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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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kann nicht behaupten, dass sie aus Furcht davor zurückschrecken. Ihre Kampfflugzeuge sind hervorragend, aber soviel wir wissen haben sie nicht einmal einen Aufklärungseinsatz geflogen. Vielleicht verlassen sich die Amerikaner mittlerweile ausschließlich auf ihre Satelliten. Das sollen ja exzellente Informationsquellen sein.«
    »Und wie steht es mit der Goldmine?«
    »Wir werden sie in 36 Stunden erreichen. Und von da an können wir die Straßen benutzen, die von ihren eigenen Pionieren angelegt wurden. Von der Goldmine zu den Ölfeldern sind es dann noch einmal fünf bis sieben Tage, je nachdem, wie schnell wir den Nachschub heranschaffen können.«
    »Das alles ist erstaunlich, Luo«, bemerkte Zhang. »Es übertrifft meine kühnsten Träume.«
    »Ich wünschte fast, die Russen würden sich uns irgendwo entgegenstellen, damit wir die Schlacht endlich hinter uns bringen können. Im Augenblick ziehen sich meine Truppen etwas auseinander, aber nur, weil die Vorhut so gut vorankommt. Ich habe darüber nachgedacht, sie langsamer vorrücken zu lassen, um die Einheit zu erhalten, aber …«
    »Aber Zeit arbeitet für uns, nicht wahr?«, bemerkte Zhang.
    »Ja, es scheint so«, stimmte der Verteidigungsminister zu. »Trotzdem würde ich eine dichtere Gruppierung vorziehen, falls es zu einem Gefecht kommt. Wie dem auch sei, wenn der Feind schon davonläuft, sollte man ihm keine Zeit lassen, sich neu zu formieren. Also lasse ich General Peng und seinen Divisionen freie Hand.«
    »Mit welchen gegnerischen Truppen rechnen Sie?«
    »Ich bin nicht sicher. Ein Regiment könnte sich vor uns befinden, aber bisher haben wir noch nichts von ihm gesehen. Und zwei weitere Regimenter versuchen, uns zu überholen oder unsere Flanke anzugreifen, aber unsere Flankensicherung im Westen hat ebenfalls noch nichts bemerkt.«
     
    Bondarenko hoffte, eines Tages das Team kennen zu lernen, das diese amerikanische Dark-Star-Drohne entwickelt hatte. Noch nie zuvor in der Geschichte hatte ein Befehlshaber über derartiges Wissen verfügt. Ohne die Drohnen wäre er gezwungen gewesen, seine mageren Truppen in die Schlacht zu schicken, nur um die Stärke des Gegners herauszufinden. Aber nun war es anders. Nun kannte er den Standort der vorrückenden Chinesen wahrscheinlich besser als ihr eigener Kommandeur.
    Und was noch besser war: Das führende Regiment der 201. Motorisierten Schützendivision war nur noch wenige Kilometer weit entfernt. Bei dieser Einheit handelte es sich um die Stahlfaust der Division, ihr unabhängig operierendes Panzerregiment mit 95 Kampfpanzern vom Typ T-80U.
    Die 265. konnte ihre Verstärkung kaum erwarten, und ihr Kommandeur Juri Sinjawski erklärte, er sei es leid, immer nur davonzulaufen. Sinjawski war ein Karrieresoldat von sechsundvierzig Jahren, der Flüche und Zigarren liebte und sich gerade über den Kartentisch in Bondarenkos Hauptquartier beugte.
    »Das hier, das ist mein Gelände, Gennadi Josifowitsch«, sagte er und wies mit dem Finger auf die Stelle. Es handelte sich um eine Hügelkette fünf Kilometer nördlich der Gogol-Goldmine, die 20 Kilometer lang war und offenes Gelände überblickte, das die Chinesen durchqueren mussten. »Und die Panzer der 201. hierher an meine rechte Seite. Während wir ihre Vorhut aufhalten, können sie von Westen aus herankommen und sie aufrollen.«
    »Die Aufklärungsaufnahmen zeigen, dass ihre führende Division ziemlich auseinander gezogen ist«, berichtete ihm Bondarenko.
    Das war ein Fehler, den jede Armee der Welt gern machte. Die Artillerie ist die schärfste Waffe jeder Feldarmee, aber sogar eine Artillerie mit Selbstfahrlafetten, die aus Mobilitätsgründen auf Kettenfahrzeuge montiert ist, kann mit den motorisierten Truppen, die sie eigentlich unterstützen soll, kaum Schritt halten. Dies war eine Lehre, die sogar die überraschten Amerikaner aus dem Golfkrieg hatten ziehen müssen. Damals hatten sie festgestellt, dass ihre Artillerie selbst auf offenem Gelände nur unter größten Mühen mit den führenden Panzereinheiten mithalten konnte. Die Volksbefreiungsarmee verfügte zwar auch über Artillerie auf Kettenfahrzeugen, aber eine Menge davon war immer noch die Sorte, die als Radanhänger von Zugmaschinen geschleppt wurde, die querfeldein nun einmal nicht so gut vorankamen wie Kettenfahrzeuge.
    Die Unterhaltung ging sehr langsam vonstatten, da General Diggs lediglich Grundkenntnisse in Russisch besaß und Sinjawski so gut wie kein Englisch sprach.
    »Sie haben es immer

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