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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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nach draußen. Die Wortwechsel waren scharf und hitzig gewesen, und keine der beiden Seiten hatte noch einen Sinn darin gesehen, an diesem Tag weiterzumachen – obwohl Gant den starken Verdacht hegte, dass es keinen weiteren Tag mehr geben würde, wenn Washington von den Äußerungen des Vormittags erfuhr.
    In zwei Tagen war er sicher fix und fertig vom Jetlag zurück in seinem Büro in der 15 th Street. Es überraschte ihn, dass er sich darauf freute .
     
    »Irgendwas von WestPac?«, fragte Mancuso.
    »Sie haben gerade drei Unterseeboote auslaufen lassen«, antwortete Brigadier General Lahr. »Ein Song und zwei der Kilos, die ihnen die Russen verkauft haben. Wir behalten sie im Auge. La Jolla und Helena sind in der Nähe. Tennessee macht sich mittags auf den Weg zurück nach Pearl Harbor.« Der ehemalige Boomer war fünfzig Tage auf Patrouille unterwegs gewesen und das war genug. »Unsere Überwassereinheiten befinden sich alle wieder auf hoher See. Niemand läuft in den nächsten zwölf Tagen in Taipei ein.«
    »Dann haben die Nutten in Taipei also erst mal zwei Wochen Urlaub?«, fragte CINCPAC.
    »Und die Barkeeper. Wenn Ihre Soldaten so schlimm sind wie meine, können sie die Erholungspause vertragen«, erwiderte Lahr.
    »Noch mal jung und Single zu sein«, bemerkte Mancuso wehmütig. »Sonst irgendwas da draußen?«
    »Routineübungen auf ihrer Seite, kombinierter Luft- und Bodenkram. Aber das ist oben im Norden, an der russischen Grenze.«
    »Was machen sie für einen Eindruck?«
    Lahr hob die Schultern. »Zumindest sind sie gut genug, um den Russen einiges zu denken zu geben, Sir. Alles in allem ist die Volksbefreiungsarmee in besserer Verfassung denn je, aber sie haben ja in den letzten drei, vier Jahren auch hart an sich gearbeitet.«
    »Wie viele?« Mancuso warf einen Blick auf seine spezielle Wandkarte, die für einen Seemann wesentlich nützlicher war als für einen Soldaten. China war nur eine beigefarbene Fläche am linken Rand.
    »Hängt davon ab, wo. Wenn sie zum Beispiel in nördlicher Richtung nach Russland vorstoßen, wäre das in etwa wie ein Kakerlakenüberfall auf eine New Yorker Gettowohnung. Um den zu parieren, bräuchten Sie eine Menge Paral.«
    »Und die Russen, sagen Sie, sind im Osten schwach vertreten?«
    Lahr nickte. »Ja. Wenn ich dieser Bondarenko wäre, Admiral, bekäme ich ganz schön Muffensausen. Ich meine, es ist ja nur eine theoretische Bedrohung, aber Sie wissen ja, wie das mit theoretischen Bedrohungen so ist. Jedenfalls wäre das eine, die mir schlaflose Nächte bereiten würde.«
    »Und was ist mit den Meldungen über die Gold- und Ölfunde im östlichen Sibirien?«
    Lahr nickte. »Die machen die Bedrohung weniger theoretisch. China muss seinen gesamten Ölbedarf importieren, und wenn sie ihre Wirtschaft in dem Maß ausbauen wollen, wie sie vorhaben, werden sie wesentlich mehr davon brauchen – und was das Gold angeht, also, darauf war in den letzten dreitausend Jahren doch jeder scharf. Es ist veräußerlich und wiederverwertbar.«
    »Wiederverwertbar?«
    »Ihre Ehering zum Beispiel könnte schon Bestandteil der Doppelkrone von Pharao Ramses II. gewesen sein«, erklärte ihm Lahr. »Oder von Caligulas Halskette oder Napoleons Szepter. Man nimmt es, bearbeitet es, und schon ist es wieder Rohmaterial, und wertvolles Rohmaterial wohlgemerkt. Wenn die russischen Vorkommen so groß sind, wie unser Geheimdienst behauptet, wird es in aller Welt verkauft. Alle werden es für alle möglichen Zwecke verwenden, von Schmuck bis Elektronik.«
    »Wie groß sind die Vorkommen angeblich?«
    Lahr hob die Schultern. »Groß genug, um Ihnen eine neue Pazifikflotte zu kaufen – und noch ein paar Kleinigkeiten mehr.«
    Mancuso stieß einen leisen Pfiff aus. Das war kein Pappenstiel.
     
    In Washington war es spät, und Adler arbeitete wieder einmal bis weit in die Nacht hinein in seinem Büro. Das Amt des Außenministers war grundsätzlich mit viel Arbeit verbunden, aber in letzter Zeit noch mehr als sonst. Doch Scott Adler gewöhnte sich an die 14-Stunden-Tage. Im Moment las er die Stationsberichte und wartete darauf, dass es in Peking endgültig zu krachen begann. Auf seinem Schreibtisch stand ein abhörsicheres Telefon vom Typ STU-6. Die Secure Telephone Unit war eine raffinierte Verschlüsselungsvorrichtung, die in ein handelsübliches AT&T-Digitaltelefon eingebaut wurde. Dieses hier wurde über einen Nachrichtensatellitenanschluss betrieben, doch obwohl sein Signal aufgrund dessen

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