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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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war die Temperatur allmählich höher gestellt worden, sodass sie jetzt nur mehr sechs Grad unter dem gefährlichen Temperaturbereich lag.
    Die
Mongol Invader
, diese schwimmende Bombe, die das ganze südliche Manhattan verwüsten konnte, wurde von ihren beiden großen Bronzeschrauben mit fünfundzwanzig Knoten durch die unruhige See getrieben, sodass der Bug mit dem mächtigen Bulbsteven scheinbar mühelos das Wasser verdrängte. Möwenschwärme flogen sie an und umkreisten sie, verhielten sich aber sonderbar ruhig und drehten bald wieder ab, so als spürten sie, dass sie etwas Bedrohliches ausstrahlte.
    Anders als bei der
Pacific Trojan
war nirgendwo ein Besatzungsmitglied zu sehen, das die Tanks überprüfte, weder an Deck noch auf dem langen Steg über den hoch aufragenden Kuppeln. Sie hatten ihre Gefechtsstationen eingenommen und hielten sich bedeckt. Nur fünfzehn Mann waren es, die sich auf dem ganzen Schiff verteilt hatten. Vier waren im Ruderhaus und sorgten dafür, dass das Schiff auf Kurs blieb. Fünf waren unten im Maschinenraum beschäftigt, während sich die übrigen sechs Männer mit tragbaren Raketenwerfern bereithielten, mit denen sie selbst den größten Kutter der Küstenwache versenken und jedes angreifende Flugzeug abschießen konnten. Die Vipern wussten sehr wohl, dass sie wachsam sein mussten und sich keine Nachlässigkeit erlauben durften. Doch sie waren auch davon überzeugt, dass sie jedes Enterkommando der Special Forces mühelos zurückschlagen konnten – immerhin hatten die meisten von ihnen früher diesen Einheiten angehört.
    Sie waren mehr als zuversichtlich, dass niemand sie aufhalten konnte, bevor das Schiff die Außenbezirke der Stadt erreichte – und wenn sie erst einmal unter der Verrazano Narrows Bridge hindurch waren, spielte es keine Rolle mehr, ob der Kommandant des Abfangunternehmens das Risiko einging und einen riesigen Feuerball auslöste.
    Omo Kanai beugte sich über die Reling der Steuerbordbrückennock und musterte die dunkel dräuenden Wolken, die am bedeckten Himmel dahintrieben. Er ging davon aus, dass man bei der Streitmacht, die gegen ihn aufgeboten wurde, der Meinung war, er und seine fünfzehn Männer, bei denen es sich nicht etwa um fanatische Terroristen handelte, sondern lediglich um gut bezahlte Söldner, dächten nicht daran, für ihren Auftraggeber Selbstmord zu begehen. Das hier war kein James-Bond-Film. Er lächelte vor sich hin. Nur die Männer an Bord wussten, dass unten am Rumpf, rund dreißig Meter vor dem Ruderblatt und den Zwillingsschrauben, ein Unterseeboot angekoppelt war. Sobald das Schiff Kurs auf die Küste von Manhattan nahm, würden er und seine Vipern in das U-Boot steigen und sich in tiefere Gewässer absetzen, um dem Feuerball zu entgehen.
    Er begab sich wieder auf die Brücke, verschränkte die Arme und warf noch einmal einen Blick auf den Kurs, den er auf der Karte abgesteckt hatte, verfolgte die rote Linie, die erst am Rockaway Point, dann am Norton Point vorbei und unter der Verrazano Bridge hindurchführte, die Brooklyn und Staten Island miteinander verband. Von dort aus verlief sie nach Norden in die Upper Bay und dann an der Freiheitsstatue und an Ellis Island vorbei. Unmittelbar hinter dem Battery Park knickte die rote Linie nach rechts ab und endete in Höhe des World Trade Center.
    Omo Kanai straffte die muskulösen Schultern, glaubte, die ganze Kraft und Masse des mächtigen Schiffes direkt zu spüren. Die
Mongol Invader
war nicht aufzuhalten und würde sich auch nicht aufhalten lassen, bevor sie ihren Bestimmungsort erreichte. Noch in tausend Jahren würde man seiner gedenken, sich daran erinnern, dass er es gewesen war, dem der verheerendste Anschlag gelungen war, den die Vereinigten Staaten jemals hatten einstecken müssen.
    Kanai blickte durch die breite Glasfront nach vorn und betrachtete die Autos, die auf der Brücke über dem Wasser dahinfuhren.
    Wie bunte Insekten wirkten sie im Schein der Lichter, die sich auf dem Lack spiegelten. Er warf einen Blick auf das Instrumentenbrett und stellte fest, dass ein strammer Wind mit zwanzig Knoten aus Südost blies. Umso besser, dachte er, dann breitet sich der Feuerball noch weiter aus.
    An die zigtausend Opfer, die dabei jämmerlich verbrennen mussten, verschwendete er keinen Gedanken. Kanai kannte keinerlei Gefühle. Selbst der Tod konnte ihn nicht schrecken, denn er war jederzeit bereit, ihm entgegenzutreten, wenn er an der Reihe war.
    Harmon Kerry, sein Stellvertreter, ein

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