Im Zeichen des Highlanders
Jungen, indem er ihn langsam von Sir Roderick wegführte. »Es ist schon viel zu lange her, dass ich Cousine Morna und Iain zuletzt sah.«
»Sie sind noch immer auf Dunncraig«, antwortete der Junge. »Cousin James wird bald seinen Platz als Laird dort einnehmen, aber Papa wird sein Gefolgsmann bleiben. Cousin James hat uns ein wunderbares kleines Stück Land und ein gut gebautes Steinhaus geschenkt.«
»Das ist in der Tat eine Ehre, und eine wohlverdiente dazu. Wem dienst du denn?«
»Sir Bryan MacMillan, einem der Cousins meines Vaters von hohem Stand.« Er warf einen kurzen, angespannten Blick auf Sir Roderick. »Ich bin froh, dass Ihr gekommen seid, um mich zu holen. Ich mag diesen Mann nicht.« Uven zitterte leicht und schob sich näher an Payton.
»Hat er etwas gemacht, das dir Unbehagen bereitet?«
»Nein, nicht wirklich. Er fühlt sich einfach schlecht an, wisst Ihr. Er sucht mich auf, und wenn er mich berührt, wird mir übel. Mama hat mir beigebracht, solche Gefühle niemals zu übergehen, viele Murrays sind damit begabt. Also versuche ich, diesem Mann aus dem Weg zu gehen.«
»Gut. Mach das weiterhin so. Und erzähle Sir Bryan, was du mir erzählt hast. Er kennt die Murrays gut. Er wird dir glauben und dir helfen, dich von Sir Roderick MacIye fernzuhalten.«
Als der Junge zu Payton hochsah und lächelte, wäre Payton fast gestolpert. Es war Callum. Callum müsste zwar noch lachen, aber er hatte die gleichen Augen, die gleichen Gesichtszüge, die gleichen Haare. Uven war erst acht, aber die Weichheit des Kindes wich bereits aus seiner Gestalt, was den edlen Knochenbau enthüllte, den Payton in Callums Gesicht sah. Kein Wunder, dass er ständig dachte, etwas an Callum sei ihm vertraut. Der Junge war bis auf die Knochen ein MacMillan; er musste es sein. Das einzige Problem würde sein, genügend Beweise dafür einzuholen.
»Stimmt etwas nicht, Cousin Payton?«
»Nein, Jungchen. Es hat mich nur plötzlich überrascht, wie sehr du den MacMillans gleichst.«
»Ja, Mama sagt, ich bin bis ins innerste Mark ein MacMillan. Sie meint, ich hätte nichts von ihr oder den Murrays, außer diesem Gespür für Leute.« Uven machte ein nachdenkliches Gesicht. »Das macht mir ein bisschen Angst. Mama sagt, sie will dafür sorgen, dass ich Tante Elspeth und meine Cousinen Avery und Gilly öfter besuchen kann, damit sie mir vielleicht beibringen, mit dieser Gabe umzugehen.«
Payton stimmte ihm zu, und bis sie Sir Bryan fanden, erzählte er ihm ein paar Geschichten über diese Frauen. Als er den Jungen Sir Bryans Obhut überließ, musterte er den Mann. Callum kam ihm erneut in den Sinn, diesmal spiegelte er sich in der Gesichtsfarbe und der Gestalt des älteren Mannes.
Er verließ die MacMillans, ohne den Jungen zu erwähnen. Im Augenblick war es nicht nur sicherer, wenn niemand wusste, wo Callum war, er brauchte auch erst einen Beweis für seine Vermutung. Payton würde mit keinem außer dem starken Ian darüber sprechen; dieser konnte ihm bei der Suche nach dem gewünschten Beweis helfen. Es musste irgendwo irgendjemanden geben, der wusste, wer die Mutter des Jungen war und wann und wo er hinausgeworfen worden war, um auf sich selbst gestellt zu überleben. Ein einziger Blick auf Callum würde vielen als Beweis reichen, und am Hof hielt sich immer der eine oder andere MacMillan auf, doch Payton wollte mehr haben. Er wollte genug in Händen halten, um Callum davon zu überzeugen, zu welchem Clan er gehörte. Payton war sicher, dass es Callum mehr als alles andere helfen würde, wenn er einen Clan und einen Namen erhielt. Sobald er einen Namen trug und Teil eines kleinen, aber stolzen und geachteten Clans war, würde Callum den Stolz und die Kraft finden, um viel von dem Leid, das er erfahren hatte, zu überwinden.
4
Kirstie konnte kaum glauben, wie leicht es ihr gelungen war, sich von Paytons Haus wegzustehlen. Sie ging davon aus, dass nach einer Woche so braven Benehmens keiner ihrer Familie sie erkennen würde und die Suche nach ihr beträchtlich abgenommen hätte. Immerhin war es schön zu wissen, dass sie sich so klug verhalten hatte. Möglicherweise hatten die anderen den Eindruck, dass sie sich nicht töricht in die Reichweite eines Mannes begeben würde, der ihren Tod wünschte, aber sie verbannte diesen Gedanken. Es fühlte sich wesentlich besser an, sich als schlau und durchtrieben, ja sogar unerschrocken zu empfinden.
Sie zog gedankenverloren an ihrem einfachen Wams aus schwarzer Wolle. Kirstie begann
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