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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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an den kollektiven Hals zu springen und ihn zu würgen. Aber es gab diesen Hals leider nicht, und Arnie wurde nicht müde, ihm einzureden, dass er doch mit diesem außergewöhnlich zahmen Kongress sehr zufrieden sein könne, vor allem mit dem Repräsentantenhaus, das in seiner langen Geschichte noch nie so friedlich gewesen sei.
    Ryan grummelte vor sich hin und sah im Terminkalender nach, was als Nächstes auf dem Programm stand. Ja, ja, der Präsident der Vereinigten Staaten wurde nicht zuletzt auch von diesem Terminkalender gegängelt, den andere Wochen zuvor erstellt hatten. Zum Glück wurde ihm immer vor jedem Termin erklärt, wer wann wo und was mit ihm besprechen wollte und welche (von anderen empfohlene) Position er dabei beziehen sollte. Die Position des Präsidenten war für gewöhnlich eine freundliche, darauf ausgelegt, dass der oder die Besucher das Oval Office mit einem guten Gefühl wieder verließen, und deshalb war es wichtig, die Tagesordnung einzuhalten, denn der Präsident durfte nicht in die Verlegenheit gebracht werden zu fragen: »Was zum Teufel soll die Frage überhaupt?« So etwas würde sowohl den Gast als auch die anwesenden Geheimdienstler alarmieren, die wie Roboter und mit griffbereiter Waffe hinter dem Besuch standen, keine Miene verzogen und doch alles im Blick hatten und jedes Wort registrierten. Nach Dienstende würden sie wahrscheinlich irgendeine einschlägige Bar aufsuchen und sich lustig machen über das, was der Bürgermeister von Werweißwoher im Oval Office gesagt hatte – »Ha, du hättest das Gesicht vom Boss sehen sollen, als dieser Typ meinte …« Diese Burschen sind schließlich allesamt schwer auf Zack und verstehen sich auf ihren Job viel besser als ich auf meinen, dachte Ryan. Sei’s drum – auch, dass sie an vorderster Front standen, aber selbst nie in Beschuss gerieten. Glückspilze , dachte Ryan und stand auf, um seinen nächsten Termin wahrzunehmen.
     
    Wenn Zigaretten für irgendwas gut waren, dann allemal dafür, dachte Nomuri. Den linken Arm um Ming gelegt, starrte er in diesem herrlich entspannten, verausgabten Moment unter die Zimmerdecke und paffte schwelgerisch an einer Kool, was dem Genuss noch die Krone aufzusetzen schien. Draußen vor dem Fenster war es dunkel geworden, die Sonne war untergegangen.
    Nomuri stand auf, ging zuerst ins Badezimmer, dann in die Kochküche und kehrte mit zwei gefüllten Weingläsern zurück. Ming richtete sich im Bett auf und nahm eins der Gläser entgegen. Nomuri konnte nicht widerstehen, sie zu berühren, so samten und verlockend war ihre Haut.
    »Ich bin immer noch nicht ganz bei mir«, sagte Ming und nippte am Wein.
    »Es gibt Zeiten, Liebling, da kann der Kopf ruhig eine Weile außen vor bleiben.«
    »So wie die Wurst«, entgegnete sie und langte danach.
    »Vorsicht! Sie hat ein hartes Rennen hinter sich«, warnte Nomuri und grinste.
    »In der Tat.« Ming beugte sich vor und drückte einen sanften Kuss darauf. »Und gewonnen.«
    »Nein, der Knacker hat’s allenfalls geschafft, dich einzuholen.« Nomuri steckte sich noch eine Zigarette an. Es überraschte ihn zu sehen, dass auch Ming eine Packung aus ihrer Handtasche zog, sich mit graziöser Bewegung eine Zigarette ansteckte und den Rauch schließlich durch die Nase entweichen ließ.
    »Drachenmädchen!«, schmunzelte Nomuri. »Muss ich damit rechnen, dass du auch noch Feuer spuckst? Ich wusste gar nicht, dass du rauchst.«
    »Bei uns im Büro rauchen alle.«
    »Auch der Minister?«
    Ming lachte. »Der besonders.«
    »Jemand sollte ihm sagen, dass Rauchen der Gesundheit schadet und schlecht ist für das Yang.«
    »Eine geräucherte Wurst verliert an Festigkeit.« Ming kicherte. »Vielleicht ist das sein Problem.«
    »Hast du deinen Minister nicht gern?«
    »Er ist ein alter Mann und glaubt, einen jungen Penis zu haben. Und uns Angestellte hält er für seine Gespielinnen. Nun, es könnte schlimmer sein«, stellte Ming fest. »Zum Glück bin ich schon lange nicht mehr seine Favoritin. Zurzeit hat er’s auf Chai abgesehen. Sie ist verlobt, und das weiß Fang. Aber daraus macht er sich anscheinend nichts.«
    »Er steht wohl über den Normen.«
    Sie schnaubte verächtlich. »Für ihn und seinesgleichen gelten keine Normen. Sie sind schließlich Minister. Ihr Wort ist in diesem Land Gesetz, und was andere von ihnen und ihren Eigenarten halten, ist ihnen völlig einerlei. Sie sind noch korrupter als die alten Kaiser, geben sich aber aus als Hüter des einfachen Volkes,

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