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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Erfahrung, John, und die können wir ihnen wirklich nicht geben. Wir können ihnen ein gutes Übungsprogramm zusammenstellen. Den Rest werden sie allein erledigen müssen.«
    »Hat ja auch nie jemand gesagt, dass der Iwan nicht kämpfen kann.« Clark kippte einen Wodka. Der Arbeitstag war vorüber und alle anderen taten es auch.
    »Wirklich ein Jammer, dass ihr Land so am Boden ist«, bemerkte Chavez.
    »Es ist die Aufgabe der Jungs, es wieder hoch zu bringen, Domingo. Und das werden sie auch tun, wenn wir ihnen dabei nicht im Weg stehen.« Wahrscheinlich , dachte er, fügte es aber nicht hinzu. Es fiel ihm immer noch schwer, sie als etwas anderes als den Feind zu betrachten. Er war in den schlechten alten Zeiten hier gewesen und hatte in Moskau bei mehreren Gelegenheiten kurz als ›illegaler‹ Agent operiert, was rückblickend betrachtet etwa das Gleiche gewesen war, als ginge man auf der New Yorker Fifth Avenue splitternackt mit einem Transparent auf und ab, auf dem stand, dass man Juden, Schwarze und die Polizei von New York hasse. Damals war es ihm einfach als Teil seines Jobs erschienen, erinnerte sich Clark. Aber inzwischen war er älter und Großvater und sah vieles nicht mehr ganz so locker wie in den 70er und 80er Jahren. Mein Gott, was für Risiken er damals eingegangen war! Erst vor kurzem war er im KGB-Hauptquartier – für ihn würde es immer der KGB bleiben – am Dserschinski-Platz 2 beim Geheimdienstchef zu Gast gewesen. Klar, und demnächst würde er in das UFO steigen, das in seinem Garten landete, und die Einladung der Außerirdischen zu einer kurzen Stippvisite auf den Mars annehmen. So verrückt fand er das in etwa.
    »Iwan Sergeiewitsch!«, rief eine Stimme. Es war Generalleutnant Juri Kirillin, der neu ernannte Kommandeur der russischen Spezialeinheiten – ein Mann, der sich in seinen Aktivitäten nach den jeweiligen Anforderungen richtete, was in diesem Teil der Welt nicht das Übliche war.
    »Juri Andreiewitsch«, antwortete Clark. Der Bequemlichkeit halber hatte er seinen CIA-Decknamen einfach beibehalten, zumal er sicher war, dass die Russen ohnehin alles darüber wussten. Deshalb war dadurch kein Schaden angerichtet worden. Er hob eine Wodkaflasche. Es war Apfelwodka, durch ein paar Apfelschalen auf dem Boden der Flasche aromatisiert, und schmeckte gar nicht so schlecht. Außerdem war Wodka in Russland der Treibstoff für jede Art von geschäftlicher Besprechung.
    Kirillin stürzte sein erstes Glas hinunter, als hätte er die ganze Woche auf diesen Moment gewartet. Er schenkte sich nach und prostete Clarks Begleiter zu: »Domingo Stepanowitsch.« Das kam der Sache sogar ziemlich nahe. Chavez erwiderte die Geste. »Ihre Männer machen einen hervorragenden Eindruck, Genosse. Wir werden viel von ihnen lernen.«
    Genosse, dachte Kirillin. Ist das noch zu fassen? »Ihre Jungs sind hoch motiviert, Juri, und enorm engagiert.«
    »Wie lang wird die Aktion dauern?«, fragte Kirillin. Seinen Augen war der Wodka nicht im Geringsten anzusehen. Vielleicht sind sie immun, dachte Ding. Er sollte vorsichtig sein mit dem Zeug, wenn er nicht wollte, dass John ihn nach Hause bringen musste.
    »Zwei Wochen«, antwortete Clark. »Hat mir jedenfalls Domingo gesagt.«
    »So schnell?« Kirillin schien nicht unerfreut über die Einschätzung.
    »Es sind gute Männer, General«, sagte Ding. »Die Grundkenntnisse sind vorhanden. Sie sind in hervorragender körperlicher Verfassung und sie sind clever. Sie müssen nur noch mit ihren neuen Waffen vertraut gemacht werden und ein zielgerichteteres Ausbildungs- und Übungsprogramm durchlaufen, das wir aber bereits für sie zusammengestellt haben. Und danach werden sie den Rest Ihrer Truppen ausbilden, richtig?«
    »Ja, Major. Wir werden landesweit regionale Kommando-und Antiterror-Einheiten ausheben. Die Männer, die Sie diese Woche ausbilden, werden in wenigen Monaten andere ausbilden. Das Problem mit den Tschetschenen stellte sich uns völlig überraschend, und wir müssen uns ab sofort sehr sorgfältig mit Terrorismus als Sicherheitsrisiko auseinander setzen.«
    Clark beneidete Kirillin nicht um seinen Auftrag. Russland war ein großes Land, das viele von der Sowjetunion – und aus der Zarenzeit – übrig gebliebene Nationalitäten in sich vereinte, von denen wiederum viele noch nie sonderlich begeistert gewesen waren, ein Teil von Russland zu sein. Auch Amerika hatte dieses Problem einmal gehabt, wenn auch nie im selben Maß wie die Russen, und hier würde

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