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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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es in absehbarer Zeit nicht besser werden. Wirtschaftliche Prosperität war hierfür das einzige Heilmittel – wohlhabende Menschen machten keinen Zoff, das bekam dem Porzellan und dem Tafelsilber nicht gut –, aber dieser Wohlstand lag noch in weiter Ferne.
    »Wie gesagt, General«, fuhr Chavez fort, »in einem Jahr haben Sie eine ernst zu nehmende, schlagkräftige Truppe, vorausgesetzt, Sie erhalten die nötigen Geldmittel, die Sie dafür brauchen.«
    Kirillin brummte. »Das ist hier die große Frage, und in Ihrem Land wahrscheinlich auch, oder?«
    »Klar.« Clark lachte. »Es kann nicht schaden, vom Kongress gemocht zu werden.«
    »Sie haben Angehörige zahlreicher verschiedener Nationalitäten in Ihrem Team«, bemerkte der russische General.
    »Stimmt, wir sind im Wesentlichen eine NATO-Truppe, aber wir sind es gewohnt zusammenzuarbeiten. Unser bester Schütze im Moment ist Italiener.«
    »Tatsächlich? Ich habe ihn gesehen, aber …«
    Chavez fiel ihm ins Wort. »General, in einem früheren Leben war Ettore James Butler Hickock. Entschuldigung, für Sie Wild Bill Hickock. Dieser Bursche kann mit einer Pistole seinen Namen schreiben.«
    Clark füllte die Wodkagläser nach. »Juri, er hat uns allen am Pistolenschießstand Geld abgeknöpft. Sogar mir.«
    »Im Ernst?«, bemerkte Kirillin mit demselben Ausdruck ungläubigen Staunens in seinen Augen, den Clark wenige Wochen zuvor gehabt hatte. Clark boxte ihn in den Arm.
    »Ich weiß, was Sie jetzt denken. Nehmen Sie auf jeden Fall Geld mit, wenn Sie gegen ihn antreten, Genosse General. Sie werden es brauchen.«
    »Das will ich erst mal sehen«, bemerkte der Russe.
    »Heh, Eddie!« Chavez winkte seine Nummer zwei zu sich.
    »Jawohl, Sir?«
    »Sagen Sie mal dem General, wie gut Ettore mit einer Pistole ist.«
    »Dieser Scheiß-Itaker!«, fluchte Sergeant Major Price. »Er hat sogar Dave Woods zwanzig Pfund abgeknöpft.«
    »Dave ist Schießstandmeister in Hereford und ebenfalls ein verdammt guter Schütze«, erklärte Chavez. »Ettore sollte wirklich an der Olympiade teilnehmen – oder vielleicht in Camp Perry, John?«
    »Daran habe ich auch schon gedacht. Vielleicht sollten wir ihn nächstes Jahr für den President’s Cup melden …«, bemerkte Clark nachdenklich. Dann wandte er sich Kirillin zu. »Nur zu, Juri. Fordern Sie ihn heraus. Vielleicht gelingt Ihnen, was wir nicht geschafft haben.«
    »Keiner von Ihnen?«
    »Nicht ein Einziger«, bestätigte Eddie Price. »Ich frage mich sowieso, warum die italienische Regierung ihn uns gegeben hat. Wenn sich die Mafia mit ihm anlegen will, dann kann ich diesen Säcken nur viel Glück wünschen.«
    »Das muss ich sehen«, sagte Kirillin und veranlasste damit seine Gäste, sich zu fragen, ob er wirklich so clever war.
    »Dann werden Sie es schon sehen, Towarischtsch General «, sagte Clark.
    Kirillin, der als Leutnant und Hauptmann der Pistolenmannschaft der Roten Armee angehört hatte, konnte sich nicht vorstellen, im Pistolenschießen geschlagen zu werden. Er glaubte, dass sich diese NATO-Leute nur über ihn lustig machten, wie er das, wäre die Situation umgekehrt gewesen, vielleicht auch getan hätte. Er winkte dem Barkeeper und bestellte für seine nächste Runde Pfefferwodka. Das bedeutete, dass er die NATO-Gäste mochte, und ihr Ruf sprach sehr deutlich für sich selbst. Dieser Chavez, ein Major – an sich war er von der CIA, wusste Kirillin, und seinen SVR-Informationen zufolge offensichtlich auch ein guter Spion –, machte den Eindruck eines guten Soldaten, der sich sein Selbstvertrauen, wie es sich für einen Soldaten gehörte, im Feld erworben hatte. Auf Clark traf das Gleiche zu – auch er war seinen Informationen zufolge ein äußerst fähiger Mann – und er hatte sowohl als Soldat als auch als Spion reichlich Erfahrung. Außerdem war sein Russisch ganz hervorragend, mit einem St. Petersburger Akzent, wo er durchaus als Einheimischer hätte durchgehen können. Es war wirklich eigenartig, dass solche Männer einmal seine erklärten Feinde gewesen waren. Wäre es zum Gefecht gekommen, hätte es einen traurigen Ausgang genommen. Kirillin hatte drei Jahre in Afghanistan gedient und aus erster Hand miterlebt, was für eine schreckliche Sache ein Gefecht war. Er kannte auch die Geschichten seines Vaters, eines hoch dekorierten Infanteriegenerals, aber solche Geschichten erzählt zu bekommen war nicht dasselbe, wie sie selbst zu erleben, und außerdem, die wirklich schlimmen Sachen erzählte man

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