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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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wer ein solches Risiko nicht einzugehen bereit war … nun, der konnte ja zu Hause blieben. Oder: ›Streng dich an, du Schlappschwanz, denn da draußen geht’s richtig zur Sache. ‹ Und das war ein weiterer Grund, der Soldaten zum Üben anhielt. Topfit zu sein war im Ernstfall die beste Lebensversicherung, und wie Pokerspieler wollten auch Soldaten gute Karten in der Hand halten.
    Diggs erklärte das Treffen für beendet und winkte Colonel Masterman zu sich.
    »Na, Duke, was sagen Sie?«
    »Was ich bisher gesehen habe, macht auf mich einen ganz passablen Eindruck, Sir. Giusti scheint besonders tüchtig zu sein. Es gefällt mir, dass er auf mehr Zeit für Übungen drängt.«
    »Mir auch«, sagte Diggs spontan. »Sonst noch was?«
    »Wie schon gesagt wurde, die Artillerie ist in gutem Zustand, und auch Ihre Brigaden fürs Manöver leisten Ordentliches, wenn man bedenkt, dass sie nur selten zum Einsatz gekommen sind. Immerhin arbeiten sie viel an den Simulatoren, obwohl sie nur wenig Gefallen daran finden. Ich schätze, sie sind nur um rund 20 Prozent weniger schlagkräftig als unsere 10 th Cavalry zu der Zeit, als wir in der Negev mit den Israelis herumgeturnt sind. Geben Sie mir drei oder vier Monate im Feld. Danach könnten wir die Welt einnehmen.«
    »Von mir aus können Sie loslegen, Duke. Die notwendigen Mittel werden bereitstehen. Haben Sie schon konkrete Pläne ausgearbeitet?«
    »Noch nicht. Aber spätestens übermorgen werden Ihnen welche vorliegen. Ich werde mir auf alle Fälle vom Hubschrauber aus ansehen, welches Gelände für unsere Übungen geeignet ist und welches nicht. Auf deutscher Seite gibt es eine Brigade, die, wie ich gehört habe, ganz scharf darauf ist, für uns den Aggressor zu spielen.«
    »Und wie fit ist die?«
    »Angeblich sehr. Aber wir werden sehen. Ich würde empfehlen, dass wir zuerst unsere 2 nd Brigade in Marsch setzen. Die hat noch einiges mehr drauf als die beiden anderen. Dieser Colonel Lisle ist ein Kommandeur, wie wir ihn uns wünschen.«
    »Ja, er hat gute Zeugnisse. Wahrscheinlich bekommt er bei der nächsten Beförderungsrunde seinen Stern.«
    »Anzunehmen«, pflichtete Masterman bei. Und was ist mit meinem Stern? , ließ er als Frage unausgesprochen. Er glaubte, endlich selbst an der Reihe zu sei. Aber man konnte nie wissen. Nun ja, immerhin diente er unter einem Mann aus derselben Waffengattung.
    »Okay, Sie zeigen mit Ihre Pläne für den nächsten Ausflug der 2 nd Brigade auf deutschen Ackerboden … Morgen?«
    »Jawohl, Sir.« Masterman grüßte zackig mit einer angedeuteten Verbeugung und kehrte in sein Büro zurück.
     
    »Wie scharf?«, fragte Cliff Rutledge.
    »Ich habe soeben mit dem Präsidenten telefoniert«, antwortete Adler. »Er rückt von seinen Forderungen um keinen Deut ab und will, dass wir sie durchsetzen.«
    »Das ist ein Fehler, Scott«, sagte der Staatssekretär im Außenministerium.
    »Ob Fehler oder nicht, wir sind an die Weisungen des Präsidenten gebunden.«
    »Ja, aber wir können froh sein, dass Peking im Hinblick auf Taiwan stillhält. Jetzt schon nachzulegen wäre einfach nicht gut.«
    »Während wir uns hier unterhalten, gehen wegen deren Wirtschaftspolitik bei uns Arbeitsplätze verloren«, sagte Adler. »Wie viel dürfen wir uns gefallen lassen?«
    »Das entscheidet wohl Ryan, nicht wahr?«
    »So will es die Verfassung.«
    »Und ich soll mit den Chinesen reden?«
    Der Außenminister nickte. »Richtig. In vier Tagen. Arbeiten Sie ein Positionspapier aus und machen Sie darin ganz deutlich, dass wir’s ernst meinen. Das Handelsdefizit muss zurückgehen, und zwar schnellstens. Wir können nicht zulassen, dass sie durch uns jede Menge Geld verdienen und es dann woanders ausgeben.«
    »Bei uns können sie ja nicht kaufen, was sie wollen, denn das sind Rüstungsgüter«, bemerkte Rutledge.
    »Wozu brauchen sie auch das ganze Zeug?«, entgegnete Adler. »Vor wem müssen sie denn groß Angst haben?«
    »Darauf würden sie antworten, dass die Landesverteidigung allein ihre Angelegenheit sei.«
    »Und uns ist an unserer Wirtschaft gelegen. Worauf sie aber anscheinend keine Rücksicht nehmen.« Den Machthabern in Peking musste gesagt werden, dass der Eindruck entstanden sei, sie wollten sich auf einen Krieg vorbereiten. Dem Gesandten Rutledge würde die Aufgabe zukommen, mit diplomatischer Gelassenheit darauf hinzuweisen, dass man diese Entwicklung in Amerika mit Sorge betrachtete.
    Rutledge stand auf. »Gut, ich werde unseren Standpunkt deutlich

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