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Im Zeichen des Zorro

Im Zeichen des Zorro

Titel: Im Zeichen des Zorro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johnston McCulley
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Seine Exzellenz möchte sehen, wie der Schurke für
     seine Schandtaten büßt. Auf ihn, Soldaten! Im Namen der
     Heiligen!«
    Senor Zorro konnte mit Mühe
     eine Attacke parieren und sah sich aus dem Sattel geworfen. Zu Fuß
     erkämpfte er sich den Weg zurück in den Schatten, und die
     Soldaten setzten ihm nach. Einen Baumstamm im Rücken, gelang es Senor
     Zorro, sie abzuwehren. 
    Drei von ihnen sprangen aus
     den Sätteln und stürzten sich auf ihn. Er raste von diesem Baum
     auf einen anderen zu, konnte aber sein Pferd nicht erreichen. Aber eines,
     das einem der abgestiegenen Kavalleristen gehörte, war in seiner
     Reichweite, also schwang er sich gewandt in den Sattel und sprengte den
     Hang hinunter, auf die Scheunen und die Koppel zu.
    »Lasst den Schurken
     nicht entkommen!«, hörte er Sargento Gonzales brüllen.
     »Seine Exzellenz wird uns bei lebendigem Leib die Haut abziehen
     lassen, wenn dieser feine Halunke jetzt noch davonkommt!«
    Sie setzten ihm nach,
     angespornt von der Aussicht auf Beförderung und Belohnung. Aber Senor
     Zorro hatte ihnen gegenüber einen Vorsprung, genug wenigstens, um zu
     einer Finte greifen zu können. Als er den Schatten einer Scheune
     erreichte, glitt er aus dem Sattel und versetzte dem Pferd zur gleichen
     Zeit einen Schnitt mit den Spornrädchen. Das Tier stürmte vorwärts,
     vor Schmerz und Angst schnaubend, und preschte durch die Dunkelheit auf
     die Koppel weiter unten zu. Die Soldaten galoppierten ihm nach.
    Senor Zorro wartete, bis sie
     vorüber waren, dann rannte er wieder den Hügel hinauf. Aber er
     musste feststellen, dass einige der Soldaten zurückgeblieben waren,
     um das Haus zu bewachen, ganz offensichtlich in der Absicht, es später
     noch zu durchsuchen. Sein Pferd schien unerreichbar.
    Doch erneut ließ er
     jenen seltsamen Ruf erschallen, halb Kreischen, halb Ächzen, mit dem
     Senor Zorro schon die Anwesenden auf Don Carlos Pulidos Hacienda verblüfft
     hatte. Das Tier hob den Kopf, wieherte einmal zur Antwort und galoppierte
     dann auf ihn zu.
    Augenblicklich saß
     Senor Zorro im Sattel und jagte den Hengst über ein Feld, das direkt
     vor ihnen lag. Das Pferd übersprang eine steinerne Mauer, als stelle
     sie nicht das geringste Hindernis dar. Und schon setzte ein Teil der
     Soldaten ihm nach.
    Die Finte war durchschaut.
     Sie griffen ihn von zwei Seiten an, trafen hinter ihm zusammen, folgten
     ihm und setzten alles daran, seinen Vorsprung zu verringern. Er konnte hören,
     wie Sargento Pedro Gonzales sie geifernd anfeuerte, ihn im Namen des
     Gouverneurs zu ergreifen.
    Er war sich nicht sicher, ob
     er alle Verfolger von Fray Felipes Haus hatte fortlocken können, doch
     das, was seine Aufmerksamkeit jetzt am meisten in Anspruch nahm, war die
     eigene Flucht.
    Er drängte sein Pferd
     unerbittlich voran, wohl wissend, dass der Ritt über den gepflügten
     Acker dem Tier die Kraft raubte. Er sehnte sich nach festem Untergrund,
     nach der offenen Landstraße.
    Endlich war sie erreicht.
     Zorro jagte weiter in Richtung Reina de los Angeles, denn dort wartete
     noch Arbeit auf ihn. Keine Senorita saß jetzt vor ihm im Sattel, und
     das Pferd spürte den Unterschied.
    Senor Zorro blickte zurück
     und stellte erleichtert fest, dass er den Soldaten enteilte. Über den
     nächsten Hügel noch, dann würde er ihnen gänzlich
     entwischen können!
    Aber er musste sich natürlich
     vorsehen, denn es war gut möglich, dass sich auch vor ihm noch
     Soldaten befanden. Seine Exzellenz könnte
     eine Verstärkung für Sargento Gonzales abkommandiert oder
     Wachtposten auf die Hügel entsandt haben.
    Er blickte in den Himmel und
     sah, dass der Mond dabei war, hinter einer Wolkenbank zu verschwinden. Er
     würde die kurze Zeit der Dunkelheit nützen müssen, das war
     ihm bewusst.
    Er ritt hinunter in das
     kleine Tal, sah sich um und stellte dabei fest, dass seine Verfolger erst
     den Grat des Hügels erreicht hatten. Dann wurde es dunkel, und das
     genau zur rechten Zeit. Senor Zorro hatte jetzt eine halbe Meile
     Vorsprung, aber er hatte nicht vor, den Soldaten zu erlauben, ihn ins Dorf
     zu hetzen.
    Er hatte Freunde in dieser
     Gegend. Neben der Landstraße befand sich eine Adobehütte, in
     der ein Indianer lebte, dem Senor Zorro einmal eine Tracht Prügel
     erspart hatte. Jetzt stieg er vor der Hütte ab und trat gegen die Tür.
     Der verängstigte Indianer machte auf.
    »Sie sind mir auf den
     Fersen«, sagte Senor Zorro.
    Mehr schien nicht

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