Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
Infantry Division von Fort Riley in Kansas nach Fort Carson in Colorado verlegen! Wobei es sich in den USA um ebenes Gelände handelte und natürlich nicht mit Feindeswiderstand zu rechnen war. Hier in Sibirien dagegen würde dieses Vorhaben auf viele Hügelketten und ernsthaften Widerstand stoßen. Diese Faktoren machen einen gewaltigen Unterschied , dachten die amerikanischen Offiziere.
    »Hat noch kein schwerer Feindkontakt stattgefunden?«
    Bondarenko schüttelte den Kopf. »Nein, ich halte meine motorisierten Streitkräfte von ihnen fern. Die Chinesen können ohne Behinderungen vorrücken.«
    »Sie wollen sie einlullen? Sollen sie nachlässig werden?«, fragte Masterman.
    »Da . Sie sollen sich ihres Erfolges sicher sein.«
    Der amerikanische Colonel nickte. Das klang sehr vernünftig, denn Krieg war immer auch ein psychologisches Unternehmen. »Wenn wir in Tschita aus dem Zug steigen, ist es immer noch ein langer Weg bis an Ort und Stelle, General.«
    »Wie sieht es mit dem Treibstoff aus?«, erkundigte sich Colonel Douglas.
    »Davon haben wir zur Abwechslung mehr als genug«, erwiderte Oberst Aliew. »Die blauen Punkte auf der Karte markieren Treibstofflager – die enthalten das, was Sie Diesel in Heizölqualität nennen.«
    »Wie viel davon?«, wollte Douglas wissen.
    »In jedem Depot eineinviertel Milliarden Liter.«
    »Heilige Scheiße!«, entfuhr es Douglas. »So viel?«
    Aliew erklärte: »Die Treibstofflager sollten im Fall eines Grenzkonflikts eine große Anzahl mobiler Streitkräfte versorgen. Sie wurden unter Nikita Sergeiewitsch Chruschtschow gebaut. Riesige Vorratstanks aus Stahl und Beton, alle gut versteckt unter der Erde.«
    »Kann man wohl sagen«, bemerkte Mitch Turner. »Mir ist noch nie ein Wort darüber zu Ohren gekommen.«
    »Also sind sie sogar Ihren Satelliten entgangen?« Das freute den Russen offensichtlich. »Jedes Depot verfügt über eine Besatzung von 20 Pionieren und genügend elektrische Pumpen.«
    »Die Standorte sind gut gewählt«, sagte Masterman. »Welche Einheit ist das hier?«
    »Das ist BOJAR, eine motorisierte Reservistentruppe. Die Männer sind gerade erst einberufen worden. Ihre Waffen stammen aus einem geheimen Materialbunker. Eine knappe Division mit alter Ausrüstung – T-55 und dergleichen –, aber durchaus brauchbar. Wir halten sie im Verborgenen«, erklärte Aliew.
    Der amerikanische G-3 zog die Augenbrauen hoch. Die Russen mochten vielleicht zahlenmäßig unterlegen sein, aber dumm waren sie nicht. Diese BOJAR-Truppe befand sich an einem besonders interessanten Standort … falls der Iwan richtig damit umzugehen verstand. Insgesamt sah ihr Einsatzkonzept recht viel versprechend aus – theoretisch. Gute Ideen konnten sich viele Soldaten ausdenken, das Problem bestand darin, sie auch umzusetzen. Waren die Russen dazu fähig? Die russischen Militärtheoretiker waren ebenso gut wie die jedes anderen beliebigen Landes – gut genug, dass die United States Army regelmäßig ihre Ideen stahl. Doch die Army konnte diese Theorien auf ein reales Schlachtfeld übertragen – die Russen nicht.
    »Wie gehen Ihre Leute damit um?«, fragte Masterman.
    »Unsere Soldaten, meinen Sie?«, entgegnete Aliew. »Der russische Soldat versteht es zu kämpfen«, versprach er seinem amerikanischen Gegenüber.
    »Ich hatte nicht vor, den Schneid Ihrer Männer infrage zu stellen, Oberst«, versicherte Duke seinem Gastgeber. »Ich meinte: Wie sieht ihre Einstellung aus?«
    Bondarenko schaltete sich ein. »Gestern musste ich einem meiner jungen Offiziere von den Grenzposten gegenübertreten, einem Leutnant Komanow. Er war wütend darüber, dass wir ihm nicht die Unterstützung geben konnten, die er benötigt hätte, um die Chinesen zu besiegen. Und ich habe mich geschämt«, gestand der General seinen Gästen. »Meine Männer haben die richtige Einstellung. Ihnen mangelt es nur an Übung. Ich bin erst seit ein paar Monaten hier und hatte kaum Zeit, mit meinen veränderten Methoden eine Wirkung zu erzielen. Aber warten Sie nur ab – der russische Soldat hat sich der Lage noch immer gewachsen gezeigt, und das wird er auch diesmal tun – wenn wir uns seiner würdig erweisen.«
    Masterman gab sich Mühe, seinem Vorgesetzten keinen Blick zuzuwerfen. Diggs hatte nur Gutes über diesen russischen General gesagt, und Diggs war nicht nur ein ausgezeichneter Soldat, sondern auch ein Menschenkenner. Aber der Russe hatte gerade zugegeben, dass seine Truppen nicht so gut gedrillt waren, wie

Weitere Kostenlose Bücher