Rollen hinein, ohne den Bootssteg oder die dort vertäuten Boote auch nur eines Blickes zu würdigen. Sie kamen auch nicht wieder heraus und machten keinerlei Anstalten, die Köder aufzuziehen und die Ruten auszuwerfen.
    Sie hatten etwas anderes vor, etwas, das weit wichtiger war als Einsamkeit und gute Fischgründe.
    Sie trafen sich auch nicht in der großen Halle mit dem großen, aus moosigen Feldsteinen gemauerten Kamin und der hohen Balkendecke. Niemand machte es sich auf den Sesseln und Sofas gemütlich, inmitten der Navajo-Teppiche, der Sättel, Zaumzeuge und Waffen des Westens, der Gemälde und Bronzeskulpturen von Charles Russell und Frederic Remington. Sie versammelten sich vielmehr in einem Kellerraum unter dem Gebäude, einem Raum mit einer massiven Stahltür, hinter der sich ein Fluchttunnel mehr als zweihundert Meter tief in den Wald hineinzog. Von dort aus führte ein rund achthundert Meter langer Pfad zu einem freien Feld, auf dem man binnen kürzester Zeit von Hubschraubern abgeholt werden konnte. Die Straße und der Grund und Boden rund um das Haus waren mit Alarmanlagen und allerlei Kameras und Bewegungsmeldern gesichert. Das ganze Anwesen sollte so unauffällig wie möglich wirken, aber trotzdem hatte man alle nur erdenklichen Vorkehrungen getroffen, dass es weder von Bundes- oder Staatsbehörden noch von der hiesigen Polizei überwacht werden konnte.
    Sechs Männer und zwei Frauen saßen in dem verschwenderisch ausgestatteten Kellerraum um einen runden Konferenztisch aus Pinienholz. Curtis Merlin Zale, die neunte Person, hatte ihnen gegenüber Platz genommen. Er teilte etliche in Leder gebundene Ordner aus, lehnte sich zurück und wartete, bis die anderen den Inhalt gelesen hatten.
    »Prägen Sie sich alles ein, was Sie zu lesen bekommen«, riet er ihnen. »Wenn wir morgen Abend aufbrechen,

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