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Im Zeichen des Zorro

Im Zeichen des Zorro

Titel: Im Zeichen des Zorro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johnston McCulley
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Liebschaft die Würze verleiht.«
    »Doch zu Euch, Senor!
     Es könnte jemand hereinkommen und Euch hier sehen! Man könnte
     Euch ergreifen!«
    »Und verlangt es Euch
     denn nicht danach, einen Banditen verhaftet zu wissen? Womöglich würde
     es die Geschicke Eures Vaters zum Besseren wenden, könnte er mich
     gefangen setzen.
    Der Gouverneur ist, wie ich höre,
     angesichts meiner Operationen nicht wenig verstimmt.«
    »Ihr - Ihr solltet
     jetzt lieber gehen«, sagte sie.
    »Barmherzigkeit spricht
     aus Eurem Herzen. Ihr wisst wohl, dass die Ergreifung meinen Tod bedeuten
     würde. Und doch kann ich nicht anders, ich muss das Risiko eingehen
     und verweilen.«
    Er ließ sich auf der
     Bank nieder, und Senorita Lolita rückte, so weit sie konnte, von ihm
     ab, dann erhob sie sich.
    Doch das hatte Senor Zorro
     kommen sehen. Er griff nach einer ihrer Hände und hob, bevor sie noch
     seine Absicht erraten konnte, den unteren Rand seiner Maske an, um seine
     Lippen auf die rosige Handfläche zu pressen.
    »Senor!«, schrie
     sie auf und riss die Hand zurück.
    »Kühn war es, und
     doch kann ein Mann seine Gefühle nicht stets für sich behalten«,
     erwiderte er. »Ich darf hoffen, meine Übertretung ist nicht
     jenseits jeglicher Vergebung?«
    »Geht, Senor, oder ich
     werde schreien!«
    »Und mich der
     Hinrichtung zuführen?«
    »Ihr seid nicht mehr
     als ein Straßenräuber!«
    »Und doch ist mir das
     Leben so teuer wie jedem anderen Mann.«
    »Ich werde um Hilfe
     rufen, Senor! Auf Eure Ergreifung ist eine Belohnung ausgesetzt.«
    »So zarte Hände würden
     sich nicht an Blutgeld schmutzig machen.«
    »Geht!«
    »Ach, Senorita, Ihr
     seid grausam. Euer Anblick lässt einem Mann das Blut in den Adern
     kochen. Jeder Mann würde frohen Herzens gegen Scharen von Feinden in
     den Kampf ziehen, auf einen Hauch aus Euren süßen Lippen hin.«
    »Senor!«
    »Sterben würde ein
     Mann für Eure Ehre, Senorita. Welch Anmut, welch unverfälschte
     Schönheit.«
    »Zum letzten Mal,
     Senor! Ich werde schreien — und dann liegt Euer Schicksal in Euren
     eigenen Händen!«
    »Reicht mir Eure Hand,
     nur einmal noch — und ich gehe.«
    »Es darf nicht sein!«
    »So bleibe ich hier
     sitzen, bis sie kommen und mich ergreifen. Ohne Zweifel werde ich nicht
     lange zu warten haben. Dieser dicke Sargento Gonzales ist, wie ich hörte,
     unterwegs und verfolgt womöglich bereits meine Spur. Er wird mit
     Soldaten kommen …«
    »Senor, um die Liebe
     der Heiligen —«
    »Eure Hand.«
    Sie wandte sich ab und
     reichte sie ihm, und erneut drückte er seine Lippen auf die Handfläche.
     Und dann spürte sie, wie jemand sie langsam umdrehte, und ihre Augen
     blickten tief in die seinen. Ein Schauer schien sie zu durchlaufen. Sie
     bemerkte, dass er ihre Hand nicht losgelassen hatte, und entzog sie ihm.
     Dann drehte sie sich um und rannte über den Patio in das Haus.
    Mit wild gegen die Brust
     pochendem Herzen stand sie hinter den Vorhängen am Fenster und
     schaute nach draußen. Senor Zorro trat langsam an den Brunnen und
     beugte sich hinab, um zu trinken. Dann setzte er den Sombrero auf, warf
     einen letzten Blick auf das Haus und ging von dannen. Sie hörte das
     Galoppieren eines Pferdes in der Ferne verklingen.
    »Ein Dieb — und
     doch ein Mann!«, hauchte sie. »Wäre Don Diego nur halb so
     verwegen und kühn!«

 
    8
    DON CARLOS SPIELT EIN
     SPIEL
    Sie wandte sich vom Fenster
     ab, dankbar, dass niemand im Haus Senor Zorro gesehen oder von seinem
     Besuch erfahren hatte. Den restlichen Tag verbrachte sie auf der Veranda,
     die halbe Zeit mit einem Stück Spitze beschäftigt, das sie
     stickte, die andere Hälfte blickte sie den staubigen Pfad entlang,
     der auf den Camino Real führte.
    Dann brach der Abend an, und
     unten an den Adobehütten der Indianer wurden große Feuer
     entfacht; die Bewohner versammelten sich darum, um zu kochen und zu essen
     und von den Ereignissen des Tages zu erzählen. Im Haus war das
     Abendmahl bereitet, und die Familie wollte sich gerade zu Tisch setzen,
     als es an der Tür klopfte.
    Ein Indianer lief los, sie zu
     öffnen, und Senor Zorro trat in das Zimmer. Er zog den Sombrero,
     verneigte sich, dann hob er den Kopf und sah die sprachlose Dona Catalina
     und den erschrockenen Don Carlos an.
    »Ich hoffe, Ihr werdet
     mir mein Eindringen verzeihen«, sagte er. »Ich bin der, den
     man als Senor Zorro kennt. Aber fürchtet Euch nicht, denn ich bin
     nicht gekommen, um zu

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