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Im Zeichen des Zorro

Im Zeichen des Zorro

Titel: Im Zeichen des Zorro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johnston McCulley
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meine Befehle aus.«
    »Mein geliebtes Weib,
     eingesperrt wie eine gewöhnliche Indianerin! Und unter einer solchen
     Anklage! Was habt Ihr mit ihr vor, Sargento?«
    »Sie kommt in den cárcel.«
    »Meine Frau an diesem
     stinkenden Ort? Gibt es denn gar keine Gerechtigkeit mehr in diesem Land?
     Sie ist eine zarte Frau von edlem Geblüt …«
    »Genug jetzt, Senor.
     Befehl ist Befehl, und den werde ich ausführen, wie es mir
     aufgetragen wurde. Ich bin Soldat, ich gehorche.«
    Jetzt kam Dona Catalina auf
     die Veranda gelaufen, denn sie hatte alles mitangehört. Ihr Gesicht
     war fahl, aber es lag Stolz darin. Sie fürchtete, Don Carlos könne
     die Soldaten angreifen, und sie hatte Angst, er würde verwundet oder
     gar getötet werden, wenn er das täte. Ihr war klar, dass es in
     jedem Fall die Anklagepunkte gegen ihn zumindest verdoppeln würde.
    »Du hast es gehört?«,
     fragte Don Carlos.
    »Ich habe es gehört,
     esposo mio. Es ist nicht mehr als eine weitere Schikane. Ich besitze zu
     viel Stolz, um mit diesen gemeinen Soldaten, die nur ihre Befehle ausführen,
     darüber zu diskutieren. Ein Pulido, mein Gemahl, kann man immer sein,
     selbst in einem stinkenden cárcel.«
    »Aber die Schande!«,
     rief Don Carlos. »Was hat das alles zu bedeuten? Wo soll das alles
     enden? Und unsere Tochter wird hier ganz allein unter den Dienstboten zurückbleiben.
     Wir haben keine Verwandten, keine Freunde …«
    »Eure Tochter heißt
     Senorita Lolita Pulido?«, erkundigte sich der Feldwebel. »Dann
     grämt Euch nicht, Senor, denn Ihr werdet nicht getrennt werden. Ich
     habe auch Befehl, Eure Tochter zu verhaften.«
    »Welche Anklage?«
    »Dieselbe, Senor.«
    »Und ihr wollt sie in -«
    »In den cárcel
     bringen.«
    »Ein hochgeborenes,
     unschuldiges, zierliches Mädchen?«
    »Ich habe meine
     Befehle, Senor«, erwiderte der Feldwebel.
    »Mögen die
     Heiligen den, der sie ausgegeben hat, zur Hölle schicken!«,
     rief Don Carlos. »Man hat mir meine Güter und mein Land
     genommen. Man hat mich und die meinen mit Schande überhäuft.
     Aber, den Heiligen sei Dank, unseren Stolz, den werden sie niemals
     brechen!«
    Und dann hob Don Carlos den
     Kopf, und seine Augen funkelten, als er seine Frau am Arm nahm und sich
     umdrehte, um ins Haus zu gehen, den Feldwebel immer auf den Fersen. Er
     überbrachte Senorita Lolita die Neuigkeiten. Sie stand einen Moment
     wie vom Schlag getroffen da, bevor sie in einen Strom von Tränen
     ausbrach. Doch dann besann sie sich des Stolzes der Pulido, und sie
     trocknete die Augen und zeigte dem dicken Feldwebel die vor Hohn gekräuselten
     Lippen.
    Diener ließen die
     carreta vorfahren, Don Carlos, seine Frau und seine Tochter stiegen ein,
     und die Schandfahrt ins Dorf begann.
    Und mochten ihre Herzen vor
     Kummer schier zerbersten, keiner der Pulido ließ etwas davon nach außen
     dringen. Sie trugen die Häupter hoch erhoben, blickten unverwandt
     geradeaus und gaben vor, die geflüsterten Schmähungen der
     Soldaten nicht zu hören.
    Sie kamen an Menschen vorbei,
     die von den Kavalleristen von der Straße gedrängt wurden und
     die erstaunt auf die Insassen der carreta blickten, aber sie sagten
     nichts. Einige sahen betrübt zu, andere grinsten über ihr Elend,
     je nachdem, ob die Vorüberkommenden Parteigänger des Gouverneurs
     oder jene anständigen Menschen waren, denen jede Ungerechtigkeit
     verhasst ist.
    Und so kamen sie schließlich
     nach Reina de los Angeles, wo neuerliche Beleidigungen auf sie warteten.
     Denn Seine Exzellenz hatte beschlossen, die Pulido bis in den Staub zu
     erniedrigen. Er hatte einige seiner Männer ausgesandt, die Nachricht
     über das Ereignis zu verbreiten und den Indianern und Tagelöhnern
     Goldstücke zu geben, wenn sie die Gefangenen bei ihrer Ankunft mit
     Hohn und Spott empfingen. Denn der Gouverneur wollte, dass auch anderen
     edlen Familien eine Lektion erteilt würde, für den Fall, dass
     sie vorhätten, sich von ihm abzuwenden. Auch wollte er den Anschein
     erwecken, die Pulido würden von allen Ständen gleichermaßen
     gehasst.
    Am Rand der Plaza wurden sie
     vom Mob empfangen. Es folgten grausame Späße und Witze,
     darunter auch solche, von denen die Ohren einer jeden unschuldigen
     Senorita verschont bleiben sollten. Don Carlos' Gesicht war rot vor Zorn,
     Tränen standen in Dona Catalinas Augen, und die Lippen der Senorita
     bebten. Aber dies waren die einzigen Anzeichen, dass sie etwas wahrnahmen.
    Die Fahrt um die

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