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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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als ›Tank‹ bekannten Raum des Pentagon zugeschaltet war. Man konnte zwar nur schwer verstehen, was er gerade murmelte, aber die Art, wie er die Augen senkte, reichte als Hinweis darauf, was er von Robbys Bemerkung hielt.
    »General«, sagte Ryan, »es geht darum, ihre politische Führung zu verwirren. Das lässt sich am besten bewerkstelligen, indem wir sie an mehr als nur einer Stelle angreifen und sie quasi überfordern.«
    »Sir, darin stimme ich Ihnen ja zu, aber General Wallace hat auch Recht. Wenn wir ihr Radarnetz lahm legen, schränkt das ihre Möglichkeiten ein, Kampfflugzeuge gegen uns einzusetzen. Sie verfügen immer noch über eine große Menge an Jägern, auch wenn wir bisher hart mit ihnen umgesprungen sind.«
    »Wenn man in Mississippi mit einem Mädchen ›hart umspringt‹, wird das als Vergewaltigung bezeichnet«, bemerkte der Vizepräsident. »Die chinesischen Piloten werden mittlerweile Särge sehen, sobald sie einen Blick auf ihre Maschinen werfen. Sie haben garantiert ihre Selbstsicherheit eingebüßt, und die ist alles, woran sich ein Kampfpilot klammern kann. Glauben Sie mir – ich weiß, wovon ich rede.«
    »Aber Gus …«
    »Aber Gus macht sich zu viele Sorgen um seine Truppe. Na schön, soll er ein paar F-16CG gegen die Radarstationen einsetzen, aber wir möchten, dass sich der größte Teil der Vögel mit Smart Pigs bewaffnet, um ihre Bodenstreitkräfte anzugreifen. Die Jäger können auf sich selbst aufpassen.«
    Zum ersten Mal bedauerte Mickey Moore Ryans Entscheidung, Jackson zum Vizepräsidenten zu machen. Robby dachte offenbar eher wie ein Politiker als wie ein Einsatzkommandeur. Das war gelinde gesagt eine Überraschung. Er schien sich weniger um die Sicherheit seiner Streitkräfte zu sorgen als um…
    … als um das Gesamtziel , korrigierte Moore sich selbst. Und das konnte schließlich so falsch nicht sein. Jackson war vor nicht allzu langer Zeit ein ziemlich guter J-3 gewesen, oder etwa nicht?
    Amerikanische Befehlshaber betrachteten ihre Soldaten nicht länger als entbehrliche Aktivposten. Das war an und für sich nicht schlecht, aber manchmal musste man seine Männer in die Gefahr schicken, was zur Folge hatte, dass einige von ihnen nicht nach Hause zurückkehrten. Und dafür wurden sie bezahlt, ob man das nun gut fand oder nicht. Robby Jackson war einmal Kampfpilot bei der Navy gewesen und hatte das Kriegerethos nicht vergessen, trotz seiner neuen Arbeit und Gehaltsstufe.
    »Welche Anweisungen soll ich General Wallace übermitteln, Sir?«, fragte Moore.
     
    »Cecil B. DeMille, verflucht noch mal«, rief Mancuso verärgert.
    »Hatten Sie schon mal den Wunsch, das Rote Meer zu teilen?« , fragte General Lahr.
    »Ich bin nicht Gott, Mike«, erwiderte der Oberbefehlshaber der amerikanischen Seestreitkräfte im Pazifik.
    »Nun, es ist ohne Frage ein eleganter Schachzug, und die meisten unserer Figuren stehen tatsächlich am richtigen Platz«, warf sein J-2 ein.
    »Es ist eine politische Operation. Was zum Teufel sind wir hier eigentlich, eine gottverdammte Fokusgruppe?«
    »Sir, wollen Sie sich noch weiter darüber auslassen, oder können wir uns an die Arbeit machen?«
    Mancuso hätte liebend gern eine abgesägte Schrotflinte in der Hand gehabt, um ein Loch in die Wand oder Mike Lahrs Brust zu pusten. Doch er war Offizier und hatte nun endlich einen Befehl seines Vorgesetzten erhalten.
    »Schon gut. Ich hab es nur nicht so gern, wenn jemand anders meine Einsätze plant.«
    »Vor allem, wenn Sie diesen Jemand auch noch persönlich kennen.«
    »Mike, vor langer Zeit, als ich erst drei Streifen und keine andere Sorge hatte, als ein Unterseeboot zu steuern, da haben Ryan und ich beim Diebstahl eines kompletten russischen Unterseebootes mitgeholfen, jawohl – und wenn Sie das irgendwem weitersagen, reißt Ihnen einer meiner Marines den Arsch auf. Ihre Schiffe versenken? – Aber gern. Ein paar ihrer Flugzeuge abklatschen? – Sicher doch. Aber ihnen vor der Küste eine lange Nase drehen? – Jesus!«
    »Das wird sie ganz schön erschüttern.«
    »Wenn sie dabei nur nicht ein paar meiner Schiffe versenken.«
     
    »Hallo Tony«, sagte die Stimme am Telefon. Es dauerte ein paar Sekunden, bis Bretano sie erkannte.
    »Wo sind Sie jetzt, Al?«, wollte der Verteidigungsminister wissen.
    »Norfolk. Wussten Sie das nicht? Ich rüste die SAMs auf der USS Gettysburg nach. Das war doch Ihre Idee, oder?«
    »Na ja, ich denke schon«, bestätigte Tony Bretano, nachdem er eine Sekunde lang

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