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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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er wieder keine Antwort erhielt.
    »Ich begreife nicht, warum das Funkgerät nicht funktioniert«, sagte er bedächtig. »Auf unserer Seite ist alles in Ordnung, und die sind weit besser gerüstet, falls es irgendwelche Schwierigkeiten gibt.«
    »Laut einem gewissen Mister Murphy kann immer und überall irgendwas schief gehen«, erwiderte Giordino gleichmütig.
    »Ich glaube nicht, dass es etwas Ernstes ist«, sagte Misty, die mehr als erleichtert war, als sie sich wieder auf dem Weg an die Wasseroberfläche befanden.
    Pitt gab seine vergeblichen Funkversuche auf. Er schaltete die Kameras und die Außenscheinwerfer ab, um die Batterien für den Notfall zu schonen. Dann ließ er sich auf seinen Sitz zurücksinken und nahm sich wieder sein Kreuzworträtsel vor.
    Bald hatte er es bis auf 22 waagerecht fertig. Vertracktes Wort.
    Anschließend machte er ein Nickerchen.
    Drei Stunden später wurde das Wasser allmählich dunkelblau, dann zusehends heller, bis auch die anderen Farben des Spektrums wieder durchdrangen. Durch das obere Bullauge konnten sie bereits den in der Sonne flimmernden und funkelnden Wasserspiegel sehen. Knapp eine Minute später tauchte die
Abyss Navigator
auf. Zufrieden stellten sie fest, dass die Wellen lediglich gut einen halben Meter hoch waren und das Boot, das nach wie vor mit dem Großteil des Rumpfes unter Wasser lag, nur geringfügig rollte und stampfte.
    Noch immer hatten sie keine Verbindung mit dem Forschungsschiff. Sehen konnten sie es auch nicht, da die beiden seitlichen Bullaugen unter der Wasseroberfläche lagen und durch das obere nur der Himmel zu erkennen war, nicht aber der Horizont. Sie warteten darauf, dass die Taucher kamen und die Hebetrosse einhakten, doch nach zehn Minuten ließ sich immer noch niemand blicken. Irgendetwas lief nicht nach Plan.
    »Immer noch keine Verbindung«, sagte Pitt. »Kein Taucherteam. Schlafen die etwa alle?«
    »Vielleicht ist das Schiff gesunken«, meinte Giordino scherzhaft und gähnte.
    »Sag das nicht«, wies Misty ihn zurecht.
    Pitt grinste sie an. »Nicht sehr wahrscheinlich. Bestimmt nicht bei ruhiger See.«
    »Die Wellen schwappen nicht über den Turm. Warum machen wir nicht die Luke auf und schauen nach?«
    »Ein sehr vernünftiger Vorschlag«, sagte Misty. »Ich habe den Geruch nach Männerschweiß gründlich satt.«
    »Das hättest du ja auch früher sagen können«, erwiderte Giordino. Er brachte eine nagelneue Dose Raumspray zum Vorschein und nebelte die Druckkammer des Tauchboots ein.
    »Weiche von hinnen, stickige Luft.«
    Pitt musste unwillkürlich lachen. Er stand in der engen Röhre, die durch den beschädigten Ballasttank zur Turmluke führte, und machte sich Sorgen, dass sie sich bei dem Zusammenstoß mit dem Träger womöglich verklemmt haben könnte. Doch nachdem er das Rad gedreht hatte, mit dem sie arretiert war, ließ sie sich mühelos aufklappen. Er kroch hinaus, bis Kopf und Schultern aus der Luke ragten, atmete die frische Seeluft ein und hielt Ausschau nach dem Forschungsschiff und den Beibooten mit den Tauchern. Dann suchte er rundum den Horizont ab.
    Zuerst traute er seinen Augen kaum, war zunächst verdutzt, dann fassungslos und zu guter Letzt nur noch erschrocken.
    Einsam und verlassen lag die See ringsum da. Die
Deep Encounter
war verschwunden.
14
    Sie kamen fast im gleichen Moment an Bord, in dem die
Abyss Navigator
den Meeresboden erreichte und Pitt Bericht erstatten wollte. Die Besatzung ging ihren alltäglichen Aufgaben nach, während die Wissenschaftler in der Leitzentrale waren und auf den Bildschirmen verfolgten, wie Pitt und Giordino zur
Emerald Dolphin
tauchten. Der Überfall erfolgte so plötzlich und unverhofft, dass niemand an Bord der
Deep Encounter
begriff, was sich da abspielte.
    Burch hatte sich auf seinem Stuhl zurückgelehnt, die Arme verschränkt und die Augen auf die Monitore gerichtet, als Delgado, der neben dem Radarsichtgerät stand, einen Leuchtpunkt auf dem Bildschirm bemerkte, der sich mit hoher Geschwindigkeit aus nordöstlicher Richtung näherte. »Wir kriegen Besuch.«
    »Vermutlich ein Kriegsschiff«, sagte Burch, ohne sich von den Monitoren abzuwenden. »Wir befinden uns rund zwei Meilen abseits der üblichen Schifffahrtswege.«
    »Sieht aber nicht so aus wie ein Kriegsschiff«, erwiderte Delgado. »Aber allem Anschein nach ist es ziemlich schnell, und es hält direkt auf uns zu.«
    Burch zog die Augenbrauen hoch. Ohne Delgado eine Antwort zu geben, griff er zum Feldstecher und ging

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