Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Zwiespalt der Gefuehle

Im Zwiespalt der Gefuehle

Titel: Im Zwiespalt der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
zusammen Pflichten zu erfüllen. Noch viel weniger würde er sie jede Nacht befriedigen können…
    So hatte er Brita verlassen und war zu Jura gegangen, um ihr zu sagen, daß sie mit ihrer Meinung über die Königin der Vatell richtig gelegen hatte. Aber dann hatte Jura gefordert, daß sie von ihrer Ehefessel befreit wurde. Jura, seine Jura, die brüllen und kämpfen konnte, hatte Tränen vergossen, als der Name des Mannes genannt wurde, den sie liebte. Rowan erinnerte sich nur zu gut an die Nacht, als Jura gesagt hatte, daß sie hoffte, er würde sie nie berühren. Er hatte diesen Schwur geleistet und sich zurückgezogen.
    Aber als er sie wiedersah hatte ihn ihre Macht über ihn überwältigt. Er wollte sie berühren, sie küssen, sie umarmen, sie liebkosen… Aber sie war so kalt, schenkte ihm kein Vertrauen, war immer gegen ihn — während er die ganze Nacht wachlag, nur um sie anzuschauen.
    Und jetzt wollte sie ihre seltsame Ehe beenden. Sie wollte ihn lossein.
    So soll es sein, dachte er grimmig. Er würde sie nicht zwingen, bei ihm zu bleiben. Und wenn sie unbedingt einen anderen Mann haben wollte, dann würde er sie nicht davon abhalten. Er würde Brita heiraten und irgendwie glücklich werden.
    Er ging zurück zur Hütte. Er mußte Brita sagen, daß er sie heiraten würde.
    »Ihr seid ein englischer Narr«, zischte Jura. »Ihr wißt gar nichts über unsere Sitten. «
    »Kannst du mir nicht einmal etwas anderes sagen? « erwiderte Rowan und starrte sie an.
    Sie befanden sich im Wald vor der Hütte, sattelten ihre Pferde und bereiteten sich auf den Ritt zurück zu den Irial vor. Hinter ihnen standen hundert Gardisten der Vatell, die Rowan und Jura anschauten, als wären sie Dreck. Hinter den Gardisten waren hundertfünfzig junge Männer und Frauen der Vatell zu sehen. Brita hatte ihr Volk nicht mit einer Rede überzeugt, sondern hatte der Garde befohlen, geeignete junge Leute zu suchen und herzubringen. Viele der jungen Männern hatten dabei Verletzungen erlitten und die Gesichter der Frauen waren tränenüberströmt.
    »Brita wird Euch bei Eurem Vorhaben, die Stämme zu einen, nicht unterstützen«, behauptete Jura. »Sie hofft darauf, ihre Kräfte mit denen der Irial zu vereinigen, um ganz Lankonien zu erobern. Wenn alles ihr gehört, wird sie sich gegen die Irial wenden. Ich sage Euch, sie haßt die Irial. Schließlich haben sie ihren Ehemann getötet. «
    »Bald wird sie einen anderen Mann haben«, erwiderte Rowan kühl. »Und ein begehrenswerter Mann wird die Erinnerung an den Toten verblassen lassen. «
    »Vorausgesetzt, sie tut nicht etwas, was Euch mißfällt, so daß Ihr wieder bei Gott schwört«, stichelte Jura. »Ihr Prahlt mit Eurer Kraft, aber bisher habe ich noch nichts davon gesehen. Vielleicht sollte ich ja Brita bedauern, aber ich mache mir viel mehr Sorgen über das, was Ihr unserem Land antun werdet. Euch schenken zu viele Menschen ihr Vertrauen. Und jetzt seid Ihr töricht genug, einer Schlange zu trauen. «
    »Vielleicht bist du einfach nur eifersüchtig«, behauptet« er.
    »Auf wen? Ich bin schließlich mit Euch verheiratet und weiß, was Einsamkeit in der Ehe bedeutet. Vielleicht sollte ich Brita warnen und ihr sagen, daß Ihr hohl seid. « Sie schwang sich in den Sattel und sah auf ihn herunter. »jetzt im Moment seid Ihr in Sicherheit, weil Ihr Brita nützt. Aber Ihr solltet Euch vorsehen, wenn sie Euch nicht mehr gebrauchen kann. «
    Jura ritt zum Rand der Lichtung, drehte sich um und musterte die Vatell ebenso, wie sie von ihnen angesehen Stirnreif mit Rubinen trug, kam aus der Bauemkate und schwang sich in den Sattel. Rowan trieb sein Pferd neben sie. Als Brita ihre Hand ausstreckte und Rowan sie küßte, blickte Brita triumphierend zu Jura hinüber.
    Jura wandte sich ab und spornte ihr Pferd an. Sie fürchtete sich vor dem langen Ritt nach Hause, und sie fürchtete sich vor den Mienen der Leute, wenn Rowan bekanntgeben würde, daß er sie verstoßen hatte. Für ihn würde es leicht sein. Er mußte nur sagen, daß sie ihm nicht mehr gefiel. Wenn man sie dann untersuchte und feststellte, daß sie noch Jungfrau war, dann war es sehr einfach für ihn, die Ehe aufzulösen.
    Aber Jura wußte, daß Daire sie nicht heiraten konnte, wenn Rowan sich von ihr trennte. Sie könnte dann wohl einen Mann von geringerem Stand heiraten, aber niemals einen Prinzen. Sie war eine verschmähte Frau. Aber das sollte Rowan nie erfahren. Es war besser, daß sie etwas Stolz behielt. Wenn er sie nicht

Weitere Kostenlose Bücher