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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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waren beim KGB. Vielleicht gab’s böses Blut zwischen ihnen.«
    »Was macht Suworow eigentlich momentan?«
    Wieder ein Schulterzucken. »Keine Ahnung. Das weiß niemand. Er soll ganz gut leben, aber woher er die Kohle dazu hat, ist unklar.«
    »Kokain?«
    »Möglich, aber ich weiß es wirklich nicht.« Das Gute an Klusow war, dass er sich nichts aus den Finger saugte. Er sagte meist ungeschönt die Wahrheit.
    Prowalow schwirrte der Kopf. Da hatte ein ehemaliger KGBler zwei ehemalige Spetsnaz-Soldaten gedungen, einen ehemaligen KGBler zu liquidieren, der Mädchen für sich anschaffen ließ. Hatte dieser Suworow zusammen mit Awseijenko ins Drogengeschäft einsteigen wollen? Wie die meisten Moskauer Polizisten war er kein Freund des KGB. Deren Agenten waren durch die Bank arrogante Widerlinge, die sich allzu viel auf ihre drastischen Ermittlungsmethoden eingebildet hatten. Ausländern gegenüber aber waren sie ganz zivilisiert aufgetreten, damit andere Nationen nicht auf die Idee verfielen, es sowjetischen Staatsbürgern – schlimmer noch: sowjetischen Diplomaten  – mit gleicher Münze heimzuzahlen.
    Dann aber waren zig KGB-Offiziere ›abgebaut‹ worden, und sie hatten sich nach einer neuen Beschäftigung umsehen müssen. Was ihnen nicht allzu schwer gefallen sein dürfte, da sie mit allen Wassern gewaschen waren und viele Leute, nicht zuletzt Leute im Ausland, kannten, die sich – davon war Prowalow überzeugt – auf jede krumme Tour einließen, sofern die Kasse stimmte. Dass Leute für Geld zu allem bereit waren, wusste jeder Polizist auf der ganzen Welt.
    Suworow. Der Spur muss ich nachgehen , dachte der Leutnant und genehmigte sich einen Schluck Wodka. Hintergrund beleuchten, feststellen, worauf er spezialisiert ist, und ein Foto auftreiben. Suworow, Klementi Ivanowitsch.
    »Noch was?«, fragte er.
    Klusow schüttelte den Kopf. »Mehr hab ich nicht in Erfahrung bringen können.«
    »Na, es war ja nicht wenig. Rufen Sie mich an, sobald Sie mehr wissen.«
    »Ja, Genosse Leutnant.« Der Informant stand auf, um zu gehen. Oleg Gregoriewitsch Prowalow war lange genug im Polizeidienst, dass er genau spürte, etwas sehr Wichtiges erfahren zu haben. Noch konnte er sich allerdings nicht sicher sein. Wohin diese Spur führte, ob zum Erfolg oder wieder einmal nur in eine Sackgasse, würde sich erst noch zeigen müssen.
    Prowalow bedauerte ein wenig, Klusow nicht eindringlicher nach der Quelle seiner Informationen gefragt zu haben. Beeindruckt von der Beschreibung der ehemaligen Spetsnaz-Soldaten und mutmaßlichen Killer, hatte er die Ausflucht auf den ›Bekannten‹ auf sich beruhen lassen. Er schob seinen Notizblock zurecht und skizzierte: blonde beziehungsweise rötliche Haare, Einsatz in Afghanistan, beide wohnhaft in St. Petersburg, Rückflug wenige Stunden nach dem Mord an Awseijenko. Er würde die Nummer des Fluges erfragen und die Namen der Passagierliste über die neuen Computer aufrufen lassen, die Aeroflot mittlerweile einsetzte und die international vernetzt waren. Diese Namen würde er dann in den eigenen Computer eingeben und mit dem Index einschlägig bekannter Personen abgleichen. Auch in der entsprechenden Datenbank der Streitkräfte würde er nachforschen. Im Falle eines Treffers würde er die Crew des Fluges nach St. Petersburg vernehmen, um zu erfragen, ob man sich an den einen oder anderen der Verdächtigen erinnerte. Dann würde er die Miliz in St. Petersburg einschalten, damit sie den jeweiligen Wohnort der beiden feststellte und sie gegebenenfalls zu einem Verhör vorführte. Das Verhör selbst zu führen wäre ihm wahrscheinlich verwehrt, aber er würde dabei sein und beobachten. Denn um sich ein Bild zu machen, war es unerlässlich, mit eigenen Augen zu sehen, wie sie sich verhielten, ob sie Nervosität verrieten, ob sie dem Blick des Vernehmungsbeamten standhalten konnten oder mit ihren Augen woanders waren. Ob sie rauchten und wenn ja, ob hastig oder langsam, verächtlich. Oder ob sie einfach nur neugierig waren, was darauf schließen ließe, dass sie in diesem Fall womöglich unschuldig waren, ansonsten aber Dreck am Strecken hatten.
    Prowalow zahlte die Rechnung am Tresen und machte sich auf den Weg zur Tür.
    »Du solltest dir für deine Kontakte einen geeigneteren Treffpunkt aussuchen«, sprach ihn von hinten eine vertraute Stimme an. Prowalow drehte sich um.
    »Die Stadt ist groß, Mischka, es gibt viele Kneipen dieser Art, und die meisten sind schlecht beleuchtet.«
    »Ich habe

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