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Im Zeichen des Schicksals

Im Zeichen des Schicksals

Titel: Im Zeichen des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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aufkreuzt.«
    Polizei? Wie hatte ich nur so dumm sein können? Wenn die Polizei mich verhörte, würden sie meinen Namen wissen wollen, woher ich kam … Da spielte es keine Rolle, dass ich jetzt Josh, Melissa und die Ärzte im Krankenhaus von East Wendell hatte, die meine Geschichte von wegen »Da weiß ich keine Antwort« bestätigen konnten. Nein, das Letzte, was ich momentan brauchte, war das Interesse der Bullen.
    »Du hast recht, ich sollte verschwinden.« Ich versuchte zu lächeln, aber es tat zu weh. »Danke. Dass du mich gerettet hast.«
    Das Stirnrunzeln war wieder da. »Bring dich nicht in Schwierigkeiten. Ich will so etwas nicht noch mal machen müssen.«
    Die Polizei fuhr vorbei, als ich auf dem Rückweg zu Fred’s war. Glücklicherweise waren die Polizisten zu weit weg, um die Tasche zu bemerken, die ich mir unter den Arm geklemmt hatte, oder mein geschwollenes Gesicht, über das ich mein Haar fallen ließ.
    Vor dem Lokal hatte sich eine Traube von Menschen versammelt. Ich blieb am Rand des Parkplatzes stehen, weil ich nicht unter all diese Leute treten wollte. Wie um alles in der Welt sollte ich mich hineinschleichen, ohne gesehen zu werden?
    »Oh, Gott sei Dank, meine Tasche!« Elizabeth hatte mich entdeckt. Nun, eigentlich hatte sie mehr ihre Tasche entdeckt. Blöde Kuh. Ich konnte es gar nicht erwarten, die Tasche endlich loszuwerden, aber ich wollte sie ihr wirklich nicht zurückgeben müssen, wenn ein Dutzend Menschen dabei zusah. Vielleicht würde sie ja zu mir kommen, wenn ich einfach blieb, wo ich war.
    Ehe ich entscheiden konnte, ob und in welche Richtung ich mich bewegen sollte, lösten sich Melissa und Josh aus der Gruppe und kamen auf mich zugeeilt.
    »Celine, alles in Ordnung mit dir? Mein Gott, ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht! Als ich gesehen habe, wie du hinter diesem Mann hergelaufen bist … oh, ich bin einfach so froh, dass dir nichts Schlimmes passiert ist.«
    Melissas Geplapper hätte mich beinahe zu einem Lächeln verleitet, aber ich hütete mich lieber davor, das mit dem Lächeln noch mal zu versuchen. Sie hatte sich Sorgen gemacht, es stand ihr ins Gesicht geschrieben. Ich hätte Gewissensbisse haben sollen, weil sie sich meinetwegen so beunruhigt hatte. Und tatsächlich hatte ich auch Gewissensbisse … und zwar, seit ich einen Fuß nach East Wendell gesetzt hatte, anscheinend einer ganzen Menge Dinge wegen. Aber in gewisser Weise war es auch schön: Dass jemand Anteil nahm … Dumme Gedanken. Konzentrier dich ganz auf deine momentane Aufgabe, Celine! Sieh zu, dass du die Tasche loskriegst, und versuch dann endlich herauszufinden, was da mit Josh im Busch ist.
    »Es ist wirklich alles in Ordnung. Kein Grund zur Sorge.«
    »Entschuldigung! Kann ich jetzt vielleicht endlich mal meine Tasche zurückhaben?«, rief Elizabeth quer über den Parkplatz.
    Meine Strategie, einfach stehen zu bleiben und darauf zu warten, dass sie herüberkam, war offensichtlich gescheitert. Ich warf einen raschen Blick auf Josh und sah, wie seine Nasenflügel vor Ärger bebten, auch wenn er die ganze Zeit noch nichts gesagt hatte.
    Melissa streckte die Hand aus. »Geben wir der Prinzessin, was sie will, damit sie dich jetzt endlich mal in Ruhe lassen kann.«
    Eine gute Möglichkeit, der Menge aus dem Weg zu gehen! Ich gab ihr die Tasche mit Freuden. Sobald Melissa fort war, trat Josh näher. Mit finster zusammengezogenen Augenbrauen fixierte er mein Gesicht.
    »Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht, Celine?« Seine Stimme war leise, damit niemand es hörte, aber sein Unmut war unverkennbar.
    »Ich bin jetzt wirklich nicht in Stimmung auf noch so eine Standpauke«, erklärte ich frustriert. Ich wusste bereits, dass ich etwas Dummes getan hatte, warum bloß hatten alle das Bedürfnis, es mir immer wieder unter die Nase zu reiben?
    »Was meinst du mit noch so eine Standpauke ?«
    Mist! Ich hatte nicht vorgehabt, Mister Retter ins Spiel zu bringen. Nicht, dass ich seinen Beitrag unter den Tisch fallen lassen wollte, aber einzugestehen, dass ich hatte gerettet werden müssen, würde allem nur einen noch dramatischeren Anstrich geben. Josh war bereits sauer genug.
    »Ich meine den Jungen, der mir geholfen hat, die Tasche von dem Dieb zurückzubekommen. Er hat mir bereits eine Standpauke gehalten.« Ich holte schnell Luft, dann sprach ich hastig weiter. »Und ich habe schon zugegeben, dass ich mich wie eine Idiotin benommen habe. Also, können wir jetzt gehen? Ich könnte ein wenig Ruhe

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