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Im Zeichen des Zorro

Im Zeichen des Zorro

Titel: Im Zeichen des Zorro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johnston McCulley
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deinen Adern? Ich bin nicht wenig geneigt, eine
     davon aufzuschlitzen und nachzusehen.«
    »Können wir diese
     Heiratsgeschichte nicht für eine Weile einfach vergessen?«,
     fragte Don Diego.
    »Du bist vierundzwanzig
     Jahre alt. Als du geboren wurdest, war ich nicht mehr jung. Bald schon
     werde ich den Weg meiner Väter gehen. Du
     bist mein einziger Sohn, der Erbe, du musst Frau und Kinder haben. Soll
     die Familie Vega aussterben, nur weil dein Blut aus Wasser besteht? Du
     wirst noch vor Ablauf des nächsten Quartals eine Frau für dich
     gewinnen, junger Herr, und zwar eine Frau, die ich als Familienmitglied
     akzeptieren kann, oder aber ich werde meine Reichtümer den
     Franziskanern vermachen, wenn ich sterbe.«
    »Padre mio!«
    »Das ist mein voller
     Ernst. Zeig endlich ein wenig Feuer! Ich wünschte nur, du hättest
     halb so viel Mut und Geist wie ihn dieser Bandit, Senor Zorro, besitzt!
     Der hat Grundsätze, für die er kämpft. Er hilft den
     Hilflosen und rächt die Unterdrückten. Ich ziehe den Hut vor
     ihm! Lieber wäre mir, mein Sohn, du würdest an seiner statt
     Kerker und Galgen riskieren, als ohne jede Energie nur Träume zu träumen,
     die doch zu nichts führen!«       
    »Padre mio! Ich war
     Euch ein gehorsamer Sohn.«
    »Wärst du doch nur
     ein wenig wild gewesen — das wäre natürlicher.« Don
     Alejandro seufzte. »Über ein paar Eskapaden könnte ich
     leichter hinwegsehen als über diese Trägheit. Reiß dich
     zusammen, junger Mann! Vergiss nicht, dass du ein Vega bist. Als ich in
     deinem Alter war, war ich nicht das Gespött der Leute. Ich war
     jederzeit bereit zu kämpfen, mein Herz an jedes Paar feuriger Augen
     zu verlieren und gegen einen jeden caballero in den Wettstreit zu treten,
     in geistigen wie in körperlichen. Ha!«
    »Ich bitte Euch, werter
     Herr Vater, nicht dieses Ha! Meine Nerven halten das nicht mehr aus.«
    »Du brauchst einfach
     mehr von einem Mann.«
    »Ich werde mich sofort
     an die Arbeit machen«, sagte Don Diego, der sich ein wenig in seinem
     Stuhl aufrichtete. »Ich hatte gehofft, es würde sich vermeiden
     lassen, aber wie es aussieht, ist das nicht der Fall. Ich werde also
     um Senorita Lolita freien, wie andere Männer um andere Frauen freien.
     Was Ihr über Euren Besitz sagtet, war doch Euer Ernst?«
    »Allerdings«,
     rief Don Alejandro.
    »Dann muss ich mich
     wohl aufraffen. Es geht natürlich nicht an, dieses Vermögen aus
     der Familie fortzugeben. Ich werde diese Angelegenheit heute Nacht in Ruhe
     und Frieden überdenken. Vielleicht habe ich ja hier, fern von Reina
     de los Angeles, die Muße zur Kontemplation. Im Namen der Heiligen!«
    Dieser letzte Ausruf wurde
     von einem plötzlichen Tumult vor dem Haus verursacht. Don Alejandro
     und sein Sohn hörten eine Schar von Reitern anhalten, sich etwas
     zurufen, hörten Zaumzeug klappern und Degen klirren.
    »Es gibt keinen
     einzigen Ort auf der ganzen Welt«, verkündete Don Diego mit großer
     Düsternis.
    »Hört sich an wie
     eine Dekade Männer«, sagte Don Alejandro. Und so war es auch -
     auf den Mann genau. Ein Diener machte die Tür auf, und zehn
     caballeros betraten den Salon, Degen an der Seite und Pistolen im Gürtel.
    »Ha! Don Alejandro, wir
     erbitten Euer Gastrecht!«, rief der Erste aus.
    »Ihr braucht nicht erst
     darum zu bitten, caballeros. Was für eine Mission ist das, auf der
     ihr euch befindet?«
    »Wir verfolgen Senor
     Zorro, den Gesetzlosen.«
    »Im Namen der Heiligen!«,
     rief Don Diego. »Nicht einmal hier kann man ihm entfliehen. Gewalt
     und Blutvergießen!«
    »Er hat die Plaza in
     Reina de los Angeles heimgesucht«, fuhr der Sprecher fort. »Er
     ließ den magistrado auspeitschen, weil er Fray Felipe dazu
     verurteilt hatte, die Peitsche zu spüren, und er hat den dicken Wirt
     verprügelt, und währenddessen hat er es auch noch mit einem
     knappen Dutzend Männer aufgenommen. Dann ist er davongeritten, und
     wir haben uns zusammengeschlossen, um ihn zu verfolgen. Er ist nicht
     zufallig hier vorbeigekommen?«
    »Meines Wissens nicht«,
     erwiderte Don Alejandro. »Mein Sohn kam kürzlich erst von der
     Landstraße her hier an.«
    »Ihr habt den Kerl auch
     nicht gesehen, Don Diego?«
    »Das habe ich nicht«,
     antwortete Don Diego. »Wenigstens in dieser Beziehung hatte ich Glück.«
    Don Alejandro hatte nach den
     Dienern gerufen, und so standen jetzt auf dem langen Tisch Weinbecher und
     Berge von Gebäck. Die caballeros fingen an zu

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