Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)
Kaliber wie CARDINAL, nicht wahr?«
»Vielleicht noch besser, Jack«, mutmaßte Mary Pat. »Eine Wanze im Politbüro könnte nicht wirkungsvoller sein. Wir haben unsere Methoden entsprechend überarbeitet und gehen mit dieser Quelle sehr, sehr vorsichtig um.«
»Was ist mit den Analytikern?«, fragte Ben Goodley. »Unser bester Fachmann für die Volksrepublik ist Professor Weaver von der Brown University. Ed, Sie kennen ihn.«
Foley nickte. »Ja, aber halten wir ihn lieber aus der Sache raus. Einstweilen zumindest. Wir haben einen guten Mann in unseren eigenen Reihen. Warten wir erst einmal ab, wie der zurechtkommt. Übrigens, wir haben insgesamt über 1500 Seiten durchzusehen. Und es kommen täglich neue Informationen von unserer Quelle hinzu.«
Ryan staunte nicht schlecht. Täglich neue Informationen? Wie zum Teufel haben die das bloß eingefädelt? , wunderte er sich. »Ich möchte, dass über diesen Zhang Han San ein Gutachten erstellt wird«, sagte er. »Der Name ist mir beileibe nicht unbekannt. Er hat zwei Kriege angezettelt, in die wir verstrickt wurden. Worauf ist dieser Kerl bloß aus?«
»Damit werden wir einen unserer Psychologen beauftragen«, antwortete Mary Foley und dachte im Stillen: Aber zuerst muss das Material gründlich geschrubbt werden, damit kein einziger Hinweis auf die Quelle darin zurückbleibt . »Er erstellt für uns sämtliche Charakterprofile.«
»Ach ja, ich erinnere mich an ihn«, sagte Ryan. »Sonst noch was?«
»Nur das Übliche«, antwortete Ed Foley und stand auf. »Meine Herren, lassen Sie die Unterlagen bitte nicht auf Ihrem Schreibtisch liegen, in Ordnung?«
Allgemeines Kopfnicken. Jeder der Anwesenden hatte für solche Zwecke einen persönlichen Safe, der mit der Einsatzzentrale des Geheimdienstes verkabelt war und über einen Monitor rund um die Uhr bewacht wurde. Das Weiße Haus eignete sich gut zur Aufbewahrung von Dokumenten, zumal alle Angestellten mehr als eingehend überprüft worden waren. Mary Pat verließ das Oval Office mit beschwingtem Schritt. Ryan winkte seinen Vize zurück, während die anderem dem Westeingang zustrebten.
»Was hältst du davon?«, fragte SWORDSMAN TOMCAT.
»Scheint verdammt heiß zu sein, Jack. Wie zum Henker kriegen diese CIAler so was hin?«
»Falls sie’s mir verraten, werde ich es dir wohl nicht weitersagen dürfen, Rob. Ich bin mir nicht sicher, ob ich’s überhaupt wissen will. Die Einzelheiten sind mitunter ziemlich unappetitlich.«
»Das glaube ich dir aufs Wort«, antwortete der ehemalige Fighterpilot. »Ist wohl was anderes, als vom Schiff abzuheben und dem Gegner einzuheizen.«
»Aber nicht weniger wichtig.«
»Du sagst es, Jack. Ich denke da zum Beispiel an die Schlacht von Midway zurück. Weißt du noch, damals 1942, wie Joe Rochefort und seine Jungs vom Sender FRUPAC den alten Nimitz alarmiert und damit unserem Land viel Ärger mit unseren gelben Brüdern im westlichen Pazifik erspart haben?«
»Ja, Robby, und es scheint, dass wir ein paar Freunde aus derselben Ecke haben. Deshalb brauche ich, wenn’s hart auf hart kommt, deine Meinung.«
»Die kannst du auch jetzt schon hören. Deren Armee und das, was sie als Marine ausgeben, spekulieren ganz offen darüber, wie sie gegen uns Krieg führen und unsere Seestreitkräfte attackieren könnten. Das sind natürlich Hirngespinste, aber ich frage mich, warum sie damit nicht hinterm Berg halten. Wollen sie die Welt beeindrucken, Journalisten und andere Idioten, die keine Ahnung von solchen Dingen haben? Oder dem eigenen Volk vorgaukeln, was es für eine schlaue und starke Führung hat? Vielleicht wollen sie auch nur die Regierung von Taiwan unter Druck setzen. Aber wenn sie die Insel einnehmen wollen, müssen sie sich erst einmal eine anständige Marine zulegen, die dazu auch in der Lage ist. Das dauert mindestens zehn Jahre, und all die großen grauen Kanus im Wasser müssten uns doch wohl auffallen. Sie rüsten allerdings fleißig auf und werden – ausgerechnet – von Russland beliefert, gerade erst wieder mit einem Zerstörer der Sovremenny-Klasse, angeblich mit Sunburn Missiles bestückt. Weiß der Himmel, was sie damit vorhaben. Ich würde eine Marine anders aufbauen. Aber mich haben sie nicht um Rat gebeten. Dass die Russen ihnen das Zeugs verkaufen, will mir auch nicht in den Kopf. Das ist einfach verrückt«, urteilte der Vizepräsident.
»Inwiefern?«, fragte Ryan nach.
»Weil es einmal einen Kerl namens Dschingis Khan gegeben hat, der durch ganz Asien
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