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Im Zeichen des Löwen: Kriminalroman (Hanne Wilhelmsen-Reihe) (German Edition)

Im Zeichen des Löwen: Kriminalroman (Hanne Wilhelmsen-Reihe) (German Edition)

Titel: Im Zeichen des Löwen: Kriminalroman (Hanne Wilhelmsen-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Holt
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betrachtete die Colalache.
    »Wir haben gestern einen Extremisten eingebuchtet«, sagte er leise. »Einen, der in einem Park eine unregistrierte Waffe gekauft hat und von dem wir glauben, daß er eine Neonazigruppe leitet. Er hat auf jeden Fall Kontakte zu einem schwedischen Gesinnungsgenossen, und der Schwede …«
    Severin zog ein Taschentuch hervor und trocknete damit den Tisch ab.
    »Dieser Schwede kam drei Tage vor dem Mord an Birgitte Volter nach Norwegen, besuchte unseren Freund hier in Oslo und verschwand am Tag nach dem Mord wieder ins Nachbarland.«
    Billy T. sah aus, als habe Severin Heger soeben seine Verlobung mit Prinzessin Märtha Louise verkündet.
    »Was sagst du da?«
    Severin Heger bedachte Billy T. mit einem blitzschnellen, warnenden Blick, als zwei Frauen vorüberkamen, die feststellen wollten, ob man nicht doch auf der Terrasse sitzen könnte. Sie überlegten es sich jedoch schnell anders und gingen zum Tresen, der ein ganzes Stück weiter hinten im Raum war.
    »Und damit nicht genug.« Jetzt flüsterte Severin fast schon. »Wir haben Grund zu der Annahme, daß der Typ, den wir eingebuchtet haben, irgendwelche Kontakte zu dem Wächter aus dem Regierungsgebäude hatte. Zu dem, der bei dem Lawinenunglück umgekommen ist. Weißt du was über ihn?«
    »Ob ich was über ihn weiß?«
    Billy T. versuchte, leise zu sein, aber der Eifer verzerrte seine Stimme, und er fauchte: »Und ob ich was über ihn weiß. Ich hab den Typen doch verhört, zum Henker. Und ich hab mir den Mund fransig geredet, damit wir ihn uns näher ansehen. Stimmt das wirklich? Gibt es da wirklich eine Verbindung?«
    »Das wissen wir nicht«, sagte Severin und machte eine beruhigende Handbewegung.
    »Aber wir haben Grund zu der Annahme. Sagt man das nicht so, wenn man nicht verraten darf, woher man etwas weiß?«
    »Aber habt ihr was aus dem Typen rausholen können?«
    »Nix, nothing. Wir haben seine ganze Bude auf den Kopf gestellt. Da gab es aber nur suspekte Literatur im Regal und Pornos unter der Matratze. Keine Waffen. Nichts Strafbares.«
    »Aber könnt ihr ihn festhalten?«
    »Wohl kaum. Es dauert doch so lange, bis das neue Waffengesetz in Kraft tritt. Und das derzeit geltende Strafmaß ist so niedrig, daß wir ihn wohl heute irgendwann laufenlassen müssen. Die schwedische Sicherheitspolizei hat Tage Sjögren verhört, diesen Schweden, du weißt schon. Sie haben ihn zwei Tage lang festgehalten und ordentlich durch die Mangel gedreht. Aber der Typ sagt nichts, und sie mußten ihn laufenlassen.«
    Plötzlich sah er auf die Uhr und strich mit dem Daumen über das Glas.
    »Ich muß los.«
    »Du, Severin!«
    Billy T. packte Severin am Arm, als er an ihm vorbei wollte.
    »Wie sieht denn dein Leben aus?« fragte er leise.
    »Ich habe kein Leben, ich bin beim Polizeilichen Überwachungsdienst.«
    Severin Heger lächelte kurz, befreite sich aus Billy T.s Griff und lief aus der Kantine.
    17.19, Vidars gate 11c
    Brage Håkonsen wußte, daß er während der nächsten Tage keinen einzigen unbeobachteten Schritt tun würde. Überall würde es Augen geben, und sein ganzes Tun und Lassen würde gebührend registriert werden und in einem Ordner in der obersten Etage des Polizeigebäudes landen. Irgendwie mußte er damit leben. Er war bei weitem nicht so verzweifelt, wie er erwartet hatte, im Grunde war es viel schlimmer gewesen, aus Versehen als Walschützer festgenommen zu werden. Jetzt ging es trotz allem um eine Sache, an die er glaubte, und es wäre doch naiv gewesen, zu glauben, daß er niemals ins Visier der Polizei geraten würde. Er würde in Zukunft eben noch vorsichtiger sein müssen.
    Es war vernünftig gewesen, die Klappe zu halten. Sein Anwalt hatte ihm dazu geraten, ein alter Knacker, der eigentlich etwas trottelig wirkte, jedoch in vielen Punkten dieselben Meinungen wie er selbst vertrat. Die Bullen waren stocksauer gewesen und hatten von ihm verlangt, sich einen anderen Anwalt zu nehmen, und erst nach einigen Stunden hatten sie in Ruhe miteinander reden können. Schließlich hatte der Anwalt ihm geraten, sich in der nächsten Zeit in acht zu nehmen. Und dabei hatte er mit dem rechten Auge gezwinkert.
    Die Bullen hatten die Waffe nicht gefunden. Er hatte sich zwar nicht getraut, im Keller nachzusehen, aber sie hätten ihm die Pistole bestimmt gezeigt, wenn sie sie entdeckt hätten. Er mußte die Waffe im Keller liegen lassen. Vorläufig zumindest.
    Seine Festnahme bedeutete vor allem, daß er das Attentat aufschieben

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