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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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wie der leuchtende Punkt auf dem Radarschirm nach unten wanderte. Er folgte dem einprogrammierten Geschwindigkeitsvektor für Washington, D.C.
    »Jetzt«, sagte der Weapons Officer.
    Die Gettysburg erzitterte unter dem Abschuss der ersten Lenkwaffe.
    »Waffe Eins gestartet!«, sagte der Matrose, der rechts von ihnen stand. »Waffe Eins ohne Probleme freigekommen.«
    »Okay.«
    Die SM2-ER hatte zwei Stufen. Die kurze Boosterrakete, also die Startstufe, schoss die Waffe aus ihrem siloartigen Schacht im vorderen Magazin und zog eine Säule aus dichtem Rauch hinter sich her.
    »Ziel ist es, die Bombe in 300 Kilometer Entfernung abzufangen«, erklärte Gregory. »Hoch oben in der Luft. Die Abfangwaffe und die anfliegende Missile werden sich an einem vorbestimmten Punkt treffen, und – zack.«
    »Darunter liegt überwiegend Farmland, man kann dort gut Fasane schießen«, sagte Ryan in Erinnerung an die Jagdausflüge während seiner Jugendzeit.
    »Hey, ich kann das Scheißding sehen!«, rief eine andere Stimme. Auf dem Feuerleitradar war eine Fernsehkameraoptik mit zehnfacher Vergrößerung installiert, durch die der Gefechtskopf der Rakete erkennbar wurde. Er sah nur wie ein formloser Klecks aus, beinahe wie ein Meteor, dachte Ryan.
    »Abfangen in vier – drei – zwei – eins…«
    Die SM-2 flog dicht heran, explodierte aber erst hinter dem Zielobjekt.
    »Start Nummer zwei!« Die Gettysburg erzitterte wieder.
    »Nummer zwei gestartet!«, meldete dieselbe Stimme wie vorher.
    Die ICGM befand sich jetzt über Harrisburg, Pennsylvania, und ihre Geschwindigkeit betrug ›nur‹ noch 16-fache Schallgeschwindigkeit…
    Eine dritte Rakete wurde gestartet und eine Sekunde später eine vierte. In diesem Spezial-Automatik-Modus schoss der Computer so lange Raketen ab, bis ein zerstörtes Ziel erfasst werden konnte. Damit war jeder an Bord einverstanden.
    »Es sind nur noch zwei Block IV übrig«, sagte der Weps.
    »Die sind nicht teuer«, bemerkte Captain Blandy. »Los, mach schon, Baby!«
    Nummer zwei explodierte ebenfalls hinter dem Zielobjekt, wie sie auf dem Bildschirm sehen konnten.
    »Drei – zwei – eins – jetzt!«
    Auch Nummer drei verfehlte das Ziel.
    »Oh, Scheiße!«, rief Gregory aus. Alle Köpfe fuhren zu ihm herum.
    »Was ist?«, fragte Blandy.
    »Die Infrarotsucher richten sich nach dem Mittelpunkt der Infrarotquelle, und der ist natürlich hinter der Rakete.«
    »Was?«, fragte Ryan, und sein Magen krampfte sich zusammen.
    »Der hellste Punkt des Zielobjektes liegt hinter dem Ziel. Dahin zielen die Abfangraketen. Oh, Scheiße!«, fluchte Dr. Gregory.
    »Fünf gestartet … sechs … beide ordnungsgemäß gestartet«, verkündete die Stimme von rechts.
    Die Rakete befand sich jetzt über Frederick, Maryland, und machte 12 000 Knoten…
    »Das war’s, es sind keine Block IV mehr da.«
    »Aktivieren Sie die Block-III-Raketen«, befahl Blandy sofort.
    Die nächsten beiden Abfangwaffen taten das Gleiche wie die ersten beiden, sie kamen in die Nähe des Zielobjektes, explodierten aber unmittelbar dahinter, und die Rakete flog schneller, als die Sprengladungen in den Gefechtsköpfen der Standard-2-ER auseinander stoben. Die tödlichen Partikel konnten sie nicht einholen.
    »Start von Nummer sieben, ordnungsgemäß verlaufen.« Die Gettysburg erbebte erneut.
    »Das ist eine radargesteuerte«, sagte Blandy, ballte seine Hand zur Faust und hielt sie vor seine Brust.
    Nummer fünf und sechs taten das Gleiche wie die vier vorhergehenden. Sie verfehlten die Rakete nur um wenige Meter und blieben ohne Wirkung.
    Wieder ging ein Beben durch das Schiff.
    »Acht gestartet!«
    »Wir müssen sie erwischen, bevor sie bis auf 1 500 Meter heruntergekommen ist«, sagte Gregory.
    »Auf die Distanz kann ich sie mit meinem Fünf-Zoll-Buggeschütz angreifen«, sagte Blandy, und in seiner Stimme schwang jetzt Angst mit.
    Ryan hingegen fragte sich, warum er nicht zitterte. Wieder einmal hatte der Tod seine kalte Hand nach ihm ausgestreckt … wie auf der Mall in London … und in seinem eigenen Heim … Roter Oktober  … irgendein namenloser Hügel in Columbia. Eines Tages würde er ihn erwischen. Ob es wohl heute war? Er zog ein letztes Mal an der Zigarette und drückte sie im Aschenbecher aus.
    »Okay, hier kommt Nummer sieben – fünf – vier – drei – zwei – eins – jetzt!«
    »Daneben! Scheiße!«
    »Nummer neun – zehn, beide gestartet! Wir haben keine Raketen mehr«, rief der Chief von hinten. »Das

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