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Im Zeichen des Zorro

Im Zeichen des Zorro

Titel: Im Zeichen des Zorro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johnston McCulley
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vom Meer hereinziehen?«,
     schauderte Don Diego. »Das wäre mein Tod. Und der Indianer
     spielt wesentlich besser Gitarre als ich.«
    »So etwas ist mir ja
     überhaupt noch nie untergekommen!« Dona Catalina, deren Gefühl
     für Anstand und Sitte aufs Tiefste verletzt war, war fassungslos.
    »Lass Don Diego
     vorgehen, wie er es für richtig hält«, drängte Don
     Carlos.
    »Ich hatte mir
     vorgestellt«, ergriff Don Diego wieder das Wort, »dass Ihr
     Euch um alles kümmert und mich dann wissen lasst, wenn es so weit
     ist. Ich werde natürlich mein Haus auf Vordermann bringen lassen und
     mehr Personal einstellen. Vielleicht sollte ich mir auch eine Kutsche
     zulegen und mit meiner Braut den ganzen Weg bis Santa Barbara fahren und
     dort ein paar Freunde besuchen. Wäre es denn nicht möglich, dass
     Ihr Euch um alles andere kümmert? Gebt mir einfach Bescheid, wann die
     Hochzeit stattfinden soll.«
    Jetzt war auch Don Carlos
     Pulido ein wenig verärgert.
    »Caballero«,
     sagte er, »als ich Dona Catalina freite, saß ich ihretwegen
     wie auf Kohlen. Einen Tag schenkte sie mir nichts als böse Blicke,
     den nächsten wieder das schönste Lächeln. Das war das Salz
     in der Suppe. Ich hätte es nicht anders haben wollen. Ihr werdet es
     bereuen, Senor, ihr nicht selbst den Hof gemacht zu haben. Wünscht
     Ihr, jetzt die Senorita zu sehen?«
    »Mir wird wohl nichts
     anderes übrig bleiben«, seufzte Don Diego.
    Dona Catalina warf den Kopf
     in den Nacken und ging ins Haus, um das Mädchen zu holen;
     und dann kam sie auch schon: ein zierliches, kleines Ding mit blitzenden
     schwarzen Augen und schwarzem Haar, das sie in einem großen Schwung
     um den Kopf geschlungen trug. Zierliche kleine Füße spitzten
     unter farbenprächtigen Röcken hervor.
    »Ich freue mich, Euch
     wiederzusehen, Don Diego«, sagte sie.
    Er verbeugte sich über
     ihrer Hand und führte sie zu einem der Stühle.
    »Ihr seid nicht weniger
     bezaubernd denn das letzte Mal, da ich Euch sah«, erklärte er.
    »Man sagt einer
     Senorita immer, dass sie noch schöner ist als beim letzten Mal«,
     stöhnte Don Carlos. »Ach, wäre ich doch wieder jung und könnte
     mich selbst auf Freiersfüße machen!«
    Er entschuldigte sich und zog
     sich ins Haus zurück. Dona Catalina ging ans andere Ende der Veranda,
     damit das Paar sich unbelauscht unterhalten konnte, hatte von dort aus
     aber alles im Blick, wie eine gute duena es muss.
    »Senorita«, sagte
     Don Diego, »heute Vormittag hielt ich bei Eurem Vater um Eure Hand
     an.«
    »Ach, Senor!«,
     verschlug es dem Mädchen die Sprache. »Seid Ihr der Ansicht,
     dass ich einen guten Gatten abgäbe?«
    »Nun ja, ich - das heißt…«
    »Sagt einfach nur das
     eine Wort, Senorita, und ich werde es meinem Vater berichten, und Eure
     Familie wird die Feierlichkeiten vorbereiten. Sie kann mir dann ja einfach
     einen Indianer vorbeischicken, wenn es so weit ist. Es ermüdet mich
     schrecklich, so weit auszureiten, wenn das in keinster Weise notwendig
     ist.«
    Jetzt fingen Senorita Lolitas
     liebliche Augen an, warnende Signale auszusenden, die Don Diego aber ganz
     eindeutig nicht bemerkte, und so rannte er schnurstracks weiter in sein
     Verderben.
    »Wollt Ihr Eure
     Zustimmung geben, meine Frau zu werden, Senorita?«, fragte er und
     beugte sich ein wenig zu ihr hinüber.
    Senorita Lolitas Gesicht war
     feuerrot, und sie sprang von ihrem Stuhl auf, die Fäuste in die Hüften
     gestemmt.
    »Don Diego Vega«,
     erwiderte sie, »Ihr entstammt einem edlen Geschlecht, habt große
     Besitztümer und werdet größere erben. Aber Ihr lebt nicht,
     Senor! Ist das etwa Eure Vorstellung von Liebe und Romantik? Ist es denn
     zu viel verlangt, vier Meilen weit auf einer befestigten Straße zu
     reiten, um das Mädchen zu sehen, das Ihr ehelichen wollt? Was für
     Blut fließt eigentlich in Euren Adern, Senor?«
    Die von diesem Ausbruch
     aufgeschreckte Dona Catalina lief eilig über die Veranda auf die
     beiden zu, doch die beschwichtigenden Zeichen, die sie ihrer Tochter gab,
     übersah Senorita Lolita geflissentlich.
    »Der Mann, der mich
     heiratet, muss um mich werben und sich meine Liebe verdienen«, fuhr
     das Mädchen fort. »Er muss in mein Herz dringen. Haltet Ihr
     mich für ein gemeines Weib, das sich dem ersten Mann, dem nach ihr
     verlangt, hingibt? Der Mann, der mich zur Frau bekommt, muss ein Mann
     sein, der Leben genug besitzt, um mich auch zu wollen. Einen Diener
     vorbeischicken, um unter

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