Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Zeichen des Zorro

Im Zeichen des Zorro

Titel: Im Zeichen des Zorro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johnston McCulley
Vom Netzwerk:
Konversation, dann verabschiedete sich Don Diego, denn es
     warteten noch andere Männer auf eine Audienz beim Gouverneur. Nachdem
     er das Dienstzimmer verlassen hatte, schaute der Gouverneur mit einem Lächeln
     zu Capitán Ramón hinüber.
    »Ihr hattet recht,
     Kommandant«, sagte er. »So ein Mann kann kein Verräter
     sein. Schon einen verräterischen Gedanken zu hegen würde ihn
     überanstrengen. Was für ein Mann! Bestimmt treibt er seinen
     Vater, diesen alten Berserker, irgendwann in den Wahnsinn.«
    Don Diego stieg langsam den Hügel
     hinab, grüßte im Vorübergehen, wem er begegnete, und blieb
     erneut stehen, um die Blumen, die am
     Wegrand blühten, zu betrachten. An der Ecke der Plaza traf er einen
     jungen caballero, der sich glücklich schätzte, ihn Freund nennen
     zu dürfen, einen aus der kleinen Gruppe Männer, die die Nacht
     auf Don Alejandros Hacienda verbracht hatten.
    »Ha, Don Diego! Einen
     schönen Tag wünsche ich!«, rief er. Und dann senkte er die
     Stimme und trat näher. »Hat Euch vielleicht der Mann, den wir
     den Anführer unseres Bundes der Rächer nennen, zufällig
     heute eine Botschaft zukommen lassen?«
    »Beim Strahlen des
     blauen Himmels - nein!«, sagte Don Diego. »Warum sollte er?«
    »Wegen dieser
     Pulido-Sache. Es ist eine Schande. Ein paar von uns haben sich gefragt, ob
     nicht unser Anführer vorhat, etwas zu unternehmen. Wir hatten eine
     Botschaft erwartet.«
    »Im Namen der Heiligen!
     Ach, ich fürchte nicht«, sagte Don Diego. »Ich könnte
     heute Nacht bestimmt kein Abenteuer ertragen. Ich - äh - mein Kopf
     schmerzt, und ich fürchte, es ist ein Fieber im Anzug. Ich werde
     deswegen noch den Apotheker aufsuchen müssen. Außerdem laufen
     mir kalte Schauer den Rücken hinauf und hinunter. Das ist doch ein
     Symptom, oder? Während der Siesta hatte ich mit einem Schmerz zu kämpfen,
     im linken Bein, gleich über dem Knie. Es muss am Wetter liegen.«
    »Wir wollen nur hoffen,
     dass es nichts Ernstes ist.« Sein Freund lachte und lief eilig
     über die Plaza.

 
    30
    DAS ZEICHEN DES FUCHSES
    Am selben Abend, eine Stunde
     nach Einbruch der Dunkelheit, überbrachte ein atemloser Indianer
     einem der caballeros die Botschaft, ein Herr wünsche ihn dringend zu
     sprechen, und offensichtlich sei dieser Herr sehr reich, da er dem
     Indianer für das Überbringen der Botschaft ein Geldstück
     gegeben habe, wo doch eine Ohrfeige ebenso gut ausgereicht hätte, und
     weiter, dass dieser geheimnisvolle Herr am Rande des Pfades Richtung San
     Gabriel warten würde, und um ganz sicherzugehen, dass der caballero
     auch wirklich kommen würde, hätte er ihn, den Indianer, gebeten
     zu sagen, dass ein Fuchs in der Gegend sei.
    Ein Fuchs! Zorro - Fuchs!,
     dachte der caballero. Dann erschütterte er das Weltbild des Indianers
     auf ewig, indem er ihm ein zweites Geldstück gab.
    Sofort ritt der junge Mann
     los und fand Senor Zorro auf seinem gewaltigen Pferd sitzen, die Maske
     über dem Gesicht, den Mantel um den Leib gehüllt.
    »Ihr werdet diese
     Nachricht weitergeben, caballero«, befahl Senor Zorro. »Ich möchte,
     dass alle ehrbaren Männer, die uns zur Seite stehen, sich um
     Mitternacht in dem kleinen Tal hinter dem Hügel treffen. Ihr kennt
     den Ort? Si? Ich werde warten.«
    Dann ließ Senor Zorro
     sein Pferd sich aufbäumen, und er sprengte in die Dunkelheit davon.
     Eilig kehrte der caballero zurück ins Dorf und gab all denen, von
     denen er wusste, dass man ihnen vertrauen konnte, Bescheid. Gleichzeitig
     schärfte er ihnen ein, die Nachricht auch an
     die übrigen Mitglieder des Bundes weiterzugeben. Einer ging zum Haus
     Don Diegos, aber der despensero teilte mit, dass Don Diego über
     Fieber geklagt und sich in sein Schlafgemach zurückgezogen habe, doch
     er hätte zuvor noch gesagt, er werde jedem Dienstboten, der es wagen
     sollte, den Raum ohne vorherige Aufforderung zu betreten, bei lebendigem
     Leibe die Haut abziehen.
    Kurz vor Mitternacht stahlen
     sich die caballeros einer nach dem anderen aus dem Dorf, jeder auf dem Rücken
     seines besten Pferdes und jeder mit Pistole und Degen bewaffnet. Jeder
     hatte eine Maske, um seine Gesichtszüge damit rasch unkenntlich
     machen zu können, denn darauf hatte man sich, neben vielen anderen
     Dingen, auf Don Alejandros Hacienda geeinigt.
    Reina de los Angeles lag in
     Dunkelheit gehüllt, nur in der Taverne brannte noch Licht, denn dort
     vergnügte sich ein Teil der Eskorte Seiner Exzellenz mit

Weitere Kostenlose Bücher