Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Zeichen des Schicksals

Im Zeichen des Schicksals

Titel: Im Zeichen des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
Vom Netzwerk:
kleine grüne Gurke des Anstoßes hoch. »Es ist sogar der absolute Inbegriff von Mädchenkram. Sieht total unschuldig aus, wie eine ganz gewöhnliche, wohltuend schmackhafte Salatgurke, und dann, peng, ist sie supersauer!«
    »Sehr witzig«, grummelte ich. »So oder so, ich werde sie nicht essen.«
    »Na schön, stell dich ruhig an. Aber ich werde jetzt mangelnde Abenteuerlust auf deine Liste setzen«, ermahnte er mich. Dann entschied er sich für ein italienisches Dressing, um seine Zusammenstellung abzurunden.
    Ich hätte mein Leben nicht einmal ansatzweise in Begriffe fassen können, aber »mangelnde Abenteuerlust« passte nun wirklich nicht. In dem Punkt war ich mir ziemlich sicher.
    Nachdem Josh sich seinen eigenen Salat gemischt hatte, einschließlich Hähnchen und gerösteten Brotwürfeln – Dinge, die er offensichtlich aus irgendeinem Grund als unweiblich erachtete –, verließen wir mit unseren Tabletts die Theke und steuerten einen Tisch an den Fenstern an. Dort saßen bereits Missy, Elizabeth und zwei Jungen, die ich nicht kannte. Die Mädchen hielten es nicht für nötig, überhaupt nur aufzublicken.
    Josh übernahm die Vorstellung. »Celine, das sind Nick und Matt. Sie sind nicht gerade die Hellsten hier in der Schule, aber sie sind zwei der besten Rugbyspieler im ganzen Land.«
    »Hör nicht auf Beaumont.« Nick lachte und warf sein kunstvoll zerzaustes blondes Haar zurück. »Er ist bloß sauer, weil wir besser aussehen als er und wir ihn außerdem auf dem Spielfeld plattmachen.«
    Ich lächelte, obwohl zumindest der erste Teil der Aussage kaum zutreffend war. Gewiss sahen Matt und Nick gut aus, so auf die Art von kalifornischen Surfern, aber sie ließen sich mit Josh einfach nicht vergleichen. Er war größer, seine Augen waren blauer, sein Lachen freundlicher … nein, der einzige Junge, der wirklich mit ihm mithalten konnte, war Ian. Natürlich gab es für Ian ein paar Punkte Abzug dafür, dass er der nervigste Mensch war, der mir je begegnet war. Aber es war auch lustig mit ihm … und er hatte mich gerettet. Hör auf, an ihn zu denken!
    Matt sagte einfach nur Hallo. Er hatte ein warmes und freundliches Lächeln. Was Missy und Elizabeth anging, so ignorierten sie mich immer noch, was großartig war. Ich hatte jetzt fünf Namen auf meiner Liste von Kandidaten für eine mögliche Dämonenbesessenheit: die Hexen, Matt und Nick. Obwohl die Jungen nett wirkten, wusste ich, dass Besessenheit ein langsamer Prozess war. Der Dschinn konnte in ebendiesem Moment in jedem von ihnen stecken und verzweifelt versuchen, ihn in seine Gewalt zu bringen, ihn oder sie zu seiner Marionette zu machen und zum Chaos anzustiften. Nein, ausnahmslos alle waren verdächtig. Es ging nur noch darum herauszufinden, wie ich sie auch einer Überprüfung unterziehen konnte.
    Ich schaffte es, meinen Salat zu essen, ohne auch nur ein Wort sagen zu müssen. Die Gruppe um mich herum unterhielt sich währenddessen, größtenteils über Schüler und Lehrer, die ich noch nicht kennengelernt hatte. In der Mensa wurde es immer lauter, da immer neue Klassen zum Mittagessen hereinströmten. Noch immer konnte ich Melissa nirgendwo entdecken.
    »Alles in Ordnung mit dir? Du bist so still«, flüsterte Josh und beugte sich zu mir hinüber.
    »Ich finde, dass ich für einen Tag genug Aufmerksamkeit erregt habe.« Ich zuckte die Achseln und musterte den Salzstreuer auf dem Tisch. Ein versehentliches Umschütten des Salzstreuers, und ich hätte einen Verdächtigen weniger. Aber ich konnte diese Nummer nur einmal durchziehen, ohne den Verdacht eines anwesenden Dschinns zu erregen.
    »Weißt du, allmählich gewöhne ich mich an deinen trockenen Tonfall«, bemerkte Josh, und es war nur halb als Beschwerde gemeint. »Du hast als Nächstes Analysis, nicht wahr?«
    »Ja.« Als Nächstes kam der Mathekurs, und obwohl es mein schwächstes Fach war, freute ich mich darauf. Peterson mochte nicht der netteste Mensch auf Erden sein, aber er verstand sich auf sein Fach, ebenso wie die beiden anderen Lehrer, die ich bisher kennengelernt hatte. Sicher, ich war wegen Josh hier, aber es war toll, wieder zur Schule zu gehen: Mit anderen in einem Raum versammelt zu sein, und das mit nur einem einzigen gemeinsamen Ziel – um etwas Neues zu lernen. Es war eine großartige Abwechslung gegenüber dem, woran ich gewöhnt war: Jeden Tag morgens aufzuwachen, nur um wieder dasselbe zu machen wie am Tag zuvor.
    »Ich muss sagen, Celine«, erhob von der anderen Seite des

Weitere Kostenlose Bücher