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Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Drachen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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einen zweiten Blick darauf zu verlieren, schickte er den Text zur zusätzlichen Verschlüsselung durch sein TAPDANCE genanntes Codiersystem und weiter durch den offiziellen Nachrichtenkanal, der über einen Satelliten mit Sunnyvale in Kalifornien verbunden war, von wo die Nachricht nach Fort Belvoir in Virginia umgeleitet wurde, um schließlich jenseits des Potomac in Washington D.C. anzukommen. Über eine abgesicherte optische Leitung gelangte der Text anschließend in die CIA-Zentrale in Langley, genauer: zuallererst ins Kommunikationszentrum ›Mercury‹, wo die von der Station Peking vorgenommene zusätzliche Codierung rückgängig gemacht wurde und der ursprüngliche Buchstabensalat endlich auf dem Monitor von Mrs. Foleys Computer zum Vorschein kam. Dieser war als Einziger mit jenem täglich neu codierten Verschlüsselungssystem ausgestattet, das auch Chet Nomuri auf seinem Laptop in Betrieb hatte und das INTERCRYPT genannt wurde. MP war gerade mit anderen Dingen beschäftigt und bemerkte erst 20 Minuten später, dass sie eine SORGE-Meldung im Briefkasten hatte. Das machte sie neugierig. Sie ließ den Text entschlüsseln – und erhielt wiederum Buchstabensalat. Natürlich, Nomuri war in Peking ja schon einen Tag im Kalender weiter. Also musste der Algorithmus für morgen aufgerufen werden. Und damit klappte es. Sie ließ die Nachricht für ihren Mann ausdrucken und speicherte sie – automatisch verschlüsselt – auf ihrer persönlichen Festplatte ab. MP hatte nur wenige Schritte bis zu Eds Büro zu gehen.
    »Hallo, Schatz«, sagte der CIA-Direktor, kurz: DCI genannt. Er brauchte gar nicht aufzublicken, um zu sehen, dass sie es war, denn es wagte sonst keiner, ohne anzuklopfen in sein Büro zu rauschen. Anscheinend hatte sie gute Nachrichten zu vermelden. MP strahlte übers ganze Gesicht und schob ihm einen Ausdruck zu.
    »Chet hat sich flach legen lassen«, sagte die Leiterin der Abteilung für verdeckte Operationen, kurz: DDO, zum DCI.
    »Soll ich jetzt hurra schreien?« Ihr Mann überflog die Nachricht.
    »Warum nicht? Es ist ein erster Schritt.«
    »Für ihn, vielleicht«, antwortete Ed Foley augenzwinkernd. »Ich vermute, ein solcher Auftrag, wie er ihn hat, kann einen sexuell ziemlich verzweifeln lassen. Das Problem hatte ich glücklicherweise nie.« Die Foleys waren schon während ihrer Ausbildung ein Paar und danach stets gemeinsam im Einsatz gewesen. Ihm waren dadurch all jene Komplikationen erspart geblieben, mit denen James Bond immer wieder zu tun hatte.
    »Eddie, du bist ein Miesmacher!«, knurrte sie. »Das könnte ein echter Durchbruch sein. Sein Mädchen ist die persönliche Sekretärin von Fang Gan. Sie hat jede Menge Informationen, die uns interessieren könnten.«
    »Und Chet hat letzte Nacht was mit ihr gehabt. Liebes, das heißt noch lange nicht, dass er sie auch als Informantin angeworben hat.«
    »Ich weiß, ich weiß. Aber mein Gefühl sagt mir, dass er auch das noch hinkriegt.«
    »Weibliche Intuition?« Ed las die Nachricht noch einmal durch. Irgendwelche prickelnden Details waren allerdings nicht zu erfahren, nur nüchterne Fakten. Es schien, als habe sich die Verführungsgeschichte unter dem Deckblatt des Wall Street Journal abgespielt. Nun, immerhin hielt Nomuri auf Diskretion und ließ sich nicht zu peinlicher Kopulationsprosa hinreißen. Immerhin war er schon 28 und wahrscheinlich kein Novize in Sachen Sex, vielleicht sogar ein guter Liebhaber. Chet stammt schließlich aus Kalifornien , erinnerte sich Ed. Trotzdem, nach seiner Erfahrung gingen alle Männer immer gern ins Detail, wenn sie von ihren Eroberungen erzählten. »Okay, was willst da antworten? Fragen, wie viele Orgasmen sie zusammen gehabt haben?«
    »Ach, du Blödmann!« Der Nadelstich in den Luftballon hatte gesessen. Er glaubte fast sehen zu können, wie seiner Frau Dampf aus den hübschen Ohren puffte. »Du weißt genau, was ich ihm vorschlagen werde, dass er nämlich das Verhältnis zu dieser Frau intensivieren und darauf hinwirken soll, dass sie Interna ausplaudert! Es könnte eine Weile dauern, aber wenn es klappt, hat sich das Warten gelohnt.«
    Und wenn nicht, hat Chester immerhin sein Vergnügen gehabt , dachte Ed Foley. Es gab nicht viele Berufe, in denen Sex zur Arbeitszeit gerechnet wurde und zur Beförderung beitragen konnte.
    »Mary?«
    »Ja, Ed?«
    »Findest du’s nicht seltsam, dass uns dieser Junge von seinem Liebesabenteuer berichtet? Lässt dich das nicht ein bisschen erröten?«
    »Nicht, wenn

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