Im Zeichen des Zorro
wurde.
Sie sprengten bis an das Haus
heran, um es zu umstellen. Sie entdeckten das Pferd Senor Zorros. Und dann
sahen sie den Räuber selbst. Gonzales fluchte, denn ein halbes
Dutzend Soldaten befanden sich zwischen ihm und seiner Beute, waren jetzt
mit gezückten Säbeln bei ihm und drohten, der Geschichte ein
Ende zu bereiten, noch bevor Sargento Gonzales den Schauplatz erreicht hätte.
Er versuchte sein Pferd in
den Kampf zu drängen, sah, wie Senor Zorro in den Sattel sprang und
davonritt, die Soldaten ihm hinterher. Gonzales, der nicht nahe genug war,
richtete seine Aufmerksamkeit nun auf die andere Hälfte seiner
Pflichten — er ließ einige seiner Soldaten das Haus umstellen,
sodass niemand es würde verlassen können.
Dann beobachtete er, wie
Reiter und Pferd das Mäuerchen übersprangen, und nahm selbst die
Verfolgung auf, wobei alle außer denen, die als Wachen für das
Haus abkommandiert waren, ihm folgten.
Aber Sargento Gonzales ritt nicht weiter als bis auf den ersten Hügel
hinauf. Er registrierte, wie das Pferd des Räubers vorwärtspreschte
- er würde es niemals einholen können. Doch vielleicht waren
einige Lorbeeren bei der erneuten Festnahme der Senorita zu verdienen?
Das Haus von Fray Felipe
wurde noch immer bewacht, als der Feldwebel davor abstieg, und seine Männer
berichteten, niemand habe den Versuch unternommen, das Gebäude zu
verlassen. Er rief zwei seiner Männer zu sich und klopfte an die Tür.
Beinahe augenblicklich öffnete Fray Felipe.
»Wir haben dich doch
nicht etwa aus dem Bett geholt, fray?«, erkundigte sich Gonzales spöttisch.
»Ist es denn nicht die
Zeit, zu der ein ehrlicher Mann im Bett liegt?«, fragte Fray Felipe
seinerseits.
»Das ist es, fray
— und doch treffen wir dich nicht darin an. Wie kommt es, dass du
nicht schon vorher aus den Haus gelaufen kamst? Haben wir denn nicht genug
Lärm gemacht, um dich zu wecken?«
»Ich hörte
Kampfgetümmel…«
»Und du wirst gleich
mehr davon hören, fray, oder aber den Hieb der Peitsche noch einmal
zu spüren bekommen, wenn du meine Fragen nicht unverzüglich und
präzise beantwortest. Streitest du ab, dass Senor Zorro hier war?«
»Nein.«
»Ha! Na also. Du gibst
also zu, dass du mit diesem Banditen unter einer Decke steckst, dass du
dich immer wieder vor ihn stellst? Gibst du das zu, fray?«
»Ich werde nichts
dergleichen zugeben«, erwiderte Fray Felipe. »Ich wüsste
nicht, dass ich diesen Senor Zorro bis vor ein paar Minuten überhaupt
schon einmal gesehen hätte.«
»Eine ausgesprochen
glaubwürdige Geschichte erzählst du uns da. Die kannst du
irgendwelchen dummen Indianern erzählen, aber nicht einem
Kavalleristen Seiner Exzellenz, fray. Was wünschte dieser Senor Zorro
denn hier?«
»Ihr wart dem Mann so
dicht auf den Fersen, Senor, dass ihm kaum Zeit blieb, überhaupt
etwas zu wünschen«, sagte Fray Felipe.
»Aber unterhalten hast
du dich doch mit ihm?«
»Ich öffnete ihm
auf sein Klopfen hin die Tür, Senor, so wie ich sie auch Euch geöffnet
habe.«
»Was hat er gesagt?«
»Dass die Soldaten ihn
verfolgen.«
»Und dann hat er
verlangt, dass du ihn versteckst, um sich der Verhaftung durch uns zu
entziehen?«
»Das tat er nicht.«
»Dann wollte er wohl
ein frisches Pferd, wie?«
»Davon hat er nichts
gesagt, Senor. Wenn er der Dieb ist, als den man ihn hinstellt, dann hätte
er sich ohne jede Frage einfach ein Pferd genommen, wenn er denn eines
gewollt hätte.«
»Ha! Was hatte er denn
dann so Wichtiges mit dir zu bereden? Und es wäre besser, wenn du uns
eine ehrliche Antwort gibst, fray.«
»Habe ich denn gesagt,
dass er etwas Wichtiges zu bereden hatte?«
»Ha! Im Namen der
Heiligen —«
»Führt die
Heiligen besser nicht im Munde, Senor - Aufschneider und Trunkenbold, der
Ihr seid!«
»Legst du es etwa auf
eine weitere Tracht Prügel an,fray? Ich bin im Auftrag Seiner
Exzellenz unterwegs. Halte mich nicht länger auf! Was hat dieser
feine Bandit gesagt?«
»Nichts, das ich vor
Euch wiederholen dürfte, Senor«, erklärte Fray Felipe.
Sargento Gonzales schob ihn
grob beiseite und betrat den Wohnraum, dicht gefolgt von seinen beiden
Soldaten.
»Macht den candelero an«,
befahl Gonzales seinen Männern. »Nehmt euch Kerzen, wenn ihr
welche findet. Wir durchsuchen das Haus.«
»Ihr wollt meine ärmliche
Behausung durchsuchen?«, rief Fray
Weitere Kostenlose Bücher