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Im Zeichen des Zorro

Im Zeichen des Zorro

Titel: Im Zeichen des Zorro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johnston McCulley
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Plaza zum
     Gefängnis verlief absichtlich langsam. An der Tavernentür stand
     eine Meute von Halunken, die auf Kosten des Gouverneurs Wein getrunken
     hatten, und sie verstärkten das Getöse.
    Einer der Männer warf
     mit Schlamm, und er traf Don Carlos' Brust, der aber weigerte sich, das
     zur Kenntnis zu nehmen. Er hatte einen Arm um seine Frau und den anderen
     um seine Tochter gelegt, als wolle er sie beschützen, so gut er
     konnte, und er blickte starr geradeaus.
    Einige Männer von Geblüt
     wurden Zeuge der Szene, beteiligten sich aber nicht an dem Aufruhr. Manche
     waren so alt wie Don Carlos, und dieser Anblick entflammte neuen, wenn
     auch untätigen Hass in ihren Herzen.       
    Und manche waren jung, und
     heiß pochte das Blut in ihren Adern. Sie sahen das gepeinigte
     Gesicht Dona Catalinas und stellten sich ihre eigenen Mütter vor; und
     sie sahen das hübsche Gesicht der Senorita und dachten an ihre eigene
     Schwester, ihre eigene Braut.
    Einige dieser Männer
     tauschten verstohlene Blicke, und obwohl sie nicht miteinander sprachen,
     dachten doch alle dasselbe — ob Senor Zorro davon erfahren würde
     und ob er dem neuen Bündnis den Befehl gäbe, zusammenzutreten.
    Endlich hielt die carreta,
     umringt von hohnlachenden Indianern und Tagelöhnern, vor dem cárcel
     an. Die Soldaten machten einige vorgebliche Anstalten, sie zurückzuhalten,
     dann stieg der Feldwebel ab und zwang Don Carlos, seine Frau und seine
     Tochter auszusteigen.
    Ungehobelte, betrunkene Männer
     rempelten sie an, während sie die Stufen zur Tür
     hinaufschritten. Mehr Schlamm flog, und ein Teil davon landete auf Dona
     Catalinas Kleid. Aber falls der Mob erwartet hatte, dass der betagte
     caballero jetzt explodieren würde, wurde er enttäuscht. Don
     Carlos hielt den Kopf hoch erhoben, ignorierte jene, denen danach
     verlangte, ihn zu peinigen, und führte so seine Damen bis an die Tür.
    Der Feldwebel schlug mit dem
     schweren Knauf seines Säbels dagegen. Eine Luke öffnete
     sich, und darin erschien das bösartige, grinsende Gesicht des Gefängniswärters.
    »Was haben wir denn da?«,
     wollte er wissen.
    »Drei Gefangene,
     angeklagt des Hochverrats«, erwiderte der Feldwebel.
    Die Tür wurde
     aufgerissen. Die Meute ließ ein letztes Mal lautes Hohngelächter
     erschallen, und schon waren die Gefangenen hinter der verschlossenen und
     verriegelten Tür verschwunden.
    Der Gefängniswärter
     führte sie durch einen übel riechenden Korridor und stieß
     dann eine weitere Tür auf. »Hinein mit euch«, wies er sie
     an.
    Die drei Gefangenen wurden
     hineingestoßen, die Tür wieder geschlossen und verriegelt. Sie
     blinzelten in das Halbdunkel. Langsam konnten sie zwei Fenster, ein paar
     Pritschen und gegen die Wände gelehnte menschliche Wracks ausmachen.
    Nicht einmal die Höflichkeit
     einer eigenen, sauberen Zelle ließ man ihnen zuteilwerden. Don
     Carlos, seine Frau und seine Tochter waren mit dem Abschaum des Ortes
     zusammengesperrt, mit Säufern und Dieben, mit ehrlosen Frauenzimmern
     und fluchenden Indianern.
    Sie setzten sich auf eine
     Pritsche in einer Ecke des Raumes, so weit weg von den anderen wie nur möglich.
     Und dann ließen Dona Catalina und ihre Tochter ihren Tränen
     freien Lauf. Tränen strömten auch über das Gesicht des
     betagten Don, als er versuchte, ihnen Trost zu spenden.
    »Ich wünschte bei
     allen Heiligen, Don Diego wäre jetzt mein Schwiegersohn«, stöhnte
     der Grande.
    Die Tochter drückte
     seinen Arm.
    »Vielleicht, mein
     Vater, wird ein Freund erscheinen«, flüsterte sie. »Vielleicht
     wird der böse Mann, der für dieses Leid verantwortlich ist,
     bestraft werden.«
    Denn es war der Senorita, als
     sei das Bild Senor Zorros vor ihr erschienen; und sie glaubte an den Mann,
     dem sie ihre Liebe geschenkt hatte.

 
    29
    DON DIEGO IST UNWOHL
    Eine Stunde nachdem Don
     Carlos Pulido und seine Damen im cárcel eingekerkert worden waren,
     schmückte sich Don Diego mit den ausgesuchtesten Kleidern und erklomm
     sodann langsam zu Fuß den Hang zur Garnison, um Seiner Exzellenz dem
     Gouverneur die Aufwartung zu machen.
    Er ging schlendernden
     Schrittes, ließ den Blick nach links und rechts schweifen, als
     interessierten ihn die Hügel in der Ferne, und einmal hielt er inne,
     um eine am Wegesrand blühende Blume zu betrachten. Das Rapier
     baumelte an seiner Seite, sein elegantestes, das mit dem juwelenbesetzten
     Knauf, und in der Rechten trug er ein

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