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Im Zeichen des Zorro

Im Zeichen des Zorro

Titel: Im Zeichen des Zorro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johnston McCulley
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nötig
     zu sein, denn augenblicklich machte der Indianer die Hüttentür
     weiter auf. Senor Zorro führte sein Pferd hinein, wodurch das grob
     gezimmerte Gebäude beinahe ausgefüllt war, und eilends wurde die
     Tür wieder geschlossen.
    Dahinter standen der
     Gesetzlose und der Indianer und horchten, Ersterer mit der Pistole in der
     einen und dem gezückten Degen in der anderen Hand.

 
    33
    FLUCHT UND VERFOLGUNG
    Es war das Verdienst von
     Sargento Pedro Gonzales, dass die entschlossene Verfolgung von Senor Zorro
     und seiner Schar von caballeros vom cárcel weg so rasch aufgenommen
     worden war.
    Sargento Gonzales hatte die
     Schüsse gehört und war, dicht gefolgt von den übrigen
     Soldaten, aus der Taverne gestürmt, froh um diesen Anlass zu türmen,
     ohne für den bestellten Wein zahlen zu müssen. Als er den Ruf
     des Gefängniswärters vernommen und verstanden hatte, war ihm die
     Lage schlagartig klar.
    »Senor Zorro befreit
     die Gefangenen!«, brüllte er. »Der Schuft ist wieder
     unter uns! Aufsitzen, Soldaten, und ihm nach! Denkt an die Belohnung!«
    Jeder wusste Bescheid über
     die Belohnung, vor allem die Mitglieder der Leibwache des Gouverneurs. Sie
     hatten oft genug erlebt, wie Seine Exzellenz bei der bloßen Erwähnung
     des Namens des Maskierten in Wutanfälle ausbrach und verkündete,
     er werde den Kavalleristen, der Zorro fasste oder seine Leiche brachte,
     zum Hauptmann befördern.
    Sie liefen auf ihre Pferde
     zu, schwangen sich in die Sättel und sprengten, angeführt von
     Sargento Gonzales, über die Plaza auf den carcel zu.
    Als sie sahen, wie die
     maskierten caballeros über die Plaza galoppierten, rieb sich Sargento
     Gonzales mit dem Handrücken über die Augen und fluchte
     leise darüber, dass er zu viel Wein getrunken hatte. So oft hatte er
     behauptet, Senor Zorro habe eine Bande von Männern hinter sich, dass
     die Banditen plötzlich aus seinen Lügen heraus Gestalt
     angenommen hatten.
    Als die caballeros sich in
     drei Gruppen teilten, waren Sargento Gonzales und seine Männer so
     dicht hinter ihnen, dass sie das Manöver beobachten konnten. Gonzales
     teilte seine Soldaten rasch in drei Abteilungen und schickte jeder Gruppe
     eine Abteilung hinterher.
    Er sah, wie der Anführer
     der caballeros in Richtung San Gabriel galoppierte, er erkannte den Sprung
     des groß gewachsenen Pferdes, das der Bandit ritt, und mit überschäumendem
     Herzen setzte er Senor Zorro nach. Denn lieber wollte er den Räuber
     ergreifen oder töten, als irgendeinen der befreiten Gefangenen wieder
     einzufangen. Sargento Gonzales hatte nicht vergessen, wie Senor Zorro in
     der Taverne von Reina de los Angeles mit ihm gespielt hatte. Er brannte
     auf Rache.
    Der Feldwebel hatte Senor
     Zorros Pferd bereits zuvor laufen sehen und wunderte sich daher ein wenig
     darüber, dass der Gesetzlose den Abstand zwischen sich und seinen
     Verfolgern nicht vergrößern konnte. Und Sargento Gonzales
     erriet den Grund -dass nämlich Senorita Lolita Pulido vor Senor Zorro
     im Sattel saß und von ihm fortgetragen wurde.
    Gonzales war an der Spitze,
     und dann und wann wandte er den Kopf zurück und rief seinen Männern
     Befehle und Ermunterungen zu. Meile um Meile flog unter ihnen dahin, Senor
     Zorro immer in Sichtweite.
    »Zu Fray Felipe - dahin
     reitet er!«, murmelte Gonzales. »Wusste ichs doch, dass der
     alte fray mit dem Banditen unter einer Decke steckt! Irgendwie hat er es
     geschafft, mich zu täuschen, als ich diesen Senor Zorro letztes Mal
     auf seiner Hacienda gesucht habe. Vielleicht hat der Räuber dort
     irgendein raffiniertes Versteck. Ha! Bei
     allen Heiligen, noch einmal legt er mich nicht herein!«
    Sie preschten immer weiter,
     manchmal konnten sie einen Blick auf den Mann erhaschen, den sie
     verfolgten, und niemals vergaßen Sargento Gonzales und seine Männer
     die Belohnung und die Beförderung, die eine Ergreifung mit sich
     bringen würde. Schon zeigten ihre Pferde die ersten Ermüdungserscheinungen,
     doch sie schonten die Tiere nicht.
    Als Senor Zorro in die
     Auffahrt bog, die zu Fray Felipes Haus führte, lachte Sargento
     Gonzales leise in sich hinein. Seine Ahnung war richtig gewesen.
    Jetzt hatte er den Schurken!
     Würde Senor Zorro weiterreiten, könnte man ihn im hellen
     Mondlicht sehen und verfolgen; hielt er an, hätte Senor Zorro
     keinerlei Aussichten, es erfolgreich mit dem runden Dutzend Kavalleristen
     aufzunehmen, das von Sargento Gonzales angeführt

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