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Im Zwiespalt der Gefuehle

Im Zwiespalt der Gefuehle

Titel: Im Zwiespalt der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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wollte, dann sollte er wenigstens denken, daß ein anderer Mann sie begehrte.
    Rowan ritt neben Brita, direkt hinter ihnen kam Jura, die von der Garde umgeben war. Den Schluß bildeten die stillen, bedrückten jungen Leute der Vatell.
    Brita starrte Rowan an, als ob sie am Verhungern wäre. Er fühlte sich wie ein Festmahl und fand ihre Blicke entsetzlich.
    »Wie konnte der häßliche Thal nur einen so schönen Sohn zeugen? « fragte sie verführerisch und blickte auf sein Haar, als sähe sie pures Gold.
    »Die Familie meiner Mutter ist blond«, erwiderte er schnell. »Daire, Euer Sohn, wird zweifellos zu den Hochzeitsfeierlichkeiten kommen. Ihr müßt schon sehr neugierig auf ihn sein. «
    »Ich bin neugierig auf alle. Dies wird auch unsere Hochzeitsnacht. «
    »Auch die von Jura und Daire«, murmelte Rowan tonlos.
    Brita lachte. »Sie wird meinen Sohn nicht heiraten dürfen. Mein Sohn ist ein Prinz. Vielleicht wird er mein Nachfolger — wenn er die Fähigkeiten dazu hat. Er kann keine Frau neben sich auf den Thron setzen, die von einem König zurückgewiesen wurde. Diese Frau ist so wenig begehrenswert, daß sie es nicht schafft, einen Mann wie Euch dazu zu bringen, mit ihr zu schlafen. Sie ist eine vollkommen nutzlose Frau. «
    Rowan öffnete schon den Mund, um Jura zu verteidigen. Doch dann hielt er es für besser, es nicht zu tun. Er lächelte Brita zu. »Aber Daire liebt sie. Und Jura liebt Daire. Sie sind zusammen aufgewachsen. Ich finde, sie sollten Mann und Frau werden. « Er versuchte, seine Stimme nicht widerstrebend klingen zu lassen.
    Brita warf ihm einen abschätzenden Blick zu. »Macht Ihr Euch Sorgen um die Frau, die Ihr nicht in Eurem Bett wollt? Es ist wohl ein Gesetz der Irial als auch Gesetz in ganz Lankonien, daß eine Frau, die verstoßen wurde, weil sie ihrem Ehemann nicht zu Gefallen war, keinen adligen Mann heiraten darf. Mein Sohn ist ein Prinz. Er war noch nie verheiratet. Jura kann nicht seine Frau werden. «
    »Das weiß Jura nicht«, erwiderte Rowan.
    Brita lachte auf. »Natürlich weiß sie es. « Ihr Gesichtsausdruck änderte sich. »Wollt Ihr von unserer Vereinbarung zurücktreten? « Sie zügelte ihr Pferd, und es gab eine Menge Lärm, als der Troß hinter ihnen ebenfalls anhielt. »Wenn Ihr diese Frau behalten wollt, dann sagt es mir jetzt«, rief sie. Ihre Augen glühten vor Haß. »Ich habe nicht vor, meine Leute einem englischen König und seiner Irialgattin zu überantworten. Entweder werde ich die Königin von ganz Lankonien, oder ich reite sofort zurück in meine Stadt. «
    In diesem Augenblick wußte Rowan, daß Jura recht gehabt hatte: Brita wollte ganz Lankonien beherrschen. Und sie wollte es allein tun. Eine Frau, die ihren Sohn dem Feind überließ, hatte keine Skrupel, ihren Ehemann zu töten, wenn er ihr im Weg stand.
    Er lächelte sie strahlend an, griff nach ihrer Hand und küßte sie. »Ein kleines Mädchen behalten, wenn ich eine Frau haben kann? « fragte er. Er merkte, daß Brita sich wieder beruhigte. Wie eingebildet diese Frau doch war! Jura war nur halb so alt wie Brita und doppelt so schön — aber Brita war überzeugt, daß ein Mann sie Jura vorziehen würde. Einigen Männern mochte Britas Erfahrung und ihre Macht Zusagen, aber Rowan fand seine Frau viel reizvoller.
    Brita lächelte und trieb ihr Pferd voran. »Wir werden ein schönes Paar abgeben. Vielleicht werden wir nicht bis zur Hochzeitsnacht warten können, hmm? «
    Rowan erwiderte ihr Lächeln, aber seine Augen blieben kalt. »Erzählt mir, wie eine Frau, die so schön ist wie Ihr, dazu kam, über die Vatell zu herrschen. « Er hatte richtig vorausgesehen, daß Brita nur zu gern über sich sprach. Sie hob zu einem langatmigen dröhnenden Bericht an, und Rowan hatte endlich Zeit zum Nachdenken.
    So! Jura konnte Daire nicht heiraten, und sie wußte es.
    »Großartig«, murmelte er an Britas Adresse.
    Wenn Jura Daire nicht heiraten konnte, dann wollte sie aus einem anderen Grund die Ehe beenden. Entweder weil sie ihm die Freiheit zurückgeben wollte oder weil sie ihn verabscheute. Aber Rowan mochte nicht glauben, daß sie ihn haßte. Sie hätte anders auf seine Berührungen reagiert, wenn sie ihn abstoßend fand.
    »Ihr seid so klug, wie Ihr schön seid«, sagte er zu Brita. War vielleicht sein Schwur der Grund? Sicher wußte sie, was ein ritterlicher Eid bedeutete. Engländerinnen wünschten sich, daß die Ritter Eide für sie leisteten.
    Aber Jura war keine Engländerin.
    Rowan parierte sein Pferd,

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